Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.V. Zustand der bildenden Künste von Karl des Großen Regierung bis auf Friedrich I. Für Italien das Zeitalter äußerster Entartung. Gegen Ende des Zeitraumes, den wir so eben im Gan- *) S. Paul. Diac. de gestis Long. lib. V. c. 31. und Ana-
stas. bibl. de vitis pont. v. Doni. Beide erwähnen dieser nützli- chen Vorrichtung mit einem Pomp, der vermuthlich aus dem Aus- V. Zuſtand der bildenden Kuͤnſte von Karl des Großen Regierung bis auf Friedrich I. Fuͤr Italien das Zeitalter aͤußerſter Entartung. Gegen Ende des Zeitraumes, den wir ſo eben im Gan- *) S. Paul. Diac. de gestis Long. lib. V. c. 31. und Ana-
stas. bibl. de vitis pont. v. Doni. Beide erwaͤhnen dieſer nuͤtzli- chen Vorrichtung mit einem Pomp, der vermuthlich aus dem Aus- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0214" n="196"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V.</hi><lb/> Zuſtand der bildenden Kuͤnſte von <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118560034">Karl des<lb/> Großen</persName> Regierung bis auf <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118535757">Friedrich <hi rendition="#aq">I.</hi></persName> Fuͤr<lb/><placeName>Italien</placeName> das Zeitalter aͤußerſter Entartung.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Gegen Ende des Zeitraumes, den wir ſo eben im Gan-<lb/> zen uͤberſehen haben, mindern ſich alſo die oͤffentlichen Kunſt-<lb/> unternehmungen in beiden Hauptſtaͤdten der griechiſch-roͤmiſchen<lb/> Provinz. Gewaltſame Verwaltung; mancherley innerer Hader;<lb/> fortgehende Abnahme der Gewerbe, des Handels, der Wohl-<lb/> farth der alten Welt; Ohnmacht des Mittelpunctes der Staats-<lb/> gewalt und ſteigender Druck der longobardiſchen Anwohner<lb/> bald auf die eine, bald auf die andere Grenze der griechiſchen<lb/> Provinz, verringerte nothwendig deren Huͤlfsquellen bis zur<lb/> gaͤnzlichen Erſchoͤpfung. Gewiß hatte das buͤrgerliche Elend<lb/><placeName>Roms</placeName> zur Zeit <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118541838">Gregor des Großen</persName>, deſſen Klagen und Be-<lb/> fuͤrchtungen bekannt ſind, noch lange nicht ſeine hoͤchſte Stufe<lb/> erreicht. Es konnte daher Aufſehen machen, als <persName ref="http://d-nb.info/gnd/100940099">Donus</persName>, der<lb/> im Jahre 676 zum roͤmiſchen Biſchof erwaͤhlt worden, den<lb/> Vorhof der großen, leider durch den neuen Bau verdraͤngten,<lb/> Baſilica S. Peters mit weißen Marmorquadern, wahrſchein-<lb/> lich Spolien altroͤmiſcher Gebaͤude, belegen ließ <note xml:id="fn32a" next="#fn32b" place="foot" n="*)">S. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118789961">Paul. <hi rendition="#g">Diac.</hi></persName> de gestis Long. lib. V. c</hi>. 31. und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118965808">Ana-<lb/> stas</persName></hi>. bibl. de vitis pont. v. Doni.</hi> Beide erwaͤhnen dieſer nuͤtzli-<lb/> chen Vorrichtung mit einem Pomp, der vermuthlich aus dem Aus-</note>.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [196/0214]
V.
Zuſtand der bildenden Kuͤnſte von Karl des
Großen Regierung bis auf Friedrich I. Fuͤr
Italien das Zeitalter aͤußerſter Entartung.
Gegen Ende des Zeitraumes, den wir ſo eben im Gan-
zen uͤberſehen haben, mindern ſich alſo die oͤffentlichen Kunſt-
unternehmungen in beiden Hauptſtaͤdten der griechiſch-roͤmiſchen
Provinz. Gewaltſame Verwaltung; mancherley innerer Hader;
fortgehende Abnahme der Gewerbe, des Handels, der Wohl-
farth der alten Welt; Ohnmacht des Mittelpunctes der Staats-
gewalt und ſteigender Druck der longobardiſchen Anwohner
bald auf die eine, bald auf die andere Grenze der griechiſchen
Provinz, verringerte nothwendig deren Huͤlfsquellen bis zur
gaͤnzlichen Erſchoͤpfung. Gewiß hatte das buͤrgerliche Elend
Roms zur Zeit Gregor des Großen, deſſen Klagen und Be-
fuͤrchtungen bekannt ſind, noch lange nicht ſeine hoͤchſte Stufe
erreicht. Es konnte daher Aufſehen machen, als Donus, der
im Jahre 676 zum roͤmiſchen Biſchof erwaͤhlt worden, den
Vorhof der großen, leider durch den neuen Bau verdraͤngten,
Baſilica S. Peters mit weißen Marmorquadern, wahrſchein-
lich Spolien altroͤmiſcher Gebaͤude, belegen ließ *).
*) S. Paul. Diac. de gestis Long. lib. V. c. 31. und Ana-
stas. bibl. de vitis pont. v. Doni. Beide erwaͤhnen dieſer nuͤtzli-
chen Vorrichtung mit einem Pomp, der vermuthlich aus dem Aus-
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