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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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habe gedachter Ihr König gesagt: Man solte diesen Ort nicht Sturm-Eck: sondern das Haupt oder Anfang guter Hoffnung nennen / weil man hinter diesen wohl mehr / und bessere / Länder antreffen würde.

Ankunft auf dem Capo.Den ersten Martii sind Wir / mit der Hülf von GOtt / an das Capo gearriviret / mit drey Kranken / aber keinem Todten auf unserm Schiff / und haben die Pferd so bald ans Land heben lassen; Den andern Tag alle unsere Wasser-Fässer oben auf die Schiff bringen / und von Ober- und Unterbüttner wohl versehen lassen / und täglich wieder mit frischem Wasser anfüllen; bekamen auch alle Tag Ochsen- und Schaaf-Fleisch / und andere Erfrischung: dabey aber wurde auf allen Schiffen verbotten / auch Placardes angeschlagen / von diesen Heyden nichts zu kauffen / als etwan Straussen-Eyer / oder Fische: aber von grossen Tiehren / Kühen / Ochsen / Schaafen / nichts; wie auch keine Rhinoceros-Hörner / keine Elephanten-Zähn / bey Verliehrung aller Seiner Gage, oder Besoldung.

Diese Heyden werden gennenet + Hottendot, fast Unmenschen / von Statur nicht groß / sehr dürr und mager / führen ein unnahnehmliche Sprach / wie wann Sie gluckten / als die Indianische Hahnen; sonst nackend / ausser daß um Ihren Leib ein Mäntelein von groben Schaaf-Fell tragen / und ein Trumm von Peltz davon / die Natur zu verhüllen. Wann man ans Land kommt / kommen Sie gelauffen / und schreyen Brocqua auf Ihre Sprach; das ist / Brod / und so Sie das erlangen / so tretten Sie mit den Füssen drauf / heben Ihre Schaaf-Fell auf / Sich besehen zu lassen / wie Sie conditioniret sind / als denen in Ihrer Kindheit der linke Testiculus ausgenommen wird. Ihr Zieraht ist / daß Sie Ihre blosse Leiber mit allerley Fett schmieren; daher Sie dann gewaltig übel riechen / und das Gedärme von den Schaafen brauchen Sie / Ihre Füsse mit umzuwinden / und wann Sie ein Schaaf schlachten / so nehmen Sie einen Theil des Gedärms / reinigen es von innligenden Unflat gar ein weniges / weil Sie es nur durch die Finger ziehen; denn legen Sie es aufs Feuer / und wann es eine kleine Weile darauf gelegen / nehmen Sie es wieder ab / und verzehrens / mit einem rechten Grauen zuzusehen.

+ Hottentotz sagt Iversen / Lib. IV. pag. 220. werden Sie genennet / weil Sie im Lustig-seyn / und Tantzen / immer ruffen Hottentotz, Hottentotz.

Sonsten was Ihr Leben und Wandel / Ihre Farb / und Gestalt / betrifft / kommen alle / die daselbst gewesen / fast in Ihrer Beschreibung überein. Man lese Herrn von Mandelslo / Lib. II. p. m. 147. seq. Jürgen Andersen / Lib. I. p. m. 5. seq. Volquard Iversen / Lib. IV. p. m. 220. Herport / p. m. 12. seq. Dieses wollen Wir mit Andersen Worten noch beyfügen / daß Ihrer zweyerley Sorten wären. Etliche nennten Sich Hottentotzmann, etliche Sulthaniman. Die Sulthanimanier sollen Panditen, und die leichtfertigste Vögel / seyn / welche / wegen Ihrer Missetahten / von den Königen im Lande Africa verjaget worden seyn. Die Hottentotzmann aber seynd Eingebohrne dieses Orts / wohnen in kleinen Hütten / als Schweins-Koben / oder teihls in Höhlen und Löchern / in Berge gegraben / in welchen Sie nicht ohne Gefahr ligen / wegen der grausamen Löwen / und andern wilden Tiehren / welche Ihre ärgste Feind seyn; müssen / wollen Sie des Nachts sicher schlaffen / ein Feuer um die Hütten her machen.

