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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.

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Umrissen ungleich mehr Gefühl, als den späteren Nachahmern
der Manier des Giotto eigen zu seyn pflegt; in seiner Auf-
fassung aber ein milder und gütiger Sinn. Sicher hatte er
bessere Ansprüche an das Andenken seiner Mitbürger, als Lo-
renzo di Bicci
und andere Zeitgenossen, denen Vasari in sei-
nen Künstlerleben einen besonderen Abschnitt gewidmet hat.

Die älteste Erwähnung unseres Malers findet sich in dem
großen Werke des Richa *), dem der Archivar des Bigallo
seinerzeit eine Notiz mitgetheilt hatte, deren Nachweisung un-
richtig zu seyn scheint, da sie nirgend mit den vorhandenen
Büchern des Archives zusammentrifft **). Doch entdeckte ich,
indem ich dem angegebenen Jahre nachging, daß man dem
Piero, im Julius des Jahres 1444., den Werth der äuße-
ren Bemalung des im vorangehenden Jahre abgebrann-
ten
***) Hauses der Brüderschaft wirklich in deren Büchern
zu gut geschrieben habe.


*) Delle Chiese di Firenze. To. VII. p. 293. Nr. XXI.
**) Ders. das. verweist auf lib. X. p. 8. des Arch. der Brüder-
schaft. Die Anziehung, die ihm mitgetheilt worden, lautet: Item
Piero Chellini pro resto totius sue picture facte in Domo habita-
tionis capitaneorum in facie exteriori.
-- Die Bücher wurden in-
deß, s. unten, in italienischer Sprache geführt.
***) Archiv. della Co. del Bigallo libro 23. Debitori e Credi-
tori dell' anno 1444. fo. 96. -- Piero Chellini dipintore de' avere
lib. trentotto -- sono per dipinture a fatto nella facciata dinanzi
della chasa nostra quando arsa nell' anno 1443. d'acchordo collui
questo di primo di Luglio 1444. -- fior. 38. piccoli.
Auf der Rück-
seite des vorangehenden Blattes steht eine abschlägliche Zahlung,
mit Hinweisung auf das libro biancho, a. c. 77. Dieses, gegen-
wärtig: libro 22., hat fo. 77. -- Piero Chelini -- posto debitore a
libro etc. -- fiorini 20. piccoli.
und gegenüber: Piero Chelini di-
pintore de dare a di 24. di marzo 1443. -- fio. 20 picc.
Die

Umriſſen ungleich mehr Gefuͤhl, als den ſpaͤteren Nachahmern
der Manier des Giotto eigen zu ſeyn pflegt; in ſeiner Auf-
faſſung aber ein milder und guͤtiger Sinn. Sicher hatte er
beſſere Anſpruͤche an das Andenken ſeiner Mitbuͤrger, als Lo-
renzo di Bicci
und andere Zeitgenoſſen, denen Vaſari in ſei-
nen Kuͤnſtlerleben einen beſonderen Abſchnitt gewidmet hat.

Die aͤlteſte Erwaͤhnung unſeres Malers findet ſich in dem
großen Werke des Richa *), dem der Archivar des Bigallo
ſeinerzeit eine Notiz mitgetheilt hatte, deren Nachweiſung un-
richtig zu ſeyn ſcheint, da ſie nirgend mit den vorhandenen
Buͤchern des Archives zuſammentrifft **). Doch entdeckte ich,
indem ich dem angegebenen Jahre nachging, daß man dem
Piero, im Julius des Jahres 1444., den Werth der aͤuße-
ren Bemalung des im vorangehenden Jahre abgebrann-
ten
***) Hauſes der Bruͤderſchaft wirklich in deren Buͤchern
zu gut geſchrieben habe.


