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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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werden Wasser-Schlangen genennet / und pflegen sich auf das Land zu begeben / Exempel grosser Schlangen. wann sie ihrer Nahrung nachgehen; andere Zeit halten sie sich im Wasser / und leben also in zweyen Elementen. Sie steigen auf die Bäum / und auf den Aesten lauren sie auf das Vihe / so da herum weidet. Wann es sich denn ihnen so sehr nahet / daß sie sich mögen darauf schwingen / so fallen sie herunter / und wickeln sich um sie / treiben und bemühen sie so lang / biß sie abgemattet tod niderfallen / alsdenn schleifen sie sie an einen einsamen Ort / und fressen sie mit Haut / Haar / Hörnern / und Klauen; wann sie sich so voll gefressen haben / und schwehr sind / von wegen so vieler Speise / so entschlaffen sie / wie ein voller Mensch von Wein / und bleiben vier / fünf / sechs / Tag also ligend / daß ein Kind könnte ihnen das Leben nehmen. Biß daher Lopez. Es ist aber allhier zu Nürnberg alle Stund auch dergleichen Schlangen-Balg zu weisen bey einem wohlfürnehmen Freund / in der Länge über fünf Ellen / und in der Breiten über einen Werk-Schuh. Weme es beliebt / der suche Simonis Majoli dier. Canicul. Colloq. IIX. Tom. I. p. m. 216. Gerard. Johan. Voss. de orig. & progressu idoloatt. L. IV. c. 53. p. m. 10. 14. seq.

Herport / pag. 28. meldet auch / daß zu Seiner Zeit eine grosse Schlange von den Javanen gefangen worden sey / die an einem Hirsch erstickt wäre. Dann sie den Leib biß auf die Hörner eingesogen / und als sie nun aufgeschnidten worden / wäre noch eine schwangere Frau in Ihrem Leib gefunden word. Johann von der Behr / pag. 21. schreibet: Zu Bantam soll auch eine Schlange gefunden worden seyn / die eine Indianische Frau / und einen Steinbock / in Ihr gehabt hätte. Item, eine andere / von sechs und dreissig Schuhen lang / die ein grosses wildes Schwein eingeschlucket hatte / davon die Haut ausgestopft worden / und im Logiament des Herrn Generals (der öfters ein gewisses Trinkgelt dem Uberbringer dergleichen schadhaftiger Thieren / es geschehe tod / oder lebendig / zu geben verspricht) zu sehen war. Andersen hats mit Augen gesehen / daß einst ein Javaner eine Schlange gefangen / und aufgeschnidten / darinn ein halbverwesener Menschen-Cörper lag / pag. 9.

Eines wäre noch recht notabel, das Wir ungemeldet nicht vorbey lassen wollen / dessen in dem Guineischen und Americanischen Blumen-Pusch / pag. 90 gedacht worden / daß in der Bahia de todos los sanctos, nahe bei einem Brasilianischen Dorf / eine Wasser-Slange sich aufgehalten / und einen / von denen am Ufer spielenden / Knaben erwischet / und verschlungen / habe / derer andere erwachsene Leut ins Wasser nachgesprungen / und mit Messern die Bestia verwundet / selbiger auch / da sie sich in die Höhe begeben / geschwind den Bauch aufgeschnidten / und den Knaben schier gantz wieder herausgezogen hätten / welches desto leichter geschen können / weil sie ihren Raub nicht sonderlich viel kauen / oder beissen: sondern mit einem starken in sich saugen hinab schlucken.

+ Der Hoch-Edel-gebohrne Johann Albrecht von Mandelslo / da Er in Seinem dritten Buch der Morgenländischen Reiß-Beschreibung / am 212. Blat / gemeldet / daß auf der Insul Banda, wie auch auf Java, Schlangen seyn sollen / die Kinder / und Hund / verschlucken können / annotiret Sein gewesener Freund Adam Olearius, am folgenden 213. Blat also: Es schreibt Seygor de Rethenen, gewesener Holländischer Medicus auf Banda, daß zu Seiner Zeit / auf Nera, solche grosse Schlangen gewesen / welche kleine Ferklein / Hüner / Enten / und dergleichen / verschlingen können. Denn als Ihm einsmahls aus Seinem Hüner-Stall etlichmahl Hüner wegkommen / und Er nicht gewust / wohin / und Ihm ein Bauer berichtet / daß es die grosse Schlangen zu thun pflegen / habe Er / um solches recht zu erfahren / Wacht gestellet / darauf Achtung zu geben / und als es gegen Mitternacht

