Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.dem hat es keine Noht. Denn so man ihn an den Biß hält / bleibt er selbst an der Wunden hangen / und ziehet den Gift wieder heraus / und so man ihn wieder abnimmt / und in ein Wasser legt / so wird es gantz Schwefelblau davon / und gibt auch wieder allen Gift von sich / daß man ihn sicher bey Sich tragen kann. + Herport / pag. 183. zeuget von der / wie Ers nennet / Cupri Capell auch / und saget / daß sie die Cingolesen-Priester also bannen können / daß Sie zu Ihnen kommen / und nach Ihren Gespiel für Ihnen tantzen / auch auf Ihren Befehl in einen Korb schliefen müssen / da Sie dieselben also darinn aufhalten / und darnach für fremden Leuten solch Ihr Gespiel mit Ihnen treiben. In dem Guineischen und Americanischen Blumen-Pusches ersten Teihl / p. m. 121. wird eines Drachen-Steines gedacht / den ein Bauer bey der Heu-Ernde gefunden habe.Drachen-Stein. Die Worte heisen also: Aus dem Pilatus-Berg habe Er einen ungeheuren Drachen / nach einen andern gegen über ligenden Berg / fliegen gesehen / und wäre für Schrecken darüber schier in Ohnmacht gefallen; habe aber doch in acht genommen / daß der Drach einen Saft von sich gelassen / welchen Er / nachdem Er wieder Seiner Kräften / und Sinnen / Sich erhohlet / auf der Wiesen / in Gestalt eines gelieferten oder bestandenen Bluts / gefunden / auch innerhalb solches Safts einen bunten Stein / den man noch biß auf diesen Tag / als ein unschätzbahres Kleinod / zu Lucern in der Schweitz aufhebe / weil er ein köstliches wohlbewehrtes Mittel wider alle giftige und Pestilentzische Seuchen sey / wie Cysatus Seiner Schweitzerischen Städt-Beschreibung / im 168. Blat schreibet. Andersen meldet dergleichen von einem Stein / der in einem Schwein gefunden werde. Als Er von Amadabath abreisete / spricht Er / pag. 47. schoß einer unter Wilder Schwein Stein. Wegs ein wild Schwein / in dessen Galle man einen kleinen röhtlichten Stein fande / welchen die Engelländer nennen Pourq-Stein; soll ein köstlich Remedium wider den Gift seyn / wie auch in andern Krankheiten zu gebrauchen. Sie legen den Stein in ein klein Becher voll Wasser / lassen Ihn zwo Stund darinnen ligen / geben hernach dem Patienten vom Wasser zu trinken. Ein solcher Stein / der in einem Malaccischen wilden Schwein gefunden worden / in Grösse einer Wallnuß / soll in der Gottorfischen Kunst-Kammer noch zu sehen seyn / dessen Tugend der hocherfahrne Beschreiber dessen nicht genug rühmen kann. Mir ist das mit einer Schlangen geschehen. Als Ich einsmahls / auf Der Autor trift eine grosse Schlang an. einer Elephanten Jagt / mit noch zweyen Camerades, Valentin Pollac, der auch ein gebohrner Pol war / und Henrich von Kampen / gecommandiret wurde / über der Revier mehr Holtz zu hohlen / und weiteres Feuer / der Elephanten wegen / zu machen: einer aber allezeit / unter den dreyen / Seine Mußqueten mitnehmen muste / auf der Wacht zu stehen / und so ein Elephant sich sehen liesse / einen Schröck-Schuß zu thun / da die andere zwey inzwischen Holtz samleten / und ins Fahr-Zeug brächten; begab Sich mein Camerade, Heinrich von Kampen / etwas zu weit in den Wald; fieng aber gewaltig an zu schreyen: Ich / und sonderlich Valentin Pollac, solte mit Seiner Mußqueten geschwind kommen / und mit einer Draht-Kugel laden / weil eine grosse Schlange da wäre / die nimmer fortkommen könnte. Da Er Feuer gab / und sie erwürgte / sahen Wir / daß sie einen jungen Hirschen / oder Rehe / biß auf den hintersten Lauff in sich geschlucket / der noch heraus hienge. Wir massen sie / und funden / daß sie sechszehen Schuhe lang war / und so dick / als ein Baum von zwölf Daumen ist / dem hat es keine Noht. Denn so man ihn an den Biß hält / bleibt er selbst an der Wunden hangen / und ziehet den Gift wieder heraus / und so man ihn wieder abnimmt / und in ein Wasser legt / so wird es gantz Schwefelblau davon / und gibt auch wieder allen Gift von sich / daß man ihn sicher bey Sich tragen kann. † Herport / pag. 183. zeuget von der / wie Ers nennet / Cupri Capell auch / und saget / daß sie die Cingolesen-Priester also bannen können / daß Sie zu Ihnen kommen / und nach Ihren Gespiel für Ihnen tantzen / auch auf Ihren Befehl in einen Korb schliefen