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Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ist hier Nichts auszurichten, und nicht ohne die größte Gefahr werden wir in diesem Falle, bei der sicheren Lage des Hauses, dem Ansehen und den Verbindungen der Familie, Gewalt anwenden können. Als er die letzten Worte aussprach, warf Savello auf den Elenden einen fürchterlich drohenden Blick, der ihn erschreckte und verstummen machte.

Die Anschauung wahrer Schönheit beruhigt die Seele guter Menschen, gibt ihnen eine edle und reine Stimmung. Allein auch über Verderbte übt sie mehr Gewalt, als diese sich selbst eingestehen. Ein neues Leben würde aus ihr auf sie übergehen, wenn nicht die Gewohnheit des Bösen sie täuschte und, während ihr Herz schweigt, doch trügerische Wünsche ihnen vorspiegelte. -- Vor jenem erinnerungsvollen Worte bebte der unglückliche, in seinem innersten Wesen zerrissene Jüngling schaudernd zurück. Ein ihm neues Gefühl hatte ihn ergriffen: sehnsüchtiges zärtliches Verlangen nach Gegenliebe. So viele Herzen hatte er gebrochen, die Eintracht so viel inniger Bündnisse gestört, der Liebe Blüten oft frevelnd zertreten. Jetzt aber war die Stunde gekommen, in welcher die Liebe der Liebe Frevel rächen sollte.

Nach langem Schweigen, in welchem der Helfer leise, den Rückzug zu sichern, der Thüre sich genähert hatte, erweckte den Savello ein nahes Geräusch aus seiner Betäubung. Was ist das? rief er erzürnt, wer hat uns behorcht? -- Es ist nur Etwas um-

ist hier Nichts auszurichten, und nicht ohne die größte Gefahr werden wir in diesem Falle, bei der sicheren Lage des Hauses, dem Ansehen und den Verbindungen der Familie, Gewalt anwenden können. Als er die letzten Worte aussprach, warf Savello auf den Elenden einen fürchterlich drohenden Blick, der ihn erschreckte und verstummen machte.

Die Anschauung wahrer Schönheit beruhigt die Seele guter Menschen, gibt ihnen eine edle und reine Stimmung. Allein auch über Verderbte übt sie mehr Gewalt, als diese sich selbst eingestehen. Ein neues Leben würde aus ihr auf sie übergehen, wenn nicht die Gewohnheit des Bösen sie täuschte und, während ihr Herz schweigt, doch trügerische Wünsche ihnen vorspiegelte. — Vor jenem erinnerungsvollen Worte bebte der unglückliche, in seinem innersten Wesen zerrissene Jüngling schaudernd zurück. Ein ihm neues Gefühl hatte ihn ergriffen: sehnsüchtiges zärtliches Verlangen nach Gegenliebe. So viele Herzen hatte er gebrochen, die Eintracht so viel inniger Bündnisse gestört, der Liebe Blüten oft frevelnd zertreten. Jetzt aber war die Stunde gekommen, in welcher die Liebe der Liebe Frevel rächen sollte.

Nach langem Schweigen, in welchem der Helfer leise, den Rückzug zu sichern, der Thüre sich genähert hatte, erweckte den Savello ein nahes Geräusch aus seiner Betäubung. Was ist das? rief er erzürnt, wer hat uns behorcht? — Es ist nur Etwas um-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:26:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:26:17Z)

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_savello_1910/68>, abgerufen am 22.11.2024.