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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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get / pag. 23. das daran. Der Benjanische Heilige / der in dem Grab lige / soll Gymschi geheisen haben. Vor der Tühr sey ein Bildnus / aus Holtz gehauen / gesetzet; obs des Gymschi, oder eines Abgotts / seyn soll / weiß Ich nicht / spricht Er. Es ist so häßlich formiret, als man den Teufel nicht häßlicher abmahlen kann. Beyde aber habens bezeuget / daß dergleichen Wunder-Baum mehr in Indien zu finden wären / und hat Mandelslo dergleichen zu Suratta auch angetroffen / laut Seiner Wort / Lib. I. pag. 44. Man lese dazu die Notas Herren Olearii, Lib. I. p. m. 22.

In Nider-AEthiopien, und der Insul Levando, soll / Herrn Doctor Dappers Zeugnus nach / Seiner Africanischen Reis-Beschreibung / pag. m. 596. ein Baum / Enfada, von andern ein Indianischer Feigen-Baum genannt / fast solches Gewächses seyn. Seine Wort heisen also: Dieser Baum schiesset gemeiniglich mit einem einigen / und sehr dicken / Stamm / sehr hoch auf / und breitet darnach seine Zacken auf allen Seiten aus; an denen etliche dünne Fässerlein / grün-gelb / so lang sie jung seynd / von Farbe / niederwärts hängen / dadurch die Zacken / wann solche Fässerlein die Erde berühren / und sich darinnen bewurtzeln / gleich als zu neuen Bäumen / und Stämmen / werden; Und also bewurzeln sich die Zacken fort und fort / und immer weiter und weiter / dergestalt / daß zuweilen ein einiger Baum / mit seinen fortwurtzlenden Zacken / auf tausend Schritt in die Runde sich ausbreitet; Und weil nicht nur von den untersten Zacken / sondern auch von den obersten solche Fässerlein herab hangen / so scheinet ein einiger Baum / mit allen diesen Fässerlein / ein kleiner Busch zu seyn / und man kann die Mutter aller dieser jungen Zacken nirgend / als allein an der Dicke des Stammes / der zuweilen über drey Klafftern dick ist / erkennen. Die grossen Zacken bekommen so viel Sprossen Zweige / daß die Sonne mit ihren Strahlen nicht hindurch dringen kann; ja / wenn man in einen dieser Bäume ruffet / so höret man den Ruff / des hohlen / und ausgewölbten inwendigen / Raumes wegen / oft drey- oder viermahl wieder schallen. Die Blätter der jungen Zacken seynd den Kütten-Blättern fast gleich / von aussen grün / und von innen weiß und wollicht. Die Blühe ist innerhalb / und ausserhalb / roth / und die Frucht / die darauf folgt / schiesset zwischen den Blättern der jungen Zacken herfür / eben als eine gemeine Feige / in Gestalt des fordersten Daumen-Gliedes / und dienet den Vögeln zur Speise. Viel glaubwürdige Zeugen / die es Selbst mit Augen gesehen / bevestigen / daß / unter einem einigen dieser Bäume / drey tausend gewaffnete Männer Sich verbergen. Unter seiner äussersten Rinde wird gleichsam ein Flachs oder Werk gefunden: welches gemeine Leute klopfen / darnach reinigen / und zu Garen machen / davon Sie Tücher zu weben pflegen. Es wächset dieser Bäum auch viel in Goa, und mehr ander Indischen Oertern / da die Einwohner / unter demselben / indem Sie die dünnen Zacken wegschneiden / kleine Sommer-Lauben machen / damit Sie im Kühlen / und Schaten / sitzen mögten.

Holland und Engelland handelt in Persien. Die * Holländer / und Engelländer / haben Ihre Handlungen / und Ihre Häuser / an dem Meer nahe beyeinander. Der Ort heiset Camron, + und beyde Nationen müssen in Persischen Habit und Kleidung gehen. Ihr Glaub daselbst / kommt mit dem Türckischen viel überein. Denn Sie glauben an den Mond / und wann der neu ist / so essen Sie einen gantzen Tag nichts / biß er wieder untergangen ist. Zu Land führen Sie grosse Krieg: aber keine grosse Seefahrt treiben Sie / und sind die Holländer darinnen Ihre Meister: aber auf das Land dürfen Sie Sich nicht viel wagen / und müssen von Ihnen viel Wort einfressen / mit grosser Gedult.