müssen / da Sie dieselben also darinn aufhalten / und darnach für fremden Leuten solch Ihr Gespiel mit Ihnen treiben. In dem Guineischen und Americanischen Blumen-Pusches ersten Teihl / p. m. 121. wird eines Drachen-Steines gedacht / den ein Bauer bey der Heu-Ernde gefunden habe.Drachen-Stein. Die Worte heisen also: Aus dem Pilatus-Berg habe Er einen ungeheuren Drachen / nach einen andern gegen über ligenden Berg / fliegen gesehen / und wäre für Schrecken darüber schier in Ohnmacht gefallen; habe aber doch in acht genommen / daß der Drach einen Saft von sich gelassen / welchen Er / nachdem Er wieder Seiner Kräften / und Sinnen / Sich erhohlet / auf der Wiesen / in Gestalt eines gelieferten oder bestandenen Bluts / gefunden / auch innerhalb solches Safts einen bunten Stein / den man noch biß auf diesen Tag / als ein unschätzbahres Kleinod / zu Lucern in der Schweitz aufhebe / weil er ein köstliches wohlbewehrtes Mittel wider alle giftige und Pestilentzische Seuchen sey / wie Cysatus Seiner Schweitzerischen Städt-Beschreibung / im 168. Blat schreibet. Andersen meldet dergleichen von einem Stein / der in einem Schwein gefunden werde. Als Er von Amadabath abreisete / spricht Er / pag. 47. schoß einer unter Wilder Schwein Stein. Wegs ein wild Schwein / in dessen Galle man einen kleinen röhtlichten Stein fande / welchen die Engelländer nennen Pourq-Stein; soll ein köstlich Remedium wider den Gift seyn / wie auch in andern Krankheiten zu gebrauchen. Sie legen den Stein in ein klein Becher voll Wasser / lassen Ihn zwo Stund darinnen ligen / geben hernach dem Patienten vom Wasser zu trinken. Ein solcher Stein / der in einem Malaccischen wilden Schwein gefunden worden / in Grösse einer Wallnuß / soll in der Gottorfischen Kunst-Kammer noch zu sehen seyn / dessen Tugend der hocherfahrne Beschreiber dessen nicht genug rühmen kann. Mir ist das mit einer Schlangen geschehen. Als Ich einsmahls / auf Der Autor trift eine grosse Schlang an. einer Elephanten Jagt / mit noch zweyen Camerades, Valentin Pollac, der auch ein gebohrner Pol war / und Henrich von Kampen / gecommandiret wurde / über der Revier mehr Holtz zu hohlen / und weiteres Feuer / der Elephanten wegen / zu machen: einer aber allezeit / unter den dreyen / Seine Mußqueten mitnehmen muste / auf der Wacht zu stehen / und so ein Elephant sich sehen liesse / einen Schröck-Schuß zu thun / da die andere zwey inzwischen Holtz samleten / und ins Fahr-Zeug brächten; begab Sich mein Camerade, Heinrich von Kampen / etwas zu weit in den Wald; fieng aber gewaltig an zu schreyen: Ich / und sonderlich Valentin Pollac, solte mit Seiner Mußqueten geschwind kommen / und mit einer Draht-Kugel laden / weil eine grosse Schlange da wäre / die nimmer fortkommen könnte. Da Er Feuer gab / und sie erwürgte / sahen Wir / daß sie einen jungen Hirschen / oder Rehe / biß auf den hintersten Lauff in sich geschlucket / der noch heraus hienge. Wir massen sie / und funden / daß sie sechszehen Schuhe lang war / und so dick / als ein Baum von zwölf Daumen ist / <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <p><pb facs="#f0082" n="9"/> dem hat es keine Noht. 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Ein solcher Stein / der in einem <hi rendition="#aq">Malacci</hi>schen wilden Schwein gefunden worden / in Grösse einer Wallnuß / soll in der Gottorfischen Kunst-Kammer noch zu sehen seyn / dessen Tugend der hocherfahrne Beschreiber dessen nicht genug rühmen kann.</hi> </p> <p>Mir ist das mit einer Schlangen geschehen. 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Da Er Feuer gab / und sie erwürgte / sahen Wir / daß sie einen jungen Hirschen / oder Rehe / biß auf den hintersten Lauff in sich geschlucket / der noch heraus hienge. Wir massen sie / und funden / daß sie sechszehen Schuhe lang war / und so dick / als ein Baum von zwölf Daumen ist / </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0082]
dem hat es keine Noht. Denn so man ihn an den Biß hält / bleibt er selbst an der Wunden hangen / und ziehet den Gift wieder heraus / und so man ihn wieder abnimmt / und in ein Wasser legt / so wird es gantz Schwefelblau davon / und gibt auch wieder allen Gift von sich / daß man ihn sicher bey Sich tragen kann.
