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Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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aus dem Röthlichen ins Gelbe verfärbt, bilden sie zu der weiten grünenden Ebene einen wundervollen Gegensatz. Dazu das schön geformte Gebirg in nicht großer Ferne, das nähere Meer, die mächtigen Himmelsgebilde; so wird es erklärlich, daß in dieser Wildniß der Hirt und Jäger oft seine frohesten Stunden zubringt. Man gewöhnt sich leicht, die Menschen zu meiden, wo die Natur Genuß und der Beruf nothdürftige Beschäftigung gewährt.

Zum Sammelplatz der Jäger und Jagdfreunde hatte Savello ein Casale seines Vaters bestimmt, welches sehr ausgedehnt und durch vorspringende Thürme gegen den ersten Anlauf wohl befestigt war. Als er heransprengte, fand er an der Morgenseite die jagdlustige Menge gelagert; ein wilder Haufe, der ihn laut und freudig begrüßte. Gern unterwarf sich das Landvolk bei gemeinsamen Jagdunternehmungen der Leitung des kühnen und kundigen Jünglings. Vorübergehend ward dann Haß und Rache zum Schweigen gebracht; soviel öfter vereinigt die Menschen die Gemeinschaft des Zweckes, als Gunst und Liebe.

Ein verwunderlicher Haufe, dieses Hirten- und Jägervolk, welches jedem Anderen dürfte Mißtrauen und Furcht gemacht haben, als Dem, der ihnen heute vorübergehend gebot. Savello durchlief mit den Augen die lange Reihe, suchte und fand überall ihm längst bekannte Gesichter, welche nach ihrer Lebensweise bald dunkel gebräunt von Sonne und Luft, bald von vierjährigen

aus dem Röthlichen ins Gelbe verfärbt, bilden sie zu der weiten grünenden Ebene einen wundervollen Gegensatz. Dazu das schön geformte Gebirg in nicht großer Ferne, das nähere Meer, die mächtigen Himmelsgebilde; so wird es erklärlich, daß in dieser Wildniß der Hirt und Jäger oft seine frohesten Stunden zubringt. Man gewöhnt sich leicht, die Menschen zu meiden, wo die Natur Genuß und der Beruf nothdürftige Beschäftigung gewährt.

Zum Sammelplatz der Jäger und Jagdfreunde hatte Savello ein Casale seines Vaters bestimmt, welches sehr ausgedehnt und durch vorspringende Thürme gegen den ersten Anlauf wohl befestigt war. Als er heransprengte, fand er an der Morgenseite die jagdlustige Menge gelagert; ein wilder Haufe, der ihn laut und freudig begrüßte. Gern unterwarf sich das Landvolk bei gemeinsamen Jagdunternehmungen der Leitung des kühnen und kundigen Jünglings. Vorübergehend ward dann Haß und Rache zum Schweigen gebracht; soviel öfter vereinigt die Menschen die Gemeinschaft des Zweckes, als Gunst und Liebe.

Ein verwunderlicher Haufe, dieses Hirten- und Jägervolk, welches jedem Anderen dürfte Mißtrauen und Furcht gemacht haben, als Dem, der ihnen heute vorübergehend gebot. Savello durchlief mit den Augen die lange Reihe, suchte und fand überall ihm längst bekannte Gesichter, welche nach ihrer Lebensweise bald dunkel gebräunt von Sonne und Luft, bald von vierjährigen

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_savello_1910/59>, abgerufen am 22.11.2024.