Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.74. Von weitem kennt ein Mann am Dach sein eignes Haus, Für andre nimmt es sich wie jedes andre aus. 75. Die Augen halte zu, und deinen Beutel offen; Ein solcher Kund' ist es, auf den die Krämer hoffen. 76. Der Krämer, der nichts hat zu thun im Kramgemach, Räumt aus dem einen aus, und ein ins andre Fach. 77. Laß trinken, frommer Mann, die Durst'gen, eh sie flehten; Milch ist es, wenn geschenkt, und Wasser, wenn erbeten. 78. Zerbrochen oder nicht, das Töpfchen hört' ich krachen; Du bist in schlimmem Ruf, der schwer ist gut zu machen. 74. Von weitem kennt ein Mann am Dach ſein eignes Haus, Fuͤr andre nimmt es ſich wie jedes andre aus. 75. Die Augen halte zu, und deinen Beutel offen; Ein ſolcher Kund' iſt es, auf den die Kraͤmer hoffen. 76. Der Kraͤmer, der nichts hat zu thun im Kramgemach, Raͤumt aus dem einen aus, und ein ins andre Fach. 77. Laß trinken, frommer Mann, die Durſt'gen, eh ſie flehten; Milch iſt es, wenn geſchenkt, und Waſſer, wenn erbeten. 78. Zerbrochen oder nicht, das Toͤpfchen hoͤrt' ich krachen; Du biſt in ſchlimmem Ruf, der ſchwer iſt gut zu machen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0070" n="60"/> <div n="2"> <head>74.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Von weitem kennt ein Mann am Dach ſein eignes Haus,</l><lb/> <l>Fuͤr andre nimmt es ſich wie jedes andre aus.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>75.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Die Augen halte zu, und deinen Beutel offen;</l><lb/> <l>Ein ſolcher Kund' iſt es, auf den die Kraͤmer hoffen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>76.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der Kraͤmer, der nichts hat zu thun im Kramgemach,</l><lb/> <l>Raͤumt aus dem einen aus, und ein ins andre Fach.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>77.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Laß trinken, frommer Mann, die Durſt'gen, eh ſie flehten;</l><lb/> <l>Milch iſt es, wenn geſchenkt, und Waſſer, wenn erbeten.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>78.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Zerbrochen oder nicht, das Toͤpfchen hoͤrt' ich krachen;</l><lb/> <l>Du biſt in ſchlimmem Ruf, der ſchwer iſt gut zu machen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [60/0070]
74.
Von weitem kennt ein Mann am Dach ſein eignes Haus,
Fuͤr andre nimmt es ſich wie jedes andre aus.
75.
Die Augen halte zu, und deinen Beutel offen;
Ein ſolcher Kund' iſt es, auf den die Kraͤmer hoffen.
76.
Der Kraͤmer, der nichts hat zu thun im Kramgemach,
Raͤumt aus dem einen aus, und ein ins andre Fach.
77.
Laß trinken, frommer Mann, die Durſt'gen, eh ſie flehten;
Milch iſt es, wenn geſchenkt, und Waſſer, wenn erbeten.
78.
Zerbrochen oder nicht, das Toͤpfchen hoͤrt' ich krachen;
Du biſt in ſchlimmem Ruf, der ſchwer iſt gut zu machen.
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