Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.Malereyen im Innern der Kirche scheinen den Beywerken nach Die Malereyen, welche vormals in der kleinen vorstädti- *) Barber. No. 1047. pitture di S. Urbano alla Caffarella. **) No. 1047. In No. 1050 fehlt sie. ***) Lanzi, stor. pitt. dell' It. T. I. Origini etc. Er folgt dem Herrn von Agineourt, welcher, da seiner Zeit die Originale längst übermalt waren, nur jene alten Copieen vor Augen hatte. +) Anno Domini wäre mehr in der Ordnung; doch pflegte man
sogar dieses nicht, wie hier, nach, sondern voran zu setzen. So in einer der kürzesten Aufschriften, die mir je vorgekommen, an einem Kapitäle, rechts der Tribune des Domes zu Fiesole: A. D. M. CC. I. an einem anderen: M. P. (magister Petrus?) Malereyen im Innern der Kirche ſcheinen den Beywerken nach Die Malereyen, welche vormals in der kleinen vorſtaͤdti- *) Barber. No. 1047. pitture di S. Urbano alla Caffarella. **) No. 1047. In No. 1050 fehlt ſie. ***) Lanzi, stor. pitt. dell’ It. T. I. Origini etc. Er folgt dem Herrn von Agineourt, welcher, da ſeiner Zeit die Originale laͤngſt uͤbermalt waren, nur jene alten Copieen vor Augen hatte. †) Anno Domini waͤre mehr in der Ordnung; doch pflegte man
ſogar dieſes nicht, wie hier, nach, ſondern voran zu ſetzen. So in einer der kuͤrzeſten Aufſchriften, die mir je vorgekommen, an einem Kapitaͤle, rechts der Tribune des Domes zu Fieſole: A. D. M. CC. I. an einem anderen: M. P. (magister Petrus?) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0295" n="277"/> Malereyen im Innern der Kirche ſcheinen den Beywerken nach<lb/> etwas juͤnger zu ſeyn.</p><lb/> <p>Die Malereyen, welche vormals in der kleinen vorſtaͤdti-<lb/> ſchen Kirche S. Urban, unweit der appiſchen Straße, zu ſehen<lb/> geweſen, ſcheinen nach alten Abbildungen der ſchon erwaͤhnten<lb/> Sammlung der barberiniſchen Bibliothek <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Barber</hi>. No. 1047. pitture di S. Urbano alla Caffarella.</hi></note> ebenfalls um das<lb/> Jahr 1200 entſtanden zu ſeyn. Gegenwaͤrtig ſind ſie von der<lb/> roheſten Hand uͤbermalt; ſogar die Aufſchrift iſt verſchwunden,<lb/> welche die eine der beiden Abbildungen genannter Sammlung<lb/> bewahrt hat <note place="foot" n="**)">No. 1047. In No. 1050 fehlt ſie.</note>. Sie lautet:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">BONIZZO F̅R̅T̅<lb/> AXPI MXI.</hi></hi><lb/> Die letzte Zeile wird von Einigen gedeutet: <hi rendition="#aq">anno Christi</hi><lb/> 1011 <note place="foot" n="***)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/17414444X">Lanzi</persName></hi>, stor. pitt. dell’ It. T. I. Origini etc.</hi> Er folgt<lb/> dem Herrn <persName ref="http://d-nb.info/gnd/117670901">von <hi rendition="#g">Agineourt</hi></persName>, welcher, da ſeiner Zeit die Originale<lb/> laͤngſt uͤbermalt waren, nur jene alten Copieen vor Augen hatte.</note>. Gewiß eine damals ſehr ungewoͤhnliche, vielleicht<lb/> ganz beyſpielloſe Form und Verbindung <note place="foot" n="†)"><hi rendition="#aq">Anno Domini</hi> waͤre mehr in der Ordnung; doch pflegte man<lb/> ſogar dieſes nicht, wie hier, nach, ſondern voran zu ſetzen. So in<lb/> einer der kuͤrzeſten Aufſchriften, die mir je vorgekommen, an einem<lb/> Kapitaͤle, rechts der Tribune des Domes zu <placeName>Fieſole</placeName>:<lb/><hi rendition="#aq">A. D. M. CC. I.</hi> an einem anderen: <hi rendition="#aq">M. P. (magister <persName ref="nognd">Petrus</persName>?)</hi></note>. Indeß findet ſich<lb/> dieſe Aufſchrift nur in der einen der beiden Abbildungen deſ-<lb/> ſelben Werkes, und es duͤrfte gewagt ſeyn, ſo unbedingt an-<lb/> zunehmen, daß der Copiſt ſie richtig geleſen; und in Frage<lb/> ſtehen, ob nicht ſein Vorbild andere Buchſtaben enthalten,<lb/> mithin eine andere Deutung erfordert habe.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [277/0295]
Malereyen im Innern der Kirche ſcheinen den Beywerken nach
etwas juͤnger zu ſeyn.
Die Malereyen, welche vormals in der kleinen vorſtaͤdti-
ſchen Kirche S. Urban, unweit der appiſchen Straße, zu ſehen
geweſen, ſcheinen nach alten Abbildungen der ſchon erwaͤhnten
Sammlung der barberiniſchen Bibliothek *) ebenfalls um das
Jahr 1200 entſtanden zu ſeyn. Gegenwaͤrtig ſind ſie von der
roheſten Hand uͤbermalt; ſogar die Aufſchrift iſt verſchwunden,
welche die eine der beiden Abbildungen genannter Sammlung
bewahrt hat **). Sie lautet:
BONIZZO F̅R̅T̅
AXPI MXI.
Die letzte Zeile wird von Einigen gedeutet: anno Christi
1011 ***). Gewiß eine damals ſehr ungewoͤhnliche, vielleicht
ganz beyſpielloſe Form und Verbindung †). Indeß findet ſich
dieſe Aufſchrift nur in der einen der beiden Abbildungen deſ-
ſelben Werkes, und es duͤrfte gewagt ſeyn, ſo unbedingt an-
zunehmen, daß der Copiſt ſie richtig geleſen; und in Frage
ſtehen, ob nicht ſein Vorbild andere Buchſtaben enthalten,
mithin eine andere Deutung erfordert habe.
*) Barber. No. 1047. pitture di S. Urbano alla Caffarella.
**) No. 1047. In No. 1050 fehlt ſie.
***) Lanzi, stor. pitt. dell’ It. T. I. Origini etc. Er folgt
dem Herrn von Agineourt, welcher, da ſeiner Zeit die Originale
laͤngſt uͤbermalt waren, nur jene alten Copieen vor Augen hatte.
†) Anno Domini waͤre mehr in der Ordnung; doch pflegte man
ſogar dieſes nicht, wie hier, nach, ſondern voran zu ſetzen. So in
einer der kuͤrzeſten Aufſchriften, die mir je vorgekommen, an einem
Kapitaͤle, rechts der Tribune des Domes zu Fieſole:
A. D. M. CC. I. an einem anderen: M. P. (magister Petrus?)
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Zitationshilfe: | Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen01_1827/295>, abgerufen am 16.02.2025. |