* Herr von Mandelslo / der Selbst auch da gewesen / sagt / pag. m. 27. die

get / pag. 23. das daran. Der Benjanische Heilige / der in dem Grab lige / soll Gymschi geheisen haben. Vor der Tühr sey ein Bildnus / aus Holtz gehauen / gesetzet; obs des Gymschi, oder eines Abgotts / seyn soll / weiß Ich nicht / spricht Er. Es ist so häßlich formiret, als man den Teufel nicht häßlicher abmahlen kann. Beyde aber habens bezeuget / daß dergleichen Wunder-Baum mehr in Indien zu finden wären / und hat Mandelslo dergleichen zu Suratta auch angetroffen / laut Seiner Wort / Lib. I. pag. 44. Man lese dazu die Notas Herren Olearii, Lib. I. p. m. 22.

In Nider-Æthiopien, und der Insul Levando, soll / Herrn Doctor Dappers Zeugnus nach / Seiner Africanischen Reis-Beschreibung / pag. m. 596. ein Baum / Enfada, von andern ein Indianischer Feigen-Baum genannt / fast solches Gewächses seyn. Seine Wort heisen also: Dieser Baum schiesset gemeiniglich mit einem einigen / und sehr dicken / Stamm / sehr hoch auf / und breitet darnach seine Zacken auf allen Seiten aus; an denen etliche dünne Fässerlein / grün-gelb / so lang sie jung seynd / von Farbe / niederwärts hängen / dadurch die Zacken / wann solche Fässerlein die Erde berühren / und sich darinnen bewurtzeln / gleich als zu neuen Bäumen / und Stämmen / werden; Und also bewurzeln sich die Zacken fort und fort / und immer weiter und weiter / dergestalt / daß zuweilen ein einiger Baum / mit seinen fortwurtzlenden Zacken / auf tausend Schritt in die Runde sich ausbreitet; Und weil nicht nur von den untersten Zacken / sondern auch von den obersten solche Fässerlein herab hangen / so scheinet ein einiger Baum / mit allen diesen Fässerlein / ein kleiner Busch zu seyn / und man kann die Mutter aller dieser jungen Zacken nirgend / als allein an der Dicke des Stammes / der zuweilen über drey Klafftern dick ist / erkennen. Die grossen Zacken bekommen so viel Sprossen Zweige / daß die Sonne mit ihren Strahlen nicht hindurch dringen kann; ja / wenn man in einen dieser Bäume ruffet / so höret man den Ruff / des hohlen / und ausgewölbten inwendigen / Raumes wegen / oft drey- oder viermahl wieder schallen. Die Blätter der jungen Zacken seynd den Kütten-Blättern fast gleich / von aussen grün / und von innen weiß und wollicht. Die Blühe ist innerhalb / und ausserhalb / roth / und die Frucht / die darauf folgt / schiesset zwischen den Blättern der jungen Zacken herfür / eben als eine gemeine Feige / in Gestalt des fordersten Daumen-Gliedes / und dienet den Vögeln zur Speise. Viel glaubwürdige Zeugen / die es Selbst mit Augen gesehen / bevestigen / daß / unter einem einigen dieser Bäume / drey tausend gewaffnete Männer Sich verbergen. Unter seiner äussersten Rinde wird gleichsam ein Flachs oder Werk gefunden: welches gemeine Leute klopfen / darnach reinigen / und zu Garen machen / davon Sie Tücher zu weben pflegen. Es wächset dieser Bäum auch viel in Goa, und mehr ander Indischen Oertern / da die Einwohner / unter demselben / indem Sie die dünnen Zacken wegschneiden / kleine Sommer-Lauben machen / damit Sie im Kühlen / und Schaten / sitzen mögten.

Holland und Engelland handelt in Persien. Die * Holländer / und Engelländer / haben Ihre Handlungen / und Ihre Häuser / an dem Meer nahe beyeinander. Der Ort heiset Camron, † und beyde Nationen müssen in Persischen Habit und Kleidung gehen. Ihr Glaub daselbst / kommt mit dem Türckischen viel überein. Denn Sie glauben an den Mond / und wann der neu ist / so essen Sie einen gantzen Tag nichts / biß er wieder untergangen ist. Zu Land führen Sie grosse Krieg: aber keine grosse Seefahrt treiben Sie / und sind die Holländer darinnen Ihre Meister: aber auf das Land dürfen Sie Sich nicht viel wagen / und müssen von Ihnen viel Wort einfressen / mit grosser Gedult.

* Herr von Mandelslo / der Selbst auch da gewesen / sagt / pag. m. 27. die

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/120>, abgerufen am 22.11.2024.