schon im October des Jahres 1446. gänzlich bemeisterte. In dieser Urkunde nemlich übernimmt Luca die Ausführung ei- nes der ausgedehntesten unter den vorhandenen Werken die- ser Kunstart, der Himmelfahrt Christi über dem Thore der Sacristey des Domes.
Indeß war zu Anfang desselben Jahres 1446. *) zur Sprache gekommen, daß Donato, welcher, wie wir uns erin- nern mit Güssen nicht hinlänglich umzugehn wußte, die seit dem Jahre 1417. übernommene Verpflichtung, die Thore der gedoppelten Sacristey des Domes in Erz zu gießen, bis da- hin nicht erfüllt habe; weßhalb man ihm das eine dieser Thore entzog und solches dem Luca della Robbia in Gemein- schaft mit Michelozzo di Bartolomeo und Maso di Bartolom- meo übertrug. Auch diese Arbeit ging nur langsam vorwärts; denn erst im Jahre 1461. ward, mit Genehmigung des Luca und Michelozzo (Maso war bereits gestorben) die Zusammen- setzung, Reinigung und Nachbesserung der beiden bis dahin vollendeten Seiten einem wenig bekannten Giovanni di Bar- tolommeo übergeben **). Als darauf im Jahre 1464. Au- gust 20., diese Arbeit bereits beendigt, doch an der inneren Seite der Thorflügel noch gar nichts geschehen, Maso todt und Michelozzo abwesend war, verstiftete die Domverwaltung die noch übrige Arbeit, nemlich die Rückseite, dem Luca al- lein ***).
Aus der schönen Arbeit an dieser Rückseite werden wir auf Solches schließen müssen, was an der Vorseite des Tho-
*) Bel. IV. 3.
**) S. Belege IV. 4.
***) Belege IV. 5.
ſchon im October des Jahres 1446. gaͤnzlich bemeiſterte. In dieſer Urkunde nemlich uͤbernimmt Luca die Ausfuͤhrung ei- nes der ausgedehnteſten unter den vorhandenen Werken die- ſer Kunſtart, der Himmelfahrt Chriſti uͤber dem Thore der Sacriſtey des Domes.
Indeß war zu Anfang deſſelben Jahres 1446. *) zur Sprache gekommen, daß Donato, welcher, wie wir uns erin- nern mit Guͤſſen nicht hinlaͤnglich umzugehn wußte, die ſeit dem Jahre 1417. uͤbernommene Verpflichtung, die Thore der gedoppelten Sacriſtey des Domes in Erz zu gießen, bis da- hin nicht erfuͤllt habe; weßhalb man ihm das eine dieſer Thore entzog und ſolches dem Luca della Robbia in Gemein- ſchaft mit Michelozzo di Bartolomeo und Maſo di Bartolom- meo uͤbertrug. Auch dieſe Arbeit ging nur langſam vorwaͤrts; denn erſt im Jahre 1461. ward, mit Genehmigung des Luca und Michelozzo (Maſo war bereits geſtorben) die Zuſammen- ſetzung, Reinigung und Nachbeſſerung der beiden bis dahin vollendeten Seiten einem wenig bekannten Giovanni di Bar- tolommeo uͤbergeben **). Als darauf im Jahre 1464. Au- guſt 20., dieſe Arbeit bereits beendigt, doch an der inneren Seite der Thorfluͤgel noch gar nichts geſchehen, Maſo todt und Michelozzo abweſend war, verſtiftete die Domverwaltung die noch uͤbrige Arbeit, nemlich die Ruͤckſeite, dem Luca al- lein ***).
Aus der ſchoͤnen Arbeit an dieſer Ruͤckſeite werden wir auf Solches ſchließen muͤſſen, was an der Vorſeite des Tho-
*) Bel. IV. 3.
**) S. Belege IV. 4.
***) Belege IV. 5.
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ſchon im October des Jahres 1446. gaͤnzlich bemeiſterte. In
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nes der ausgedehnteſten unter den vorhandenen Werken die-
ſer Kunſtart, der Himmelfahrt Chriſti uͤber dem Thore der
Sacriſtey des Domes.
Indeß war zu Anfang deſſelben Jahres 1446. *) zur
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nern mit Guͤſſen nicht hinlaͤnglich umzugehn wußte, die ſeit
dem Jahre 1417. uͤbernommene Verpflichtung, die Thore der
gedoppelten Sacriſtey des Domes in Erz zu gießen, bis da-
hin nicht erfuͤllt habe; weßhalb man ihm das eine dieſer
Thore entzog und ſolches dem Luca della Robbia in Gemein-
ſchaft mit Michelozzo di Bartolomeo und Maſo di Bartolom-
meo uͤbertrug. Auch dieſe Arbeit ging nur langſam vorwaͤrts;
denn erſt im Jahre 1461. ward, mit Genehmigung des Luca
und Michelozzo (Maſo war bereits geſtorben) die Zuſammen-
ſetzung, Reinigung und Nachbeſſerung der beiden bis dahin
vollendeten Seiten einem wenig bekannten Giovanni di Bar-
tolommeo uͤbergeben **). Als darauf im Jahre 1464. Au-
guſt 20., dieſe Arbeit bereits beendigt, doch an der inneren
Seite der Thorfluͤgel noch gar nichts geſchehen, Maſo todt
und Michelozzo abweſend war, verſtiftete die Domverwaltung
die noch uͤbrige Arbeit, nemlich die Ruͤckſeite, dem Luca al-
lein ***).
Aus der ſchoͤnen Arbeit an dieſer Ruͤckſeite werden wir
auf Solches ſchließen muͤſſen, was an der Vorſeite des Tho-
*) Bel. IV. 3.
**) S. Belege IV. 4.
***) Belege IV. 5.
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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/310>, abgerufen am 22.11.2024.
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