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Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Fischerei. Als nach gesättigtem Hunger mit den Früchten der Jahreszeit auch die eingemachten aufgetragen wurden, rief man lauter und häufiger nach Wein. Es gab hier nur heimische Gewächse; doch wurden sie sorgfältiger gebaut und gepflegt, als in späterer Zeit; man hielt noch auf gute Jahrgänge und überjährige Weine, von welchen gegenwärtig in der Umgebung Roms Nichts mehr verlautet. Die Mahlzeit ward abgetragen; der Abhub diente dem Gefolge, nach ihm der Besatzung, zu überreichlicher Sättigung.

Das laute Tosen der jubelnden Zecher schallte hinab ins nahe Aricia, wo die Einwohner ängstlich aufhorchten, zweifelnd einander aus den Fenstern befragten, was es droben wohl gebe; ob in der Besatzung sich Lärmen erhoben; ob man sicher werde zur Ruhe gehen können oder wach bleiben müssen, um zur Hand zu sein. Doch beruhigten sie sich, als das Getöse sich gelegt. Denn auf Savello's Geheiß war die trunkene Besatzung in ein Gewölbe des Erdgeschosses eingesperrt worden, hatte die Dienerschaft ebenfalls in entlegenere Theile des Schlosses sich zurückgezogen. Die Gäste aber bat er in sehr entschiedenem Tone, für heute sich ruhig zu verhalten, die Lust der nahen nächtlichen Ausflucht nicht muthwillig zu vereiteln.

Es wurden noch einige Gläser geleert; doch hatte Savello's Warnung in die Fröhlichkeit des Tages mit der Hemmung auch Störung gebracht. Das Gespräch, welches er laut zu führen untersagt, schien, unter der

Fischerei. Als nach gesättigtem Hunger mit den Früchten der Jahreszeit auch die eingemachten aufgetragen wurden, rief man lauter und häufiger nach Wein. Es gab hier nur heimische Gewächse; doch wurden sie sorgfältiger gebaut und gepflegt, als in späterer Zeit; man hielt noch auf gute Jahrgänge und überjährige Weine, von welchen gegenwärtig in der Umgebung Roms Nichts mehr verlautet. Die Mahlzeit ward abgetragen; der Abhub diente dem Gefolge, nach ihm der Besatzung, zu überreichlicher Sättigung.

Das laute Tosen der jubelnden Zecher schallte hinab ins nahe Aricia, wo die Einwohner ängstlich aufhorchten, zweifelnd einander aus den Fenstern befragten, was es droben wohl gebe; ob in der Besatzung sich Lärmen erhoben; ob man sicher werde zur Ruhe gehen können oder wach bleiben müssen, um zur Hand zu sein. Doch beruhigten sie sich, als das Getöse sich gelegt. Denn auf Savello's Geheiß war die trunkene Besatzung in ein Gewölbe des Erdgeschosses eingesperrt worden, hatte die Dienerschaft ebenfalls in entlegenere Theile des Schlosses sich zurückgezogen. Die Gäste aber bat er in sehr entschiedenem Tone, für heute sich ruhig zu verhalten, die Lust der nahen nächtlichen Ausflucht nicht muthwillig zu vereiteln.

Es wurden noch einige Gläser geleert; doch hatte Savello's Warnung in die Fröhlichkeit des Tages mit der Hemmung auch Störung gebracht. Das Gespräch, welches er laut zu führen untersagt, schien, unter der

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[0042] Fischerei. Als nach gesättigtem Hunger mit den Früchten der Jahreszeit auch die eingemachten aufgetragen wurden, rief man lauter und häufiger nach Wein. Es gab hier nur heimische Gewächse; doch wurden sie sorgfältiger gebaut und gepflegt, als in späterer Zeit; man hielt noch auf gute Jahrgänge und überjährige Weine, von welchen gegenwärtig in der Umgebung Roms Nichts mehr verlautet. Die Mahlzeit ward abgetragen; der Abhub diente dem Gefolge, nach ihm der Besatzung, zu überreichlicher Sättigung. Das laute Tosen der jubelnden Zecher schallte hinab ins nahe Aricia, wo die Einwohner ängstlich aufhorchten, zweifelnd einander aus den Fenstern befragten, was es droben wohl gebe; ob in der Besatzung sich Lärmen erhoben; ob man sicher werde zur Ruhe gehen können oder wach bleiben müssen, um zur Hand zu sein. Doch beruhigten sie sich, als das Getöse sich gelegt. Denn auf Savello's Geheiß war die trunkene Besatzung in ein Gewölbe des Erdgeschosses eingesperrt worden, hatte die Dienerschaft ebenfalls in entlegenere Theile des Schlosses sich zurückgezogen. Die Gäste aber bat er in sehr entschiedenem Tone, für heute sich ruhig zu verhalten, die Lust der nahen nächtlichen Ausflucht nicht muthwillig zu vereiteln. Es wurden noch einige Gläser geleert; doch hatte Savello's Warnung in die Fröhlichkeit des Tages mit der Hemmung auch Störung gebracht. Das Gespräch, welches er laut zu führen untersagt, schien, unter der

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:26:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_savello_1910/42>, abgerufen am 21.11.2024.