† Herport / pag. 183. zeuget von der / wie Ers nennet / Cupri Capell auch / und saget / daß sie die Cingolesen-Priester also bannen können / daß Sie zu Ihnen kommen / und nach Ihren Gespiel für Ihnen tantzen / auch auf Ihren Befehl in einen Korb schliefen müssen / da Sie dieselben also darinn aufhalten / und darnach für fremden Leuten solch Ihr Gespiel mit Ihnen treiben.
In dem Guineischen und Americanischen Blumen-Pusches ersten Teihl / p. m. 121. wird eines Drachen-Steines gedacht / den ein Bauer bey der Heu-Ernde gefunden habe. Die Worte heisen also: Aus dem Pilatus-Berg habe Er einen ungeheuren Drachen / nach einen andern gegen über ligenden Berg / fliegen gesehen / und wäre für Schrecken darüber schier in Ohnmacht gefallen; habe aber doch in acht genommen / daß der Drach einen Saft von sich gelassen / welchen Er / nachdem Er wieder Seiner Kräften / und Sinnen / Sich erhohlet / auf der Wiesen / in Gestalt eines gelieferten oder bestandenen Bluts / gefunden / auch innerhalb solches Safts einen bunten Stein / den man noch biß auf diesen Tag / als ein unschätzbahres Kleinod / zu Lucern in der Schweitz aufhebe / weil er ein köstliches wohlbewehrtes Mittel wider alle giftige und Pestilentzische Seuchen sey / wie Cysatus Seiner Schweitzerischen Städt-Beschreibung / im 168. Blat schreibet.
Andersen meldet dergleichen von einem Stein / der in einem Schwein gefunden werde. Als Er von Amadabath abreisete / spricht Er / pag. 47. schoß einer unter Wegs ein wild Schwein / in dessen Galle man einen kleinen röhtlichten Stein fande / welchen die Engelländer nennen Pourq-Stein; soll ein köstlich Remedium wider den Gift seyn / wie auch in andern Krankheiten zu gebrauchen. Sie legen den Stein in ein klein Becher voll Wasser / lassen Ihn zwo Stund darinnen ligen / geben hernach dem Patienten vom Wasser zu trinken. Ein solcher Stein / der in einem Malaccischen wilden Schwein gefunden worden / in Grösse einer Wallnuß / soll in der Gottorfischen Kunst-Kammer noch zu sehen seyn / dessen Tugend der hocherfahrne Beschreiber dessen nicht genug rühmen kann.
Mir ist das mit einer Schlangen geschehen. Als Ich einsmahls / auf einer Elephanten Jagt / mit noch zweyen Camerades, Valentin Pollac, der auch ein gebohrner Pol war / und Henrich von Kampen / gecommandiret wurde / über der Revier mehr Holtz zu hohlen / und weiteres Feuer / der Elephanten wegen / zu machen: einer aber allezeit / unter den dreyen / Seine Mußqueten mitnehmen muste / auf der Wacht zu stehen / und so ein Elephant sich sehen liesse / einen Schröck-Schuß zu thun / da die andere zwey inzwischen Holtz samleten / und ins Fahr-Zeug brächten; begab Sich mein Camerade, Heinrich von Kampen / etwas zu weit in den Wald; fieng aber gewaltig an zu schreyen: Ich / und sonderlich Valentin Pollac, solte mit Seiner Mußqueten geschwind kommen / und mit einer Draht-Kugel laden / weil eine grosse Schlange da wäre / die nimmer fortkommen könnte. Da Er Feuer gab / und sie erwürgte / sahen Wir / daß sie einen jungen Hirschen / oder Rehe / biß auf den hintersten Lauff in sich geschlucket / der noch heraus hienge. Wir massen sie / und funden / daß sie sechszehen Schuhe lang war / und so dick / als ein Baum von zwölf Daumen ist /
Der Autor trift eine grosse Schlang an.
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Zitationshilfe: | Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/82>, abgerufen am 28.07.2024. |