*) Delle Chiese di Firenze. To. VII. p. 293. Nr. XXI.
**) Derſ. daſ. verweiſt auf lib. X. p. 8. des Arch. der Bruͤder-
ſchaft. Die Anziehung, die ihm mitgetheilt worden, lautet: Item
Piero Chellini pro resto totius sue picture facte in Domo habita-
tionis capitaneorum in facie exteriori.
— Die Buͤcher wurden in-
deß, ſ. unten, in italieniſcher Sprache gefuͤhrt.
***) Archiv. della Co. del Bigallo libro 23. Debitori e Credi-
tori dell’ anno 1444. fo. 96. — Piero Chellini dipintore de’ avere
lib. trentotto — sono per dipinture a fatto nella facciata dinanzi
della chasa nostra quando arsa nell’ anno 1443. d’acchordo collui
questo di primo di Luglio 1444. — fior. 38. piccoli.
Auf der Ruͤck-
ſeite des vorangehenden Blattes ſteht eine abſchlaͤgliche Zahlung,
mit Hinweiſung auf das libro biancho, a. c. 77. Dieſes, gegen-
waͤrtig: libro 22., hat fo. 77. — Piero Chelini — posto debitore a
libro etc. — fiorini 20. piccoli.
und gegenuͤber: Piero Chelini di-
pintore de dare a di 24. di marzo 1443. — fio. 20 picc.
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[169/0187] Umriſſen ungleich mehr Gefuͤhl, als den ſpaͤteren Nachahmern der Manier des Giotto eigen zu ſeyn pflegt; in ſeiner Auf- faſſung aber ein milder und guͤtiger Sinn. Sicher hatte er beſſere Anſpruͤche an das Andenken ſeiner Mitbuͤrger, als Lo- renzo di Bicci und andere Zeitgenoſſen, denen Vaſari in ſei- nen Kuͤnſtlerleben einen beſonderen Abſchnitt gewidmet hat. Die aͤlteſte Erwaͤhnung unſeres Malers findet ſich in dem großen Werke des Richa *), dem der Archivar des Bigallo ſeinerzeit eine Notiz mitgetheilt hatte, deren Nachweiſung un- richtig zu ſeyn ſcheint, da ſie nirgend mit den vorhandenen Buͤchern des Archives zuſammentrifft **). Doch entdeckte ich, indem ich dem angegebenen Jahre nachging, daß man dem Piero, im Julius des Jahres 1444., den Werth der aͤuße- ren Bemalung des im vorangehenden Jahre abgebrann- ten ***) Hauſes der Bruͤderſchaft wirklich in deren Buͤchern zu gut geſchrieben habe. *) Delle Chiese di Firenze. To. VII. p. 293. Nr. XXI. **) Derſ. daſ. verweiſt auf lib. X. p. 8. des Arch. der Bruͤder- ſchaft. Die Anziehung, die ihm mitgetheilt worden, lautet: Item Piero Chellini pro resto totius sue picture facte in Domo habita- tionis capitaneorum in facie exteriori. — Die Buͤcher wurden in- deß, ſ. unten, in italieniſcher Sprache gefuͤhrt. ***) Archiv. della Co. del Bigallo libro 23. Debitori e Credi- tori dell’ anno 1444. fo. 96. — Piero Chellini dipintore de’ avere lib. trentotto — sono per dipinture a fatto nella facciata dinanzi della chasa nostra quando arsa nell’ anno 1443. d’acchordo collui questo di primo di Luglio 1444. — fior. 38. piccoli. Auf der Ruͤck- ſeite des vorangehenden Blattes ſteht eine abſchlaͤgliche Zahlung, mit Hinweiſung auf das libro biancho, a. c. 77. Dieſes, gegen- waͤrtig: libro 22., hat fo. 77. — Piero Chelini — posto debitore a libro etc. — fiorini 20. piccoli. und gegenuͤber: Piero Chelini di- pintore de dare a di 24. di marzo 1443. — fio. 20 picc. Die

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/187>, abgerufen am 27.11.2024.