Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.die größesten Maler erklärt, welche ihm bekannt gewor- Indeß hatte Vasari das Leben dieses Künstlers überhaupt *) S. Della Valle, in der sienesischen Ausgabe des Va- sari, To. II. p. 215. Ich habe der Quellen, auf welche er sich bezieht, nicht habhaft werden können. Doch fand ich im Archiv der Riformagioni in einem Auszuge des libro nero da 1336. = 1596., der Sacristey der Kirche s. Domenico zu Siena, desselben, auf welches DV. sich bezieht: 1344. Maestro Simone di Martino pit- tore. 4. Aug. Also wird jene Angabe im Ganzen richtig seyn. **) Cod. s. c. fo. 9. a tergo. -- Lavoro con esso (Simone)
die groͤßeſten Maler erklaͤrt, welche ihm bekannt gewor- Indeß hatte Vaſari das Leben dieſes Kuͤnſtlers uͤberhaupt *) S. Della Valle, in der ſieneſiſchen Ausgabe des Va- ſari, To. II. p. 215. Ich habe der Quellen, auf welche er ſich bezieht, nicht habhaft werden koͤnnen. Doch fand ich im Archiv der Riformagioni in einem Auszuge des libro nero da 1336. = 1596., der Sacriſtey der Kirche ſ. Domenico zu Siena, deſſelben, auf welches DV. ſich bezieht: 1344. Maestro Simone di Martino pit- tore. 4. Aug. Alſo wird jene Angabe im Ganzen richtig ſeyn. **) Cod. s. c. fo. 9. a tergo. — Lavorò con esso (Simone)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0112" n="94"/> die groͤßeſten Maler erklaͤrt, welche <hi rendition="#g">ihm</hi> bekannt gewor-<lb/> den; was uͤbrigens ihre Zeitgenoſſen nicht betheiligt, da <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118593234">Pe-<lb/> trarca</persName> durch ſeine aͤußere Lage verhindert wurde, alle Fort-<lb/> ſchritte und Leiſtungen der toscaniſchen Kuͤnſtler ſeiner Zeit zu<lb/> ſehn und gegenſeitig zu vergleichen. Endlich war <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118731394">Simon</persName> kein<lb/> Nachfolger, ſondern ein Zeitgenoſſe des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118539477">Giotto</persName>; denn er ſtarb<lb/> bald nach ihm im Jahre 1344., <note place="foot" n="*)">S. <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/100103405">Della Valle</persName></hi>, in der ſieneſiſchen Ausgabe des <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Va-<lb/> ſari</persName></hi>, <hi rendition="#aq">To. II. p. 215.</hi> Ich habe der Quellen, auf welche er ſich<lb/> bezieht, nicht habhaft werden koͤnnen. Doch fand ich im Archiv<lb/> der Riformagioni in einem Auszuge des <hi rendition="#aq">libro nero da 1336. =<lb/> 1596.</hi>, der Sacriſtey der Kirche ſ. Domenico zu <placeName>Siena</placeName>, deſſelben,<lb/> auf welches <persName ref="http://d-nb.info/gnd/100103405">DV.</persName> ſich bezieht: 1344. <hi rendition="#aq">Maestro <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118731394">Simone di Martino</persName> pit-<lb/> tore. 4. Aug.</hi> Alſo wird jene Angabe im Ganzen richtig ſeyn.</note> und beſchloß ſein Leben<lb/> ſicher nicht in der erſten Bluͤthe der Jahre, da er zahlreiche<lb/> und große Werke vollbracht hat, ſelbſt, wenn ein Theil deſſen,<lb/> ſo <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> ihm beygemeſſen, wie ich fuͤrchte, von anderer Hand<lb/> gemalt ſeyn ſollte.