werden Wasser-Schlangen genennet / und pflegen sich auf das Land zu begeben / Exempel grosser Schlangen. wann sie ihrer Nahrung nachgehen; andere Zeit halten sie sich im Wasser / und leben also in zweyen Elementen. Sie steigen auf die Bäum / und auf den Aesten lauren sie auf das Vihe / so da herum weidet. Wann es sich denn ihnen so sehr nahet / daß sie sich mögen darauf schwingen / so fallen sie herunter / und wickeln sich um sie / treiben und bemühen sie so lang / biß sie abgemattet tod niderfallen / alsdenn schleifen sie sie an einen einsamen Ort / und fressen sie mit Haut / Haar / Hörnern / und Klauen; wann sie sich so voll gefressen haben / und schwehr sind / von wegen so vieler Speise / so entschlaffen sie / wie ein voller Mensch von Wein / und bleiben vier / fünf / sechs / Tag also ligend / daß ein Kind könnte ihnen das Leben nehmen. Biß daher Lopez. Es ist aber allhier zu Nürnberg alle Stund auch dergleichen Schlangen-Balg zu weisen bey einem wohlfürnehmen Freund / in der Länge über fünf Ellen / und in der Breiten über einen Werk-Schuh. Weme es beliebt / der suche Simonis Majoli dier. Canicul. Colloq. IIX. Tom. I. p. m. 216. Gerard. Johan. Voss. de orig. & progressu idoloatt. L. IV. c. 53. p. m. 10. 14. seq.

Herport / pag. 28. meldet auch / daß zu Seiner Zeit eine grosse Schlange von den Javanen gefangen worden sey / die an einem Hirsch erstickt wäre. Dann sie den Leib biß auf die Hörner eingesogen / und als sie nun aufgeschnidten worden / wäre noch eine schwangere Frau in Ihrem Leib gefunden word. Johann von der Behr / pag. 21. schreibet: Zu Bantam soll auch eine Schlange gefunden worden seyn / die eine Indianische Frau / und einen Steinbock / in Ihr gehabt hätte. Item, eine andere / von sechs und dreissig Schuhen lang / die ein grosses wildes Schwein eingeschlucket hatte / davon die Haut ausgestopft worden / und im Logiament des Herrn Generals (der öfters ein gewisses Trinkgelt dem Uberbringer dergleichen schadhaftiger Thieren / es geschehe tod / oder lebendig / zu geben verspricht) zu sehen war. Andersen hats mit Augen gesehen / daß einst ein Javaner eine Schlange gefangen / und aufgeschnidten / darinn ein halbverwesener Menschen-Cörper lag / pag. 9.

Eines wäre noch recht notabel, das Wir ungemeldet nicht vorbey lassen wollen / dessen in dem Guineischen und Americanischen Blumen-Pusch / pag. 90 gedacht worden / daß in der Bahia de todos los sanctos, nahe bei einem Brasilianischen Dorf / eine Wasser-Slange sich aufgehalten / und einen / von denen am Ufer spielenden / Knaben erwischet / und verschlungen / habe / derer andere erwachsene Leut ins Wasser nachgesprungen / und mit Messern die Bestia verwundet / selbiger auch / da sie sich in die Höhe begeben / geschwind den Bauch aufgeschnidten / und den Knaben schier gantz wieder herausgezogen hätten / welches desto leichter geschen können / weil sie ihren Raub nicht sonderlich viel kauen / oder beissen: sondern mit einem starken in sich saugen hinab schlucken.

† Der Hoch-Edel-gebohrne Johann Albrecht von Mandelslo / da Er in Seinem dritten Buch der Morgenländischen Reiß-Beschreibung / am 212. Blat / gemeldet / daß auf der Insul Banda, wie auch auf Java, Schlangen seyn sollen / die Kinder / und Hund / verschlucken können / annotiret Sein gewesener Freund Adam Olearius, am folgenden 213. Blat also: Es schreibt Seygor de Rethenen, gewesener Holländischer Medicus auf Banda, daß zu Seiner Zeit / auf Nera, solche grosse Schlangen gewesen / welche kleine Ferklein / Hüner / Enten / und dergleichen / verschlingen können. Denn als Ihm einsmahls aus Seinem Hüner-Stall etlichmahl Hüner wegkommen / und Er nicht gewust / wohin / und Ihm ein Bauer berichtet / daß es die grosse Schlangen zu thun pflegen / habe Er / um solches recht zu erfahren / Wacht gestellet / darauf Achtung zu geben / und als es gegen Mitternacht