Ihre Religion.Man kann nicht wissen / * was Ihre Religion sey: aber frühe / wann es Tag will werden / so kommen Sie zusamm / und halten einander bey den

habe gedachter Ihr König gesagt: Man solte diesen Ort nicht Sturm-Eck: sondern das Haupt oder Anfang guter Hoffnung nennen / weil man hinter diesen wohl mehr / und bessere / Länder antreffen würde.

Ankunft auf dem Capo.Den ersten Martii sind Wir / mit der Hülf von GOtt / an das Capo gearriviret / mit drey Kranken / aber keinem Todten auf unserm Schiff / und haben die Pferd so bald ans Land heben lassen; Den andern Tag alle unsere Wasser-Fässer oben auf die Schiff bringen / und von Ober- und Unterbüttner wohl versehen lassen / und täglich wieder mit frischem Wasser anfüllen; bekamen auch alle Tag Ochsen- und Schaaf-Fleisch / und andere Erfrischung: dabey aber wurde auf allen Schiffen verbotten / auch Placardes angeschlagen / von diesen Heyden nichts zu kauffen / als etwan Straussen-Eyer / oder Fische: aber von grossen Tiehren / Kühen / Ochsen / Schaafen / nichts; wie auch keine Rhinoceros-Hörner / keine Elephanten-Zähn / bey Verliehrung aller Seiner Gage, oder Besoldung.

Diese Heyden werden gennenet † Hottendot, fast Unmenschen / von Statur nicht groß / sehr dürr und mager / führen ein unnahnehmliche Sprach / wie wann Sie gluckten / als die Indianische Hahnen; sonst nackend / ausser daß um Ihren Leib ein Mäntelein von groben Schaaf-Fell tragen / und ein Trumm von Peltz davon / die Natur zu verhüllen. Wann man ans Land kommt / kommen Sie gelauffen / und schreyen Brocqua auf Ihre Sprach; das ist / Brod / und so Sie das erlangen / so tretten Sie mit den Füssen drauf / heben Ihre Schaaf-Fell auf / Sich besehen zu lassen / wie Sie conditioniret sind / als denen in Ihrer Kindheit der linke Testiculus ausgenommen wird. Ihr Zieraht ist / daß Sie Ihre blosse Leiber mit allerley Fett schmieren; daher Sie dann gewaltig übel riechen / und das Gedärme von den Schaafen brauchen Sie / Ihre Füsse mit umzuwinden / und wann Sie ein Schaaf schlachten / so nehmen Sie einen Theil des Gedärms / reinigen es von innligenden Unflat gar ein weniges / weil Sie es nur durch die Finger ziehen; denn legen Sie es aufs Feuer / und wann es eine kleine Weile darauf gelegen / nehmen Sie es wieder ab / und verzehrens / mit einem rechten Grauen zuzusehen.

Hottentotz sagt Iversen / Lib. IV. pag. 220. werden Sie genennet / weil Sie im Lustig-seyn / und Tantzen / immer ruffen Hottentotz, Hottentotz.

Sonsten was Ihr Leben und Wandel / Ihre Farb / und Gestalt / betrifft / kommen alle / die daselbst gewesen / fast in Ihrer Beschreibung überein. Man lese Herrn von Mandelslo / Lib. II. p. m. 147. seq. Jürgen Andersen / Lib. I. p. m. 5. seq. Volquard Iversen / Lib. IV. p. m. 220. Herport / p. m. 12. seq. Dieses wollen Wir mit Andersen Worten noch beyfügen / daß Ihrer zweyerley Sorten wären. Etliche nennten Sich Hottentotzmann, etliche Sulthaniman. Die Sulthanimanier sollen Panditen, und die leichtfertigste Vögel / seyn / welche / wegen Ihrer Missetahten / von den Königen im Lande Africa verjaget worden seyn. Die Hottentotzmann aber seynd Eingebohrne dieses Orts / wohnen in kleinen Hütten / als Schweins-Koben / oder teihls in Höhlen und Löchern / in Berge gegraben / in welchen Sie nicht ohne Gefahr ligen / wegen der grausamen Löwen / und andern wilden Tiehren / welche Ihre ärgste Feind seyn; müssen / wollen Sie des Nachts sicher schlaffen / ein Feuer um die Hütten her machen.

