einem halberhobenen, von kleinen Figuren gezierten Kandelaber derselben Johanniskirche, an welchem Spuren des gothischen Verzierungsgeschmackes das dreizehnte Jahrhundert anzeigen, liest man: IOHANNES IACOBI -- DE FLORE -- ME FE ....
Auf jenem Musiv der Tribune des Laterans, dessen Bil- der zu sehr erneuet sind, dessen Entstehung verhältnißmäßig einer zu weit vorgerückten Zeit angehört, um uns an dieser Stelle zu beschäftigen, liest man unten im Felde, neben einer kleinen Bildnißfigur: IACOBVS TORITI PICTO. H. OPVS FECIT und neben einer anderen: FR. IACOBVS DE CAMERINO SOCI9 MAGRI OPIS RECON ... DAT SE ....... TIS BEATI IOHIS.
Eben so wohl nun, als hier ein Gehülfe jenes Meister Jacob, welcher wirklich von Turrita, oder des Torrito Sohn oder Lehrling war (denn auch darüber könnten Zweifel erhoben werden, wenn es von einigem Belang wäre), konnte nicht minder auch ein Vorgänger desselben Jacob geheißen haben. Daß ein florentinischer Künstler jener Zeit Jacob geheißen, wird aus obigem Johannes, Jacobs Sohn oder Schüler, ziemlich wahrscheinlich. -- Auf der anderen Seite zeigen die Inschriften der römischen Musive des sicheren Meister Jacob von Turrita, im Lateran, außer den schon angeführten, neben dem Bildnisse des Papstes: NICOLAVS PP IIII. SCE DI GENIT .... SERVI.; und in Sta. Maria maggiore, nach der Inschrift des Künst- lers: IACOBVS TORRITI PICTOR H OP9 MO-
einem halberhobenen, von kleinen Figuren gezierten Kandelaber derſelben Johanniskirche, an welchem Spuren des gothiſchen Verzierungsgeſchmackes das dreizehnte Jahrhundert anzeigen, lieſt man: IOHANNES IACOBI — DE FLORE̅ — ME FE ....
Auf jenem Muſiv der Tribune des Laterans, deſſen Bil- der zu ſehr erneuet ſind, deſſen Entſtehung verhaͤltnißmaͤßig einer zu weit vorgeruͤckten Zeit angehoͤrt, um uns an dieſer Stelle zu beſchaͤftigen, lieſt man unten im Felde, neben einer kleinen Bildnißfigur: IACOBVS TORITI PICTO. H. OPVS FECIT und neben einer anderen: F̅R̅. IACOBVS DE CAMERINO SOCI9 MAGR̅I O̅P̅I̅S RECON ... DAT SE ....... TIS BEATI IO̅H̅I̅S.
Eben ſo wohl nun, als hier ein Gehuͤlfe jenes Meiſter Jacob, welcher wirklich von Turrita, oder des Torrito Sohn oder Lehrling war (denn auch daruͤber koͤnnten Zweifel erhoben werden, wenn es von einigem Belang waͤre), konnte nicht minder auch ein Vorgaͤnger deſſelben Jacob geheißen haben. Daß ein florentiniſcher Kuͤnſtler jener Zeit Jacob geheißen, wird aus obigem Johannes, Jacobs Sohn oder Schuͤler, ziemlich wahrſcheinlich. — Auf der anderen Seite zeigen die Inſchriften der roͤmiſchen Muſive des ſicheren Meiſter Jacob von Turrita, im Lateran, außer den ſchon angefuͤhrten, neben dem Bildniſſe des Papſtes: NICOLAVS P̅P̅ IIII. S̅C̅E̅ D̅I̅ GENIT .... SERVI.; und in Sta. Maria maggiore, nach der Inſchrift des Kuͤnſt- lers: IACOBVS TORRITI PICTOR H̅ OP9 MO-
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einem halberhobenen, von kleinen Figuren gezierten Kandelaber
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lieſt man: IOHANNES IACOBI — DE FLORE̅ —
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Auf jenem Muſiv der Tribune des Laterans, deſſen Bil-
der zu ſehr erneuet ſind, deſſen Entſtehung verhaͤltnißmaͤßig
einer zu weit vorgeruͤckten Zeit angehoͤrt, um uns an dieſer
Stelle zu beſchaͤftigen, lieſt man unten im Felde, neben einer
kleinen Bildnißfigur:
IACOBVS TORITI
PICTO. H. OPVS FECIT
und neben einer anderen:
F̅R̅. IACOBVS DE CAMERINO SOCI9 MAGR̅I
O̅P̅I̅S RECON ... DAT SE ....... TIS
BEATI IO̅H̅I̅S.
Eben ſo wohl nun, als hier ein Gehuͤlfe jenes Meiſter
Jacob, welcher wirklich von Turrita, oder des Torrito Sohn
oder Lehrling war (denn auch daruͤber koͤnnten Zweifel erhoben
werden, wenn es von einigem Belang waͤre), konnte nicht
minder auch ein Vorgaͤnger deſſelben Jacob geheißen haben.
Daß ein florentiniſcher Kuͤnſtler jener Zeit Jacob geheißen,
wird aus obigem Johannes, Jacobs Sohn oder Schuͤler,
ziemlich wahrſcheinlich. — Auf der anderen Seite zeigen die
Inſchriften der roͤmiſchen Muſive des ſicheren Meiſter Jacob
von Turrita, im Lateran, außer den ſchon angefuͤhrten, neben
dem Bildniſſe des Papſtes:
NICOLAVS P̅P̅ IIII. S̅C̅E̅ D̅I̅ GENIT .... SERVI.;
und in Sta. Maria maggiore, nach der Inſchrift des Kuͤnſt-
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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen01_1827/358>, abgerufen am 29.07.2024.
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