</p><lb/> <p>Indeß hatte <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> das Leben dieſes Kuͤnſtlers uͤberhaupt<lb/> mit beſonderer Nachlaͤſſigkeit vorgearbeitet; nicht einmal ſei-<lb/> nen Namen hatte er recht erkundet, was doch nicht ſo gar<lb/> ſchwierig war, da <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118731394">Simon</persName> ſich verſchiedentlich unter ſeinen<lb/> Werken genannt hat und zudem in den ſieneſiſchen Archiven<lb/> nicht ſelten vorkommt. Vielleicht hatte <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> irgend eine der<lb/> Tafeln geſehn, welche <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118731394">Simon</persName> mit ſeinem Gehuͤlfen <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119021501">Lippo di<lb/> Memmo</persName> gemeinſchaftlich gemalt und bezeichnet hat, die In-<lb/> ſchrift aber nur fluͤchtig geleſen und nicht an der Stelle auf-<lb/> gezeichnet; oder es verleitete ihn die mehrberuͤhrte Abſchrift<lb/> der Bemerkungen des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118539086">Ghiberti</persName>, welche an dieſer Stelle zwei-<lb/> felhaft iſt, <note xml:id="fn14i" n="**)" place="foot" next="#fn14f"><hi rendition="#aq">Cod. s. c. fo. 9. a tergo. — Lavorò con esso (<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118731394">Simone</persName>)</hi></note> jene Maler fuͤr Bruͤder, alſo fuͤr Soͤhne <hi rendition="#g">eines</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0112]
die groͤßeſten Maler erklaͤrt, welche ihm bekannt gewor-
den; was uͤbrigens ihre Zeitgenoſſen nicht betheiligt, da Pe-
trarca durch ſeine aͤußere Lage verhindert wurde, alle Fort-
ſchritte und Leiſtungen der toscaniſchen Kuͤnſtler ſeiner Zeit zu
ſehn und gegenſeitig zu vergleichen. Endlich war Simon kein
Nachfolger, ſondern ein Zeitgenoſſe des Giotto; denn er ſtarb
bald nach ihm im Jahre 1344., *) und beſchloß ſein Leben
ſicher nicht in der erſten Bluͤthe der Jahre, da er zahlreiche
und große Werke vollbracht hat, ſelbſt, wenn ein Theil deſſen,
ſo Vaſari ihm beygemeſſen, wie ich fuͤrchte, von anderer Hand
gemalt ſeyn ſollte.
Indeß hatte Vaſari das Leben dieſes Kuͤnſtlers uͤberhaupt
mit beſonderer Nachlaͤſſigkeit vorgearbeitet; nicht einmal ſei-
nen Namen hatte er recht erkundet, was doch nicht ſo gar
ſchwierig war, da Simon ſich verſchiedentlich unter ſeinen
Werken genannt hat und zudem in den ſieneſiſchen Archiven
nicht ſelten vorkommt. Vielleicht hatte Vaſari irgend eine der
Tafeln geſehn, welche Simon mit ſeinem Gehuͤlfen Lippo di
Memmo gemeinſchaftlich gemalt und bezeichnet hat, die In-
ſchrift aber nur fluͤchtig geleſen und nicht an der Stelle auf-
gezeichnet; oder es verleitete ihn die mehrberuͤhrte Abſchrift
der Bemerkungen des Ghiberti, welche an dieſer Stelle zwei-
felhaft iſt, **) jene Maler fuͤr Bruͤder, alſo fuͤr Soͤhne eines
*) S. Della Valle, in der ſieneſiſchen Ausgabe des Va-
ſari, To. II. p. 215. Ich habe der Quellen, auf welche er ſich
bezieht, nicht habhaft werden koͤnnen. Doch fand ich im Archiv
der Riformagioni in einem Auszuge des libro nero da 1336. =
1596., der Sacriſtey der Kirche ſ. Domenico zu Siena, deſſelben,
auf welches DV. ſich bezieht: 1344. Maestro Simone di Martino pit-
tore. 4. Aug. Alſo wird jene Angabe im Ganzen richtig ſeyn.
**) Cod. s. c. fo. 9. a tergo. — Lavorò con esso (Simone)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/112 |
Zitationshilfe: | Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/112>, abgerufen am 27.07.2024. |