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[7/0170] habe gedachter Ihr König gesagt: Man solte diesen Ort nicht Sturm-Eck: sondern das Haupt oder Anfang guter Hoffnung nennen / weil man hinter diesen wohl mehr / und bessere / Länder antreffen würde. Den ersten Martii sind Wir / mit der Hülf von GOtt / an das Capo gearriviret / mit drey Kranken / aber keinem Todten auf unserm Schiff / und haben die Pferd so bald ans Land heben lassen; Den andern Tag alle unsere Wasser-Fässer oben auf die Schiff bringen / und von Ober- und Unterbüttner wohl versehen lassen / und täglich wieder mit frischem Wasser anfüllen; bekamen auch alle Tag Ochsen- und Schaaf-Fleisch / und andere Erfrischung: dabey aber wurde auf allen Schiffen verbotten / auch Placardes angeschlagen / von diesen Heyden nichts zu kauffen / als etwan Straussen-Eyer / oder Fische: aber von grossen Tiehren / Kühen / Ochsen / Schaafen / nichts; wie auch keine Rhinoceros-Hörner / keine Elephanten-Zähn / bey Verliehrung aller Seiner Gage, oder Besoldung. Ankunft auf dem Capo. Diese Heyden werden gennenet † Hottendot, fast Unmenschen / von Statur nicht groß / sehr dürr und mager / führen ein unnahnehmliche Sprach / wie wann Sie gluckten / als die Indianische Hahnen; sonst nackend / ausser daß um Ihren Leib ein Mäntelein von groben Schaaf-Fell tragen / und ein Trumm von Peltz davon / die Natur zu verhüllen. Wann man ans Land kommt / kommen Sie gelauffen / und schreyen Brocqua auf Ihre Sprach; das ist / Brod / und so Sie das erlangen / so tretten Sie mit den Füssen drauf / heben Ihre Schaaf-Fell auf / Sich besehen zu lassen / wie Sie conditioniret sind / als denen in Ihrer Kindheit der linke Testiculus ausgenommen wird. Ihr Zieraht ist / daß Sie Ihre blosse Leiber mit allerley Fett schmieren; daher Sie dann gewaltig übel riechen / und das Gedärme von den Schaafen brauchen Sie / Ihre Füsse mit umzuwinden / und wann Sie ein Schaaf schlachten / so nehmen Sie einen Theil des Gedärms / reinigen es von innligenden Unflat gar ein weniges / weil Sie es nur durch die Finger ziehen; denn legen Sie es aufs Feuer / und wann es eine kleine Weile darauf gelegen / nehmen Sie es wieder ab / und verzehrens / mit einem rechten Grauen zuzusehen. † Hottentotz sagt Iversen / Lib. IV. pag. 220. werden Sie genennet / weil Sie im Lustig-seyn / und Tantzen / immer ruffen Hottentotz, Hottentotz. Sonsten was Ihr Leben und Wandel / Ihre Farb / und Gestalt / betrifft / kommen alle / die daselbst gewesen / fast in Ihrer Beschreibung überein. Man lese Herrn von Mandelslo / Lib. II. p. m. 147. seq. Jürgen Andersen / Lib. I. p. m. 5. seq. Volquard Iversen / Lib. IV. p. m. 220. Herport / p. m. 12. seq. Dieses wollen Wir mit Andersen Worten noch beyfügen / daß Ihrer zweyerley Sorten wären. Etliche nennten Sich Hottentotzmann, etliche Sulthaniman. Die Sulthanimanier sollen Panditen, und die leichtfertigste Vögel / seyn / welche / wegen Ihrer Missetahten / von den Königen im Lande Africa verjaget worden seyn. Die Hottentotzmann aber seynd Eingebohrne dieses Orts / wohnen in kleinen Hütten / als Schweins-Koben / oder teihls in Höhlen und Löchern / in Berge gegraben / in welchen Sie nicht ohne Gefahr ligen / wegen der grausamen Löwen / und andern wilden Tiehren / welche Ihre ärgste Feind seyn; müssen / wollen Sie des Nachts sicher schlaffen / ein Feuer um die Hütten her machen. Man kann nicht wissen / * was Ihre Religion sey: aber frühe / wann es Tag will werden / so kommen Sie zusamm / und halten einander bey den Ihre Religion.

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/170>, abgerufen am 26.11.2024.