Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.lich, daß dieselbe Schule von Goldarbeitern und Kalligraphen, Obwohl die Hauptschrift über Heinrich II. sein Leben von Altare des nordischen Musei zu Kopenhagen, wo unten die Felder von älterem, vielleicht karolingischem Style, die Erneuerungen oben am Bogen und darunter gewiß nicht neuer, als das zwölfte Jahrhundert sind. *) Ditm. Mers. lib. VII. ap. Leibn. scriptt. T. 1. p. 416. --
In hoc vernali tempore -- aureum altare ad decus ecclesiae fabricari jusserat nostrae, ad quod ego ex antiqui altaris nostri sumptu auri VI. libras dedi. Dieser Altar ward im Kriege gegen Herzog Mo- ritz auf Befehl des Kurfürsten Joh. Friedrich der Domkirche zu Merseburg entrissen. Ob er eingeschmolzen, ob im sächsischen Schatze aufbehalten worden? -- Von den übrigen Geschenken, de- ren Ditmar an a. St. erwähnt, befindet sich nur noch ein Missal beym Dome zu Merseburg, welches nach dem Kalender wenigstens aus Ditmars Zeit ist. lich, daß dieſelbe Schule von Goldarbeitern und Kalligraphen, Obwohl die Hauptſchrift uͤber Heinrich II. ſein Leben von Altare des nordiſchen Muſei zu Kopenhagen, wo unten die Felder von aͤlterem, vielleicht karolingiſchem Style, die Erneuerungen oben am Bogen und darunter gewiß nicht neuer, als das zwoͤlfte Jahrhundert ſind. *) Ditm. Mers. lib. VII. ap. Leibn. scriptt. T. 1. p. 416. —
In hoc vernali tempore — aureum altare ad decus ecclesiae fabricari jusserat nostrae, ad quod ego ex antiqui altaris nostri sumptu auri VI. libras dedi. Dieſer Altar ward im Kriege gegen Herzog Mo- ritz auf Befehl des Kurfuͤrſten Joh. Friedrich der Domkirche zu Merſeburg entriſſen. Ob er eingeſchmolzen, ob im ſaͤchſiſchen Schatze aufbehalten worden? — Von den uͤbrigen Geſchenken, de- ren Ditmar an a. St. erwaͤhnt, befindet ſich nur noch ein Miſſal beym Dome zu Merſeburg, welches nach dem Kalender wenigſtens aus Ditmars Zeit iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0251" n="233"/> lich, daß dieſelbe Schule von Goldarbeitern und Kalligraphen,<lb/> welche unter <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118560034">Karl dem Großen</persName>, wenn nicht ihren Anfang,<lb/> doch einen gewiſſen hoͤheren Schwung erhalten, im Gefolge<lb/> der Macht und Groͤße bis auf <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118548255">Heinrich <hi rendition="#aq">II.</hi></persName> fortgedauert, unter<lb/> welcher Regierung ſie ihren hoͤchſten Glanz erreicht zu ha-<lb/> ben ſcheint.</p><lb/> <p>Obwohl die Hauptſchrift uͤber <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118548255">Heinrich <hi rendition="#aq">II.</hi></persName> ſein Leben von<lb/><persName ref="http://d-nb.info/gnd/100935354">Adelbold, Biſchof von Utrecht</persName>, bis auf ein Fragment der<lb/> Muͤnchner Bibliothek, auch dieſes in neuerer Abſchrift, verlo-<lb/> ren iſt, ſo findet ſich doch in anderen Schriftſtellern ſeiner<lb/> Zeit mehrfaͤltige Kunde ſeiner Freygebigkeit und Kunſtbefoͤrde-<lb/> rung. Die Kirche zu <placeName>Merſeburg</placeName> empfing durch ſeine Freyge-<lb/> bigkeit einen Altar aus getriebenem Golde, zu welchem Biſchof<lb/><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118757083">Ditmar</persName></hi>, wie er ſelbſt gemeldet, aus dem ſchon fruͤher vor-<lb/> handenen ſechs Pfunde Gold beytrug; ein neuer Beweis fuͤr<lb/> die Verbreitung ſolcher Kirchengeraͤthe <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118757083"><hi rendition="#g">Ditm</hi>.</persName><placeName>Mers.</placeName> lib. VII. ap. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118571249"><hi rendition="#g">Leibn</hi>.