Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.34. Ein Stadtthor kanst du wol verschließen mit dem Riegel, Doch legen kanst du nicht auf Feindes Mund ein Siegel. 35. Das Rephun ißt ein Korn, dazu ein Körnlein Sand, Es frißt dir nicht die Ernt', und nicht dein Ackerland. 36. Der Schwanz der Nachbarmaus ist lang, die kannst du fangen, Kurz deiner Ratte Schwanz, die ist dir stets entgangen. 37. Mein Sohn, du wirst das Gut von deinem Vater erben; Erbst du nicht auch den Fleiß, so wirst du drauf verderben. 38. Darf ich vom Fest der Stadt mir nur erzählen lassen, So hab' ichs mitgemacht, und nicht mein Dorf verlassen. Rückert, Lehrgedicht VI. 4
34. Ein Stadtthor kanſt du wol verſchließen mit dem Riegel, Doch legen kanſt du nicht auf Feindes Mund ein Siegel. 35. Das Rephun ißt ein Korn, dazu ein Koͤrnlein Sand, Es frißt dir nicht die Ernt', und nicht dein Ackerland. 36. Der Schwanz der Nachbarmaus iſt lang, die kannſt du fangen, Kurz deiner Ratte Schwanz, die iſt dir ſtets entgangen. 37. Mein Sohn, du wirſt das Gut von deinem Vater erben; Erbſt du nicht auch den Fleiß, ſo wirſt du drauf verderben. 38. Darf ich vom Feſt der Stadt mir nur erzaͤhlen laſſen, So hab' ichs mitgemacht, und nicht mein Dorf verlaſſen. Ruͤckert, Lehrgedicht VI. 4
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34.
Ein Stadtthor kanſt du wol verſchließen mit dem Riegel,
Doch legen kanſt du nicht auf Feindes Mund ein Siegel.
35.
Das Rephun ißt ein Korn, dazu ein Koͤrnlein Sand,
Es frißt dir nicht die Ernt', und nicht dein Ackerland.
36.
Der Schwanz der Nachbarmaus iſt lang, die kannſt du fangen,
Kurz deiner Ratte Schwanz, die iſt dir ſtets entgangen.
37.
Mein Sohn, du wirſt das Gut von deinem Vater erben;
Erbſt du nicht auch den Fleiß, ſo wirſt du drauf verderben.
38.
Darf ich vom Feſt der Stadt mir nur erzaͤhlen laſſen,
So hab' ichs mitgemacht, und nicht mein Dorf verlaſſen.
Ruͤckert, Lehrgedicht VI. 4
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