Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.84. Die Peitsche hab' ich schon, die Sporen auch, und werde, Hab' ich den Sattel erst, auch kommen zu dem Pferde. 85. Profeten meinen oft, sie machen, was sie sagen. Ja, krähte nicht der Hahn, so würd' es auch nicht tagen. 86. Das Bethaus ist in Schutt gefallen, aber hoch Steht noch der Hochaltar, und betet für uns noch. 87. Wer kann die Linien in seiner Hand verwischen? Die gottgeschriebne Schrift wird immer sich erfrischen. 88. Weh dieser Welt! sie gibt für heut uns Nahrungsorgen, Und des Gerichtes Furcht gibt sie uns mit für morgen. 84. Die Peitſche hab' ich ſchon, die Sporen auch, und werde, Hab' ich den Sattel erſt, auch kommen zu dem Pferde. 85. Profeten meinen oft, ſie machen, was ſie ſagen. Ja, kraͤhte nicht der Hahn, ſo wuͤrd' es auch nicht tagen. 86. Das Bethaus iſt in Schutt gefallen, aber hoch Steht noch der Hochaltar, und betet fuͤr uns noch. 87. Wer kann die Linien in ſeiner Hand verwiſchen? Die gottgeſchriebne Schrift wird immer ſich erfriſchen. 88. Weh dieſer Welt! ſie gibt fuͤr heut uns Nahrungſorgen, Und des Gerichtes Furcht gibt ſie uns mit fuͤr morgen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0072" n="62"/> <div n="2"> <head>84.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Die Peitſche hab' ich ſchon, die Sporen auch, und werde,</l><lb/> <l>Hab' ich den Sattel erſt, auch kommen zu dem Pferde.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>85.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Profeten meinen oft, ſie machen, was ſie ſagen.</l><lb/> <l>Ja, kraͤhte nicht der Hahn, ſo wuͤrd' es auch nicht tagen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>86.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das Bethaus iſt in Schutt gefallen, aber hoch</l><lb/> <l>Steht noch der Hochaltar, und betet fuͤr uns noch.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>87.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Wer kann die Linien in ſeiner Hand verwiſchen?</l><lb/> <l>Die gottgeſchriebne Schrift wird immer ſich erfriſchen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>88.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Weh dieſer Welt! ſie gibt fuͤr heut uns Nahrungſorgen,</l><lb/> <l>Und des Gerichtes Furcht gibt ſie uns mit fuͤr morgen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [62/0072]
84.
Die Peitſche hab' ich ſchon, die Sporen auch, und werde,
Hab' ich den Sattel erſt, auch kommen zu dem Pferde.
85.
Profeten meinen oft, ſie machen, was ſie ſagen.
Ja, kraͤhte nicht der Hahn, ſo wuͤrd' es auch nicht tagen.
86.
Das Bethaus iſt in Schutt gefallen, aber hoch
Steht noch der Hochaltar, und betet fuͤr uns noch.
87.
Wer kann die Linien in ſeiner Hand verwiſchen?
Die gottgeſchriebne Schrift wird immer ſich erfriſchen.
88.
Weh dieſer Welt! ſie gibt fuͤr heut uns Nahrungſorgen,
Und des Gerichtes Furcht gibt ſie uns mit fuͤr morgen.
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