Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.39. Wenn eine Jagd anstellt der Löw', ists eine Freude Dem Schakal, und ein Weh den Rehen auf der Haide. 40. Dem einen geht es hin, den andern gibt man frei; Wenn es der dritte thut, zahlt er für alle drei. 41. Auf Künft'ges rechne nicht, und zähl nicht auf Versprochnes; Klag' um Verlornes nicht, und denk nicht an Zerbrochnes. 42. Wozu so lang der Schweif dem Pferde wuchs, dem edeln? Damit die Fliegen es sich selber könne wedeln. 43. Das Bethaus steht noch nicht gebaut mit seinen Pfosten, Und schon zum Betteln nahm ein Lahmer dort den Posten. 39. Wenn eine Jagd anſtellt der Loͤw', iſts eine Freude Dem Schakal, und ein Weh den Rehen auf der Haide. 40. Dem einen geht es hin, den andern gibt man frei; Wenn es der dritte thut, zahlt er fuͤr alle drei. 41. Auf Kuͤnft'ges rechne nicht, und zaͤhl nicht auf Verſprochnes; Klag' um Verlornes nicht, und denk nicht an Zerbrochnes. 42. Wozu ſo lang der Schweif dem Pferde wuchs, dem edeln? Damit die Fliegen es ſich ſelber koͤnne wedeln. 43. Das Bethaus ſteht noch nicht gebaut mit ſeinen Pfoſten, Und ſchon zum Betteln nahm ein Lahmer dort den Poſten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0063" n="53"/> <div n="2"> <head>39.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Wenn eine Jagd anſtellt der Loͤw', iſts eine Freude</l><lb/> <l>Dem Schakal, und ein Weh den Rehen auf der Haide.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>40.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Dem einen geht es hin, den andern gibt man frei;</l><lb/> <l>Wenn es der dritte thut, zahlt er fuͤr alle drei.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>41.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Auf Kuͤnft'ges rechne nicht, und zaͤhl nicht auf Verſprochnes;</l><lb/> <l>Klag' um Verlornes nicht, und denk nicht an Zerbrochnes.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>42.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Wozu ſo lang der Schweif dem Pferde wuchs, dem edeln?</l><lb/> <l>Damit die Fliegen es ſich ſelber koͤnne wedeln.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>43.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das Bethaus ſteht noch nicht gebaut mit ſeinen Pfoſten,</l><lb/> <l>Und ſchon zum Betteln nahm ein Lahmer dort den Poſten.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [53/0063]
39.
Wenn eine Jagd anſtellt der Loͤw', iſts eine Freude
Dem Schakal, und ein Weh den Rehen auf der Haide.
40.
Dem einen geht es hin, den andern gibt man frei;
Wenn es der dritte thut, zahlt er fuͤr alle drei.
41.
Auf Kuͤnft'ges rechne nicht, und zaͤhl nicht auf Verſprochnes;
Klag' um Verlornes nicht, und denk nicht an Zerbrochnes.
42.
Wozu ſo lang der Schweif dem Pferde wuchs, dem edeln?
Damit die Fliegen es ſich ſelber koͤnne wedeln.
43.
Das Bethaus ſteht noch nicht gebaut mit ſeinen Pfoſten,
Und ſchon zum Betteln nahm ein Lahmer dort den Poſten.
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