Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.her vielleicht im Ganzen weniger gewürdigt worden sind, als Seine künstlerische Laufbahn ist mit dem Gange der in- Eine seiner schönsten Arbeiten für jenes Gebäude, die Genien *) Osservat. Fior. VI. p. 86. giebt aus einem Buche des Ar-
chivs der, Riform. di Firenze, folgenden öffentlichen Beschluß: Sa- pendosi quanto importi, dar cuore a chi operando con industria per mero parto d'intelletto cerca a lasciar di se onoratissimo nome e fama alla patria per mezzo di fatture rare, di vuole, che larga mente se ne ricompensin quelli che gia sono stati eletti a far pompa del loro talento e sapere, intorno alle statue d'Orsan- michele. her vielleicht im Ganzen weniger gewuͤrdigt worden ſind, als Seine kuͤnſtleriſche Laufbahn iſt mit dem Gange der in- Eine ſeiner ſchoͤnſten Arbeiten fuͤr jenes Gebaͤude, die Genien *) Osservat. Fior. VI. p. 86. giebt aus einem Buche des Ar-
chivs der, Riform. di Firenze, folgenden oͤffentlichen Beſchluß: Sa- pendosi quanto importi, dar cuore a chi operando con industria per mero parto d’intelletto cerca a lasciar di se onoratissimo nome e fama alla patria per mezzo di fatture rare, di vuole, che larga mente se ne ricompensin quelli che già sono stati eletti a far pompa del loro talento e sapere, intorno alle statue d’Orsan- michele. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0306" n="288"/> her vielleicht im Ganzen weniger gewuͤrdigt worden ſind, als<lb/> ſie verdienen.</p><lb/> <p>Seine kuͤnſtleriſche Laufbahn iſt mit dem Gange der in-<lb/> neren Verſchoͤnerungen des florentiniſchen Domes eng verbun-<lb/> den, daher die Hauptquelle ſeiner Kuͤnſtlergeſchichte ein altes<lb/> Buch des Archives der Domverwaltung, in welchem waͤhrend<lb/> der Jahre 1438. bis 1475. alle, oder doch alle wichtigeren<lb/> Auftraͤge und Verbindlichkeiten aufgezeichnet wurden, welche<lb/> dieſe Behoͤrde dazumal mit Kuͤnſtlern eingegangen iſt. Gluͤck-<lb/> liche Zeiten, in welchen ſolche Verhaͤltniſſe ſich in dem Maße<lb/> haͤuften, daß man ihnen eigene und abgeſonderte Buͤcher er-<lb/> oͤffnen mußte! Eine <hi rendition="#g">ſolche</hi> Pflege — entgegenkommendes<lb/> Vertrauen, unausgeſetzte Anfoderungen an das Talent, Nach-<lb/> ſicht mit den Launen des Genius, unerbittliche Hintanſetzung<lb/> unheilbarer Unfaͤhigkeit — mußte die Kunſt ſo raſch und un-<lb/> aufhaltſam der Hoͤhe entgegenfuͤhren, welche ſie zu Anfang<lb/> des ſechzehnten Jahrhundertes erreicht hat <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Osservat. Fior. VI. p. 86.</hi> giebt aus einem Buche des Ar-<lb/> chivs der, <hi rendition="#aq">Riform. di <placeName>Firenze</placeName>,</hi> folgenden oͤffentlichen Beſchluß: <hi rendition="#aq">Sa-<lb/> pendosi quanto importi, dar cuore a chi operando con industria<lb/> per mero parto d’intelletto cerca a lasciar di se onoratissimo nome<lb/> e fama alla patria per mezzo di fatture rare, di vuole, che <hi rendition="#g">larga<lb/> mente se ne ricompensin quelli</hi> che già sono stati eletti a<lb/> far pompa del loro talento e sapere, intorno alle statue d’Orsan-<lb/> michele.</hi></note>.</p><lb/> <p>Eine ſeiner ſchoͤnſten Arbeiten fuͤr jenes Gebaͤude, die<lb/> Fuͤllungen inmitten der Tragſteine unter der Orgel zur Linken<lb/> der mittleren Hauptkappelle, duͤrfte er vor dem Jahre 1438.<lb/> uͤbernommen haben, da dieſes großen und wichtigen Werkes<lb/> in gedachtem Buche eben ſo wenig erwaͤhnt wird, als der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Genien</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [288/0306]
her vielleicht im Ganzen weniger gewuͤrdigt worden ſind, als
ſie verdienen.
Seine kuͤnſtleriſche Laufbahn iſt mit dem Gange der in-
neren Verſchoͤnerungen des florentiniſchen Domes eng verbun-
den, daher die Hauptquelle ſeiner Kuͤnſtlergeſchichte ein altes
Buch des Archives der Domverwaltung, in welchem waͤhrend
der Jahre 1438. bis 1475. alle, oder doch alle wichtigeren
Auftraͤge und Verbindlichkeiten aufgezeichnet wurden, welche
dieſe Behoͤrde dazumal mit Kuͤnſtlern eingegangen iſt. Gluͤck-
liche Zeiten, in welchen ſolche Verhaͤltniſſe ſich in dem Maße
haͤuften, daß man ihnen eigene und abgeſonderte Buͤcher er-
oͤffnen mußte! Eine ſolche Pflege — entgegenkommendes
Vertrauen, unausgeſetzte Anfoderungen an das Talent, Nach-
ſicht mit den Launen des Genius, unerbittliche Hintanſetzung
unheilbarer Unfaͤhigkeit — mußte die Kunſt ſo raſch und un-
aufhaltſam der Hoͤhe entgegenfuͤhren, welche ſie zu Anfang
des ſechzehnten Jahrhundertes erreicht hat *).
Eine ſeiner ſchoͤnſten Arbeiten fuͤr jenes Gebaͤude, die
Fuͤllungen inmitten der Tragſteine unter der Orgel zur Linken
der mittleren Hauptkappelle, duͤrfte er vor dem Jahre 1438.
uͤbernommen haben, da dieſes großen und wichtigen Werkes
in gedachtem Buche eben ſo wenig erwaͤhnt wird, als der
Genien
*) Osservat. Fior. VI. p. 86. giebt aus einem Buche des Ar-
chivs der, Riform. di Firenze, folgenden oͤffentlichen Beſchluß: Sa-
pendosi quanto importi, dar cuore a chi operando con industria
per mero parto d’intelletto cerca a lasciar di se onoratissimo nome
e fama alla patria per mezzo di fatture rare, di vuole, che larga
mente se ne ricompensin quelli che già sono stati eletti a
far pompa del loro talento e sapere, intorno alle statue d’Orsan-
michele.
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