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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.

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er unläugbar, was irgend zu den Handgriffen des Stein-
metzen gehört. *)

Mittelbar mochte er denn auch einem gleichzeitigen Bild-
ner, dem Nanni d'Antonio di Banco, genützt haben, den
Vasari, in dessen Leben, unter die Schüler des Donato ver-
setzt, ohne seine Gründe anzugeben. Der Vater, wenn nicht
eher der wirkliche Meister des Nanni, war schon im J. 1406.
im Dienste der florentinischen Domverwaltung; **) und im
Fortgang der Erzählung des Vasari erscheint Donato mehr
in der Eigenschaft eines durch Verstand und technische Anstel-
ligkeit dem anderen überlegenen Freundes. Zudem verrathen
die Statuen des Nanni in den Mauervertiefungen der Kirche
Orsanmichele zu Florenz keine Spur des Aufdruckes der Ma-
nier und Eigenthümlichkeit des Donato; vielmehr sind sie an-
spruchlose Hervorbringungen eines mehr richtigen, als frucht-
baren Geistes. Ihre einfache Auffassung, das schöne Gefühl
in ihrer emsigen Beendigung, ihr löblicher Styl und andere
Vorzüge sind dem Vasari nicht entgangen, welcher das Leben
des Nanni allerdings etwas herabsetzend beginnt, doch bey
näherem Eingehn in dessen Werke sichtbar zur Anerkennung
ihrer Verdienste hingerissen wird.

Gleichzeitig entwickelten sich zu Florenz viele andere Bild-
ner von geringeren Fähigkeiten, oder minder glücklicher Aus-
bildung. Verschiedene wurden, nach vorübergehenden Jugend-

ver-
*) Vasari hat die zahlreichen Werke des Donato verzeichnet.
Sie sind durchhin bekannt und zugänglich, weßhalb ich sie übergehe.
**) Archiv. dell' op. del Duomo di Fir. Q. di Cassa MCCCCVI.
fo. 17. a. t.
und fo. 18. 21. 22. -- Antonio di Banco, und Ant.
dicto Banco
maestro.

er unlaͤugbar, was irgend zu den Handgriffen des Stein-
metzen gehoͤrt. *)

Mittelbar mochte er denn auch einem gleichzeitigen Bild-
ner, dem Nanni d’Antonio di Banco, genuͤtzt haben, den
Vaſari, in deſſen Leben, unter die Schuͤler des Donato ver-
ſetzt, ohne ſeine Gruͤnde anzugeben. Der Vater, wenn nicht
eher der wirkliche Meiſter des Nanni, war ſchon im J. 1406.
im Dienſte der florentiniſchen Domverwaltung; **) und im
Fortgang der Erzaͤhlung des Vaſari erſcheint Donato mehr
in der Eigenſchaft eines durch Verſtand und techniſche Anſtel-
ligkeit dem anderen uͤberlegenen Freundes. Zudem verrathen
die Statuen des Nanni in den Mauervertiefungen der Kirche
Orſanmichele zu Florenz keine Spur des Aufdruckes der Ma-
nier und Eigenthuͤmlichkeit des Donato; vielmehr ſind ſie an-
ſpruchloſe Hervorbringungen eines mehr richtigen, als frucht-
baren Geiſtes. Ihre einfache Auffaſſung, das ſchoͤne Gefuͤhl
in ihrer emſigen Beendigung, ihr loͤblicher Styl und andere
Vorzuͤge ſind dem Vaſari nicht entgangen, welcher das Leben
des Nanni allerdings etwas herabſetzend beginnt, doch bey
naͤherem Eingehn in deſſen Werke ſichtbar zur Anerkennung
ihrer Verdienſte hingeriſſen wird.

Gleichzeitig entwickelten ſich zu Florenz viele andere Bild-
ner von geringeren Faͤhigkeiten, oder minder gluͤcklicher Aus-
bildung. Verſchiedene wurden, nach voruͤbergehenden Jugend-

ver-
*) Vaſari hat die zahlreichen Werke des Donato verzeichnet.
Sie ſind durchhin bekannt und zugaͤnglich, weßhalb ich ſie uͤbergehe.
**) Archiv. dell’ op. del Duomo di Fir. Q. di Cassa MCCCCVI.
fo. 17. a. t.
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[240/0258] er unlaͤugbar, was irgend zu den Handgriffen des Stein- metzen gehoͤrt. *) Mittelbar mochte er denn auch einem gleichzeitigen Bild- ner, dem Nanni d’Antonio di Banco, genuͤtzt haben, den Vaſari, in deſſen Leben, unter die Schuͤler des Donato ver- ſetzt, ohne ſeine Gruͤnde anzugeben. Der Vater, wenn nicht eher der wirkliche Meiſter des Nanni, war ſchon im J. 1406. im Dienſte der florentiniſchen Domverwaltung; **) und im Fortgang der Erzaͤhlung des Vaſari erſcheint Donato mehr in der Eigenſchaft eines durch Verſtand und techniſche Anſtel- ligkeit dem anderen uͤberlegenen Freundes. Zudem verrathen die Statuen des Nanni in den Mauervertiefungen der Kirche Orſanmichele zu Florenz keine Spur des Aufdruckes der Ma- nier und Eigenthuͤmlichkeit des Donato; vielmehr ſind ſie an- ſpruchloſe Hervorbringungen eines mehr richtigen, als frucht- baren Geiſtes. Ihre einfache Auffaſſung, das ſchoͤne Gefuͤhl in ihrer emſigen Beendigung, ihr loͤblicher Styl und andere Vorzuͤge ſind dem Vaſari nicht entgangen, welcher das Leben des Nanni allerdings etwas herabſetzend beginnt, doch bey naͤherem Eingehn in deſſen Werke ſichtbar zur Anerkennung ihrer Verdienſte hingeriſſen wird. Gleichzeitig entwickelten ſich zu Florenz viele andere Bild- ner von geringeren Faͤhigkeiten, oder minder gluͤcklicher Aus- bildung. Verſchiedene wurden, nach voruͤbergehenden Jugend- ver- *) Vaſari hat die zahlreichen Werke des Donato verzeichnet. Sie ſind durchhin bekannt und zugaͤnglich, weßhalb ich ſie uͤbergehe. **) Archiv. dell’ op. del Duomo di Fir. Q. di Cassa MCCCCVI. fo. 17. a. t. und fo. 18. 21. 22. — Antonio di Banco, und Ant. dicto Banco maestro.

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/258>, abgerufen am 22.11.2024.