Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.Ihre Meilen zählen Sie also. Ein Blat nehmen Sie von einem Baum / an dem Ort / da Sie abreisen sollen; Solch Blat / so es verdorret / biß da- oder dorthin / so ists / Ihrer Meinung nach / eine Meile: So lang es nicht verdorret / so lang halten Sie es für keine Meil. Ihre Jagten aber verrichten Wie sie jagen. Sie auf die Weise. Mit drey / oder vier / gehen Sie bey nächtlicher Weil in den Wald. Der erste trägt auf Seinem Kopf eine Reiswannen / darinn hat Er eine irrdene Schüssel / in welcher Er Feuer trägt von solchem Holtz / daß starck glimmet: aber doch nicht bald verbrennet / wormit Sie auch die Elephanten aus dem Weg jagen. Der ander hat in Seiner Hand einen Bund mit Schellen / mit welchen Er den gantzen Weg schellet / und das Wild nur reg machet: aber nicht gar wegscheuet; denn es achtet es so groß nicht. Wann Sie aber etwas angetroffen / als Hirschen / Schwein / Elend / wilde Büffel / (denn wie gemeldet / den zahmen Büffeln thun Sie nichts) nimmt der Dritte Sein Rohr / oder Schieß-gewehr / und schiesset es fast vor der Nasen nider. Wann Sie gehen / wollen Sie keinen Christen mit lassen / und thun es so heimlich / als Ihnen müglich ist. [Abbildung]
Elephanten-Fang. Der Elephanten werden alle Jahr auf die zwantzig Stuck Wilder gefangen / und zahm gemacht / und den Mohren / und Persern / verkaufft / sonderlich aus der Stadt Mecha. Ich Selbst muste drey Jahr nacheinander mit in Wald / auf den Elephanten-Fang / und hab auf einmahl wohl auf die zweyhundert beysam gesehen; Und weil anfangs Mich Selbst verlangte zu sehen / wie man solche ungeheure Bestes fangen mögte: sintemahl es einer so / der ander anderst / erzählte / gieng Ich desto williger mit. Wie ich es nun gesehen / auf gedachter Insul Ceilon, daß Sie von den Holländern gefangen worden / will Ich beyfügen. Ihre Meilen zählen Sie also. Ein Blat nehmen Sie von einem Baum / an dem Ort / da Sie abreisen sollen; Solch Blat / so es verdorret / biß da- oder dorthin / so ists / Ihrer Meinung nach / eine Meile: So lang es nicht verdorret / so lang halten Sie es für keine Meil. Ihre Jagten aber verrichten Wie sie jagen. Sie auf die Weise. Mit drey / oder vier / gehen Sie bey nächtlicher Weil in den Wald. Der erste trägt auf Seinem Kopf eine Reiswannen / darinn hat Er eine irrdene Schüssel / in welcher Er Feuer trägt von solchem Holtz / daß starck glimmet: aber doch nicht bald verbrennet / wormit Sie auch die Elephanten aus dem Weg jagen. Der ander hat in Seiner Hand einen Bund mit Schellen / mit welchen Er den gantzen Weg schellet / und das Wild nur reg machet: aber nicht gar wegscheuet; denn es achtet es so groß nicht. Wann Sie aber etwas angetroffen / als Hirschen / Schwein / Elend / wilde Büffel / (denn wie gemeldet / den zahmen Büffeln thun Sie nichts) nimmt der Dritte Sein Rohr / oder Schieß-gewehr / und schiesset es fast vor der Nasen nider. Wann Sie gehen / wollen Sie keinen Christen mit lassen / und thun es so heimlich / als Ihnen müglich ist. [Abbildung]
Elephanten-Fang. Der Elephanten werden alle Jahr auf die zwantzig Stuck Wilder gefangen / und zahm gemacht / und den Mohren / und Persern / verkaufft / sonderlich aus der Stadt Mecha. Ich Selbst muste drey Jahr nacheinander mit in Wald / auf den Elephanten-Fang / und hab auf einmahl wohl auf die zweyhundert beysam gesehen; Und weil anfangs Mich Selbst verlangte zu sehen / wie man solche ungeheure Bestes fangen mögte: sintemahl es einer so / der ander anderst / erzählte / gieng Ich desto williger mit. Wie ich es nun gesehen / auf gedachter Insul Ceilon, daß Sie von den Holländern gefangen worden / will Ich beyfügen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <p><pb facs="#f0077" n="4"/> Ihre Meilen zählen Sie also. Ein Blat nehmen Sie von einem Baum / an dem Ort / da Sie abreisen sollen; Solch Blat / so es verdorret / biß da- oder dorthin / so ists / Ihrer Meinung nach / eine Meile: So lang es nicht verdorret / so lang halten Sie es für keine Meil. Ihre Jagten aber verrichten <note place="left">Wie sie jagen.