</persName> scriptt. T. 1. p. 416. —<lb/> In hoc vernali tempore — aureum altare ad decus ecclesiae fabricari<lb/> jusserat nostrae, ad quod ego ex <hi rendition="#i">antiqui altaris nostri</hi> sumptu auri<lb/> VI. libras dedi</hi>. Dieſer Altar ward im Kriege gegen Herzog <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118584138">Mo-<lb/> ritz</persName> auf Befehl des Kurfuͤrſten <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118712373">Joh. Friedrich</persName> der Domkirche zu<lb/><placeName>Merſeburg</placeName> entriſſen. Ob er eingeſchmolzen, ob im ſaͤchſiſchen<lb/> Schatze aufbehalten worden? — Von den uͤbrigen Geſchenken, de-<lb/> ren <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118757083">Ditmar</persName></hi> an a. St. erwaͤhnt, befindet ſich nur noch ein Miſſal<lb/> beym Dome zu <placeName>Merſeburg</placeName>, welches nach dem Kalender wenigſtens<lb/> aus <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118757083">Ditmars</persName> Zeit iſt.</note> Nach <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118971123">Leo von<lb/> Oſtia</persName></hi> beſchenkte <persName ref="http://d-nb.info/gnd/11854831X">Heinrich</persName> ſogar daß entlegene Kloſter zu<lb/><placeName>Monte Caſſino</placeName> mit aͤhnlichen Arbeiten, welche noch ſpaͤt vor-<lb/><note xml:id="fn37b" prev="#fn37a" place="foot" n="*)">Altare des nordiſchen Muſei zu <placeName>Kopenhagen</placeName>, wo unten die Felder<lb/> von aͤlterem, vielleicht karolingiſchem Style, die Erneuerungen<lb/> oben am Bogen und darunter gewiß nicht neuer, als das zwoͤlfte<lb/> Jahrhundert ſind.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0251]
lich, daß dieſelbe Schule von Goldarbeitern und Kalligraphen,
welche unter Karl dem Großen, wenn nicht ihren Anfang,
doch einen gewiſſen hoͤheren Schwung erhalten, im Gefolge
der Macht und Groͤße bis auf Heinrich II. fortgedauert, unter
welcher Regierung ſie ihren hoͤchſten Glanz erreicht zu ha-
ben ſcheint.
Obwohl die Hauptſchrift uͤber Heinrich II. ſein Leben von
Adelbold, Biſchof von Utrecht, bis auf ein Fragment der
Muͤnchner Bibliothek, auch dieſes in neuerer Abſchrift, verlo-
ren iſt, ſo findet ſich doch in anderen Schriftſtellern ſeiner
Zeit mehrfaͤltige Kunde ſeiner Freygebigkeit und Kunſtbefoͤrde-
rung. Die Kirche zu Merſeburg empfing durch ſeine Freyge-
bigkeit einen Altar aus getriebenem Golde, zu welchem Biſchof
Ditmar, wie er ſelbſt gemeldet, aus dem ſchon fruͤher vor-
handenen ſechs Pfunde Gold beytrug; ein neuer Beweis fuͤr
die Verbreitung ſolcher Kirchengeraͤthe *) Nach Leo von
Oſtia beſchenkte Heinrich ſogar daß entlegene Kloſter zu
Monte Caſſino mit aͤhnlichen Arbeiten, welche noch ſpaͤt vor-
*)
*) Ditm. Mers. lib. VII. ap. Leibn. scriptt. T. 1. p. 416. —
In hoc vernali tempore — aureum altare ad decus ecclesiae fabricari
jusserat nostrae, ad quod ego ex antiqui altaris nostri sumptu auri
VI. libras dedi. Dieſer Altar ward im Kriege gegen Herzog Mo-
ritz auf Befehl des Kurfuͤrſten Joh. Friedrich der Domkirche zu
Merſeburg entriſſen. Ob er eingeſchmolzen, ob im ſaͤchſiſchen
Schatze aufbehalten worden? — Von den uͤbrigen Geſchenken, de-
ren Ditmar an a. St. erwaͤhnt, befindet ſich nur noch ein Miſſal
beym Dome zu Merſeburg, welches nach dem Kalender wenigſtens
aus Ditmars Zeit iſt.
*) Altare des nordiſchen Muſei zu Kopenhagen, wo unten die Felder
von aͤlterem, vielleicht karolingiſchem Style, die Erneuerungen
oben am Bogen und darunter gewiß nicht neuer, als das zwoͤlfte
Jahrhundert ſind.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |