Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.89. Sei auch bescheiden gnug, ein aufmerksames Ohr Zu leihen manchem was du besser weißt zuvor. 90. Des Freunds entbehren kann das Herz nicht, um zu leben; Gibs einem schlechten, kannst du's keinem guten geben. 91. Ein Strohseil zieht sogut wie eins aus Hanf gesponnen, Bis es verfault, dann fällt der Eimer in den Bronnen. 92. Wo's theuren Gütern gilt, wehr dich, und sei kein Hase! Der Stier mit seinem Horn vertheidigt seine Nase. 93. An Sittensprüchen hat der Arge sein Vergnügen, Nicht um danach zu thun, doch um damit zu trügen. 89. Sei auch beſcheiden gnug, ein aufmerkſames Ohr Zu leihen manchem was du beſſer weißt zuvor. 90. Des Freunds entbehren kann das Herz nicht, um zu leben; Gibs einem ſchlechten, kannſt du's keinem guten geben. 91. Ein Strohſeil zieht ſogut wie eins aus Hanf geſponnen, Bis es verfault, dann faͤllt der Eimer in den Bronnen. 92. Wo's theuren Guͤtern gilt, wehr dich, und ſei kein Haſe! Der Stier mit ſeinem Horn vertheidigt ſeine Naſe. 93. An Sittenſpruͤchen hat der Arge ſein Vergnuͤgen, Nicht um danach zu thun, doch um damit zu truͤgen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0052" n="42"/> <div n="2"> <head>89.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Sei auch beſcheiden gnug, ein aufmerkſames Ohr</l><lb/> <l>Zu leihen manchem was du beſſer weißt zuvor.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>90.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Des Freunds entbehren kann das Herz nicht, um zu leben;</l><lb/> <l>Gibs einem ſchlechten, kannſt du's keinem guten geben.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>91.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein Strohſeil zieht ſogut wie eins aus Hanf geſponnen,</l><lb/> <l>Bis es verfault, dann faͤllt der Eimer in den Bronnen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>92.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Wo's theuren Guͤtern gilt, wehr dich, und ſei kein Haſe!</l><lb/> <l>Der Stier mit ſeinem Horn vertheidigt ſeine Naſe.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>93.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>An Sittenſpruͤchen hat der Arge ſein Vergnuͤgen,</l><lb/> <l>Nicht um danach zu thun, doch um damit zu truͤgen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [42/0052]
89.
Sei auch beſcheiden gnug, ein aufmerkſames Ohr
Zu leihen manchem was du beſſer weißt zuvor.
90.
Des Freunds entbehren kann das Herz nicht, um zu leben;
Gibs einem ſchlechten, kannſt du's keinem guten geben.
91.
Ein Strohſeil zieht ſogut wie eins aus Hanf geſponnen,
Bis es verfault, dann faͤllt der Eimer in den Bronnen.
92.
Wo's theuren Guͤtern gilt, wehr dich, und ſei kein Haſe!
Der Stier mit ſeinem Horn vertheidigt ſeine Naſe.
93.
An Sittenſpruͤchen hat der Arge ſein Vergnuͤgen,
Nicht um danach zu thun, doch um damit zu truͤgen.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/52>, abgerufen am 05.07.2024. |