</note> Sie auf die Weise. Mit drey / oder vier / gehen Sie bey nächtlicher Weil in den Wald. Der erste trägt auf Seinem Kopf eine Reiswannen / darinn hat Er eine irrdene Schüssel / in welcher Er Feuer trägt von solchem Holtz / daß starck glimmet: aber doch nicht bald verbrennet / wormit Sie auch die Elephanten aus dem Weg jagen. Der ander hat in Seiner Hand einen Bund mit Schellen / mit welchen Er den gantzen Weg schellet / und das Wild nur reg machet: aber nicht gar wegscheuet; denn es achtet es so groß nicht. Wann Sie aber etwas angetroffen / als Hirschen / Schwein / Elend / wilde Büffel / (denn wie gemeldet / den zahmen Büffeln thun Sie nichts) nimmt der Dritte Sein Rohr / oder Schieß-gewehr / und schiesset es fast vor der Nasen nider. Wann Sie gehen / wollen Sie keinen Christen mit lassen / und thun es so heimlich / als Ihnen müglich ist.</p><lb/> <figure/><lb/> <p><note place="left">Elephanten-Fang.</note> Der Elephanten werden alle Jahr auf die zwantzig Stuck Wilder gefangen / und zahm gemacht / und den Mohren / und Persern / verkaufft / sonderlich aus der Stadt <hi rendition="#aq">Mecha</hi>. Ich Selbst muste drey Jahr nacheinander mit in Wald / auf den Elephanten-Fang / und hab auf einmahl wohl auf die zweyhundert beysam gesehen; Und weil anfangs Mich Selbst verlangte zu sehen / wie man solche ungeheure <hi rendition="#aq">Bestes</hi> fangen mögte: sintemahl es einer so / der ander anderst / erzählte / gieng Ich desto williger mit. Wie ich es nun gesehen / auf gedachter Insul <hi rendition="#aq">Ceilon,</hi> daß Sie von den Holländern gefangen worden / will Ich beyfügen.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0077]
Ihre Meilen zählen Sie also. Ein Blat nehmen Sie von einem Baum / an dem Ort / da Sie abreisen sollen; Solch Blat / so es verdorret / biß da- oder dorthin / so ists / Ihrer Meinung nach / eine Meile: So lang es nicht verdorret / so lang halten Sie es für keine Meil. Ihre Jagten aber verrichten Sie auf die Weise. Mit drey / oder vier / gehen Sie bey nächtlicher Weil in den Wald. Der erste trägt auf Seinem Kopf eine Reiswannen / darinn hat Er eine irrdene Schüssel / in welcher Er Feuer trägt von solchem Holtz / daß starck glimmet: aber doch nicht bald verbrennet / wormit Sie auch die Elephanten aus dem Weg jagen. Der ander hat in Seiner Hand einen Bund mit Schellen / mit welchen Er den gantzen Weg schellet / und das Wild nur reg machet: aber nicht gar wegscheuet; denn es achtet es so groß nicht. Wann Sie aber etwas angetroffen / als Hirschen / Schwein / Elend / wilde Büffel / (denn wie gemeldet / den zahmen Büffeln thun Sie nichts) nimmt der Dritte Sein Rohr / oder Schieß-gewehr / und schiesset es fast vor der Nasen nider. Wann Sie gehen / wollen Sie keinen Christen mit lassen / und thun es so heimlich / als Ihnen müglich ist.
Wie sie jagen.
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Der Elephanten werden alle Jahr auf die zwantzig Stuck Wilder gefangen / und zahm gemacht / und den Mohren / und Persern / verkaufft / sonderlich aus der Stadt Mecha. Ich Selbst muste drey Jahr nacheinander mit in Wald / auf den Elephanten-Fang / und hab auf einmahl wohl auf die zweyhundert beysam gesehen; Und weil anfangs Mich Selbst verlangte zu sehen / wie man solche ungeheure Bestes fangen mögte: sintemahl es einer so / der ander anderst / erzählte / gieng Ich desto williger mit. Wie ich es nun gesehen / auf gedachter Insul Ceilon, daß Sie von den Holländern gefangen worden / will Ich beyfügen.
Elephanten-Fang.
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Zitationshilfe: | Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/77>, abgerufen am 27.07.2024. |