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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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69.
Nimm die Gelegenheit vorn bei dem kurzen Haar,
Sonst beut sie hinten dir den kahlen Nacken dar.

70.
Zu einem starken Pfeil gehört ein starker Bogen,
Und ohne starken Arm wird dieser nicht gezogen.

71.
Der Pfeil ist gutgeschnitzt, allein nicht zugespitzt;
Mach' erst die Spitze dran, und sag' ein Pfeil ists itzt.

72.
Die Schlange wendet sich und windet sich mit Drehn;
Laß ihr den Schlangengang, sie kann nicht grade gehn.

73.
Der schlechte läßt sich nicht von seiner Schlechtheit treiben;
Versprich, o guter Mann, nur selber gut zu bleiben.

69.
Nimm die Gelegenheit vorn bei dem kurzen Haar,
Sonſt beut ſie hinten dir den kahlen Nacken dar.

70.
Zu einem ſtarken Pfeil gehoͤrt ein ſtarker Bogen,
Und ohne ſtarken Arm wird dieſer nicht gezogen.

71.
Der Pfeil iſt gutgeſchnitzt, allein nicht zugeſpitzt;
Mach' erſt die Spitze dran, und ſag' ein Pfeil iſts itzt.

72.
Die Schlange wendet ſich und windet ſich mit Drehn;
Laß ihr den Schlangengang, ſie kann nicht grade gehn.

73.
Der ſchlechte laͤßt ſich nicht von ſeiner Schlechtheit treiben;
Verſprich, o guter Mann, nur ſelber gut zu bleiben.

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[80/0090] 69. Nimm die Gelegenheit vorn bei dem kurzen Haar, Sonſt beut ſie hinten dir den kahlen Nacken dar. 70. Zu einem ſtarken Pfeil gehoͤrt ein ſtarker Bogen, Und ohne ſtarken Arm wird dieſer nicht gezogen. 71. Der Pfeil iſt gutgeſchnitzt, allein nicht zugeſpitzt; Mach' erſt die Spitze dran, und ſag' ein Pfeil iſts itzt. 72. Die Schlange wendet ſich und windet ſich mit Drehn; Laß ihr den Schlangengang, ſie kann nicht grade gehn. 73. Der ſchlechte laͤßt ſich nicht von ſeiner Schlechtheit treiben; Verſprich, o guter Mann, nur ſelber gut zu bleiben.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/90>, abgerufen am 25.11.2024.