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Sacher-Masoch, Leopold von: Don Juan von Kolomea. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 197–279. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Ewigkeit, wer brach liegen läßt nach der Ordnung, oder gar düngt, oder den Wald schont, oder junges Holz setzt, oder eine Straße baut -- er nahm sich wie verzweifelt beim Kopfe -- Herr Gott! der macht, als hätte er für seine Kinder zu sorgen. Da heißt es was herausschlagen, das Jahr oder gar heute, ja nicht morgen. Da heißt es, das Feld aussaugen, den Wald verwüsten, die Weide ruiniren, Gras wachsen lassen auf den Wegen, Scheunen, und wenn Alles zu Grunde gerichtet ist am Ende und der Stall jede Stunde einstürzen kann -- gut! Und auch der Speicher -- um so besser! Oder gar das Wohngebäude -- unübertrefflich, unübertrefflich! Der hat's genossen, der hat jubilirt! -- Da haben Sie das Glück! Lustig! Lustig!

Die neue Flasche Tokai wurde entkorkt, und er schenkte fleißig ein.

Was ist das Glück? rief er. Der Athemzug, den ich thue. Da -- sehen Sie! -- Er hauchte in die Luft. -- Da haben Sie ihn! Sehen Sie! Sehen Sie ihn! -- Er wies mit den Fingern hin. -- Wo ist er jetzt? -- Ein Augenblick, eine Secunde auf der Uhr, einmal klopft der Zeiger -- vorbei! Das Lied, das die Wache singt! Hören Sie den letzten schwellenden Ton, wie er sich emporhebt und fliegt -- und schwimmt nur so in der Luft. Man meint, er könnte kein Ende nehmen. Er trägt uns fort, fort -- immer fort -- da -- da hat ihn die Nacht verschlungen -- für immer -- das ist Glück.

Ewigkeit, wer brach liegen läßt nach der Ordnung, oder gar düngt, oder den Wald schont, oder junges Holz setzt, oder eine Straße baut — er nahm sich wie verzweifelt beim Kopfe — Herr Gott! der macht, als hätte er für seine Kinder zu sorgen. Da heißt es was herausschlagen, das Jahr oder gar heute, ja nicht morgen. Da heißt es, das Feld aussaugen, den Wald verwüsten, die Weide ruiniren, Gras wachsen lassen auf den Wegen, Scheunen, und wenn Alles zu Grunde gerichtet ist am Ende und der Stall jede Stunde einstürzen kann — gut! Und auch der Speicher — um so besser! Oder gar das Wohngebäude — unübertrefflich, unübertrefflich! Der hat's genossen, der hat jubilirt! — Da haben Sie das Glück! Lustig! Lustig!

Die neue Flasche Tokai wurde entkorkt, und er schenkte fleißig ein.

Was ist das Glück? rief er. Der Athemzug, den ich thue. Da — sehen Sie! — Er hauchte in die Luft. — Da haben Sie ihn! Sehen Sie! Sehen Sie ihn! — Er wies mit den Fingern hin. — Wo ist er jetzt? — Ein Augenblick, eine Secunde auf der Uhr, einmal klopft der Zeiger — vorbei! Das Lied, das die Wache singt! Hören Sie den letzten schwellenden Ton, wie er sich emporhebt und fliegt — und schwimmt nur so in der Luft. Man meint, er könnte kein Ende nehmen. Er trägt uns fort, fort — immer fort — da — da hat ihn die Nacht verschlungen — für immer — das ist Glück.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:36:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:36:14Z)

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Zitationshilfe: Sacher-Masoch, Leopold von: Don Juan von Kolomea. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 197–279. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sacher_kolomea_1910/25>, abgerufen am 24.11.2024.