Sacher-Masoch, Leopold von: Don Juan von Kolomea. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 197–279. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.Leopold Ritter von Sacher-Masoch wurde am 27. Januar 1836 in Lemberg in Galizien geboren, wo sein Vater k. k. Hofrath und Polizeichef war. Eine kleinrussische Amme aus dem Bauernstande weckte zuerst die Phantasie des Knaben durch die Volkslieder, die sie ihm sang, die Geschichten und Märchen, die sie ihm erzählte. Zunächst machten die blutigen Scenen der Revolution von 1846, die Erhebung der Polen gegen Oesterreich und die Niedermetzelung derselben durch die galizischen Bauern einen großen Eindruck auf ihn. Er besuchte das Gymnasium in Lemberg und Prag, machte seine Universitätsstudien in Prag und Gratz, wurde in Gratz zum Doctor promovirt und war an der dortigen Hochschule durch fast zehn Jahre als Privatdocent der Geschichte thätig. Seine Erfolge als Schriftsteller bestimmten ihn 1870 dem Lehramt den Rücken zu kehren. Im Jahre 1872 vermählte er sich mit der Schriftstellerin Wanda von Dunajew (Angelika von Rümelin) und lebt seitdem in Bruck an der Mur ausschließlich seinen literarischen Arbeiten. In früheren Jahren bereis'te er den größten Theil Europa's, insbesondere lebte er mehrere Jahre in Italien und Frankreich. Seine literarische Laufbahn begann Sacher-Masoch mit dem Roman: "Eine galizische Geschichte 1846" im Jahre 1858. Es folgte eine Reihe minder bedeutender Productionen, unter denen das historische Lustspiel "Der Mann ohne Vorurtheil" den meisten Erfolg hatte; in Deutschland lenkte zuerst Leopold Ritter von Sacher-Masoch wurde am 27. Januar 1836 in Lemberg in Galizien geboren, wo sein Vater k. k. Hofrath und Polizeichef war. Eine kleinrussische Amme aus dem Bauernstande weckte zuerst die Phantasie des Knaben durch die Volkslieder, die sie ihm sang, die Geschichten und Märchen, die sie ihm erzählte. Zunächst machten die blutigen Scenen der Revolution von 1846, die Erhebung der Polen gegen Oesterreich und die Niedermetzelung derselben durch die galizischen Bauern einen großen Eindruck auf ihn. Er besuchte das Gymnasium in Lemberg und Prag, machte seine Universitätsstudien in Prag und Gratz, wurde in Gratz zum Doctor promovirt und war an der dortigen Hochschule durch fast zehn Jahre als Privatdocent der Geschichte thätig. Seine Erfolge als Schriftsteller bestimmten ihn 1870 dem Lehramt den Rücken zu kehren. Im Jahre 1872 vermählte er sich mit der Schriftstellerin Wanda von Dunajew (Angelika von Rümelin) und lebt seitdem in Bruck an der Mur ausschließlich seinen literarischen Arbeiten. In früheren Jahren bereis'te er den größten Theil Europa's, insbesondere lebte er mehrere Jahre in Italien und Frankreich. Seine literarische Laufbahn begann Sacher-Masoch mit dem Roman: „Eine galizische Geschichte 1846“ im Jahre 1858. Es folgte eine Reihe minder bedeutender Productionen, unter denen das historische Lustspiel „Der Mann ohne Vorurtheil“ den meisten Erfolg hatte; in Deutschland lenkte zuerst <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0008"/> <div type="preface"> <p><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118604570">Leopold Ritter von Sacher-Masoch</persName> wurde am 27. Januar 1836 in Lemberg in Galizien geboren, wo sein Vater k. k. Hofrath und Polizeichef war. Eine kleinrussische Amme aus dem Bauernstande weckte zuerst die Phantasie des Knaben durch die Volkslieder, die sie ihm sang, die Geschichten und Märchen, die sie ihm erzählte. Zunächst machten die blutigen Scenen der Revolution von 1846, die Erhebung der Polen gegen Oesterreich und die Niedermetzelung derselben durch die galizischen Bauern einen großen Eindruck auf ihn. Er besuchte das Gymnasium in Lemberg und Prag, machte seine Universitätsstudien in Prag und Gratz, wurde in Gratz zum Doctor promovirt und war an der dortigen Hochschule durch fast zehn Jahre als Privatdocent der Geschichte thätig. Seine Erfolge als Schriftsteller bestimmten ihn 1870 dem Lehramt den Rücken zu kehren. 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Es folgte eine Reihe minder bedeutender Productionen, unter denen das historische Lustspiel „<bibl>Der Mann ohne Vorurtheil</bibl>“<note type="editorial">Leopold Ritter von Sacher-Masoch: Der Mann ohne Vorurtheil. Historisches Lustspiel in fünf Acten. Leipzig: Leiner (= Deutsche Schaubühne), 1866.</note> den meisten Erfolg hatte; in Deutschland lenkte zuerst<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0008]
Leopold Ritter von Sacher-Masoch wurde am 27. Januar 1836 in Lemberg in Galizien geboren, wo sein Vater k. k. Hofrath und Polizeichef war. Eine kleinrussische Amme aus dem Bauernstande weckte zuerst die Phantasie des Knaben durch die Volkslieder, die sie ihm sang, die Geschichten und Märchen, die sie ihm erzählte. Zunächst machten die blutigen Scenen der Revolution von 1846, die Erhebung der Polen gegen Oesterreich und die Niedermetzelung derselben durch die galizischen Bauern einen großen Eindruck auf ihn. Er besuchte das Gymnasium in Lemberg und Prag, machte seine Universitätsstudien in Prag und Gratz, wurde in Gratz zum Doctor promovirt und war an der dortigen Hochschule durch fast zehn Jahre als Privatdocent der Geschichte thätig. Seine Erfolge als Schriftsteller bestimmten ihn 1870 dem Lehramt den Rücken zu kehren. Im Jahre 1872 vermählte er sich mit der Schriftstellerin Wanda von Dunajew (Angelika von Rümelin) und lebt seitdem in Bruck an der Mur ausschließlich seinen literarischen Arbeiten.
In früheren Jahren bereis'te er den größten Theil Europa's, insbesondere lebte er mehrere Jahre in Italien und Frankreich.
Seine literarische Laufbahn begann Sacher-Masoch mit dem Roman: „Eine galizische Geschichte 1846“ im Jahre 1858. Es folgte eine Reihe minder bedeutender Productionen, unter denen das historische Lustspiel „Der Mann ohne Vorurtheil“ den meisten Erfolg hatte; in Deutschland lenkte zuerst
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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-03-16T10:36:14Z)
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Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
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