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[1/0084] werden Wasser-Schlangen genennet / und pflegen sich auf das Land zu begeben / wann sie ihrer Nahrung nachgehen; andere Zeit halten sie sich im Wasser / und leben also in zweyen Elementen. Sie steigen auf die Bäum / und auf den Aesten lauren sie auf das Vihe / so da herum weidet. Wann es sich denn ihnen so sehr nahet / daß sie sich mögen darauf schwingen / so fallen sie herunter / und wickeln sich um sie / treiben und bemühen sie so lang / biß sie abgemattet tod niderfallen / alsdenn schleifen sie sie an einen einsamen Ort / und fressen sie mit Haut / Haar / Hörnern / und Klauen; wann sie sich so voll gefressen haben / und schwehr sind / von wegen so vieler Speise / so entschlaffen sie / wie ein voller Mensch von Wein / und bleiben vier / fünf / sechs / Tag also ligend / daß ein Kind könnte ihnen das Leben nehmen. Biß daher Lopez. Es ist aber allhier zu Nürnberg alle Stund auch dergleichen Schlangen-Balg zu weisen bey einem wohlfürnehmen Freund / in der Länge über fünf Ellen / und in der Breiten über einen Werk-Schuh. Weme es beliebt / der suche Simonis Majoli dier. Canicul. Colloq. IIX. Tom. I. p. m. 216. Gerard. Johan. Voss. de orig. & progressu idoloatt. L. IV. c. 53. p. m. 10. 14. seq. Herport / pag. 28. meldet auch / daß zu Seiner Zeit eine grosse Schlange von den Javanen gefangen worden sey / die an einem Hirsch erstickt wäre. Dann sie den Leib biß auf die Hörner eingesogen / und als sie nun aufgeschnidten worden / wäre noch eine schwangere Frau in Ihrem Leib gefunden word. Johann von der Behr / pag. 21. schreibet: Zu Bantam soll auch eine Schlange gefunden worden seyn / die eine Indianische Frau / und einen Steinbock / in Ihr gehabt hätte. Item, eine andere / von sechs und dreissig Schuhen lang / die ein grosses wildes Schwein eingeschlucket hatte / davon die Haut ausgestopft worden / und im Logiament des Herrn Generals (der öfters ein gewisses Trinkgelt dem Uberbringer dergleichen schadhaftiger Thieren / es geschehe tod / oder lebendig / zu geben verspricht) zu sehen war. Andersen hats mit Augen gesehen / daß einst ein Javaner eine Schlange gefangen / und aufgeschnidten / darinn ein halbverwesener Menschen-Cörper lag / pag. 9. Eines wäre noch recht notabel, das Wir ungemeldet nicht vorbey lassen wollen / dessen in dem Guineischen und Americanischen Blumen-Pusch / pag. 90 gedacht worden / daß in der Bahia de todos los sanctos, nahe bei einem Brasilianischen Dorf / eine Wasser-Slange sich aufgehalten / und einen / von denen am Ufer spielenden / Knaben erwischet / und verschlungen / habe / derer andere erwachsene Leut ins Wasser nachgesprungen / und mit Messern die Bestia verwundet / selbiger auch / da sie sich in die Höhe begeben / geschwind den Bauch aufgeschnidten / und den Knaben schier gantz wieder herausgezogen hätten / welches desto leichter geschen können / weil sie ihren Raub nicht sonderlich viel kauen / oder beissen: sondern mit einem starken in sich saugen hinab schlucken. † Der Hoch-Edel-gebohrne Johann Albrecht von Mandelslo / da Er in Seinem dritten Buch der Morgenländischen Reiß-Beschreibung / am 212. Blat / gemeldet / daß auf der Insul Banda, wie auch auf Java, Schlangen seyn sollen / die Kinder / und Hund / verschlucken können / annotiret Sein gewesener Freund Adam Olearius, am folgenden 213. Blat also: Es schreibt Seygor de Rethenen, gewesener Holländischer Medicus auf Banda, daß zu Seiner Zeit / auf Nera, solche grosse Schlangen gewesen / welche kleine Ferklein / Hüner / Enten / und dergleichen / verschlingen können. Denn als Ihm einsmahls aus Seinem Hüner-Stall etlichmahl Hüner wegkommen / und Er nicht gewust / wohin / und Ihm ein Bauer berichtet / daß es die grosse Schlangen zu thun pflegen / habe Er / um solches recht zu erfahren / Wacht gestellet / darauf Achtung zu geben / und als es gegen Mitternacht

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/84>, abgerufen am 23.11.2024.