Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.und Buntheit zu zeugen scheint. In einer anderen Handschrift In derselben Sammlung finden sich andere griechische, *) Laurent. Plut. V. No. 38. biblia, graece. **) Kunstblatt, 1821. ***) Lami, de erud. Apostolor. ed. vet. Flor. 1766. 4. p. 793.
und Buntheit zu zeugen ſcheint. In einer anderen Handſchrift In derſelben Sammlung finden ſich andere griechiſche, *) Laurent. Plut. V. No. 38. biblia, graece. **) Kunſtblatt, 1821. ***) Lami, de erud. Apostolor. ed. vet. Flor. 1766. 4. p. 793.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0326" n="308"/> und Buntheit zu zeugen ſcheint. In einer anderen Handſchrift<lb/> derſelben Sammlung <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Laurent. Plut. V. No. 38. biblia, graece.</hi></note>, welche um etwas aͤlter zu ſeyn<lb/> ſcheint, als jene, befinden ſich verſchiedene Miniaturen von<lb/> geringer Ausdehnung, unter denen ich die vordere, Gott den<lb/> Vater, der das Licht in die Finſterniß ſendet, ebenfalls in<lb/> einer ziemlich zutreffenden Abbildung bekannt gemacht <note place="foot" n="**)">Kunſtblatt, 1821.</note>.<lb/> Auf dem vierten Blatte des Codex ſieht man ein anderes<lb/> Bild, die Erſchaffung der erſten Menſchen, in zwey uͤberein-<lb/> ander ſtehenden Abtheilungen, auf goldenem Felde. Auch dieſe<lb/> Gebilde ſcheinen in anderen und beſſeren Zeiten entworfen zu<lb/> ſeyn, da die Ausfuͤhrung der Idee nicht durchhin entſpricht.<lb/> Der Suͤndenfall, auf dem ſechsten Blatte, iſt ſo beſchaͤdigt,<lb/> daß man daran kaum mehr, als die ſymboliſchen Fluͤſſe erkennt.</p><lb/> <p>In derſelben Sammlung finden ſich andere griechiſche,<lb/> wohl ausgezierte Handſchriften; unter dieſen ein Codex der<lb/> Evangelien in großen, hie und da verſchlungenen Charakteren,<lb/> den <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/11604828X">Bandini</persName></hi> ins eilfte Jahrhundert verſetzt, <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119474565">Lami</persName></hi> hingegen<lb/> fuͤr Arbeit des neunten oder zehnten haͤlt <note place="foot" n="***)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119474565">Lami</persName></hi>, de erud. Apostolor. ed. vet. <placeName>Flor.</placeName> 1766. 4. p. 793.</hi></note>. Die Minia-<lb/> turen dieſer Handſchrift ſind ausgezeichnet. Auf dem erſten<lb/> Blatte ſitzt <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118557815">Johannes</persName> der Evangeliſt auf einem Seſſel von<lb/> uͤberladener Form; Sitz und Stellung bequem; die Gewan-<lb/> dung gut entworfen, doch mager ausgefuͤhrt. Der Charakter<lb/> des aus dem Bilde herausgewendeten Antlitzes iſt ſchoͤn, der<lb/> Blick begeiſtert, die Bezeichnung der Zuͤge wohlverſtanden.<lb/> Auf dem zweyten Blatte befindet ſich eine ſeltſam pedantiſche<lb/> Vorſtellung, deren Erfindung offenbar dem griechiſchen Mittel-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [308/0326]
und Buntheit zu zeugen ſcheint. In einer anderen Handſchrift
derſelben Sammlung *), welche um etwas aͤlter zu ſeyn
ſcheint, als jene, befinden ſich verſchiedene Miniaturen von
geringer Ausdehnung, unter denen ich die vordere, Gott den
Vater, der das Licht in die Finſterniß ſendet, ebenfalls in
einer ziemlich zutreffenden Abbildung bekannt gemacht **).
Auf dem vierten Blatte des Codex ſieht man ein anderes
Bild, die Erſchaffung der erſten Menſchen, in zwey uͤberein-
ander ſtehenden Abtheilungen, auf goldenem Felde. Auch dieſe
Gebilde ſcheinen in anderen und beſſeren Zeiten entworfen zu
ſeyn, da die Ausfuͤhrung der Idee nicht durchhin entſpricht.
Der Suͤndenfall, auf dem ſechsten Blatte, iſt ſo beſchaͤdigt,
daß man daran kaum mehr, als die ſymboliſchen Fluͤſſe erkennt.
In derſelben Sammlung finden ſich andere griechiſche,
wohl ausgezierte Handſchriften; unter dieſen ein Codex der
Evangelien in großen, hie und da verſchlungenen Charakteren,
den Bandini ins eilfte Jahrhundert verſetzt, Lami hingegen
fuͤr Arbeit des neunten oder zehnten haͤlt ***). Die Minia-
turen dieſer Handſchrift ſind ausgezeichnet. Auf dem erſten
Blatte ſitzt Johannes der Evangeliſt auf einem Seſſel von
uͤberladener Form; Sitz und Stellung bequem; die Gewan-
dung gut entworfen, doch mager ausgefuͤhrt. Der Charakter
des aus dem Bilde herausgewendeten Antlitzes iſt ſchoͤn, der
Blick begeiſtert, die Bezeichnung der Zuͤge wohlverſtanden.
Auf dem zweyten Blatte befindet ſich eine ſeltſam pedantiſche
Vorſtellung, deren Erfindung offenbar dem griechiſchen Mittel-
*) Laurent. Plut. V. No. 38. biblia, graece.
**) Kunſtblatt, 1821.
***) Lami, de erud. Apostolor. ed. vet. Flor. 1766. 4. p. 793.
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