Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.137. Nicht leicht vergeht ein Tag, an dem nicht was geschah, Das herzlich mich erfreut, wenn ich es recht besah. Wenn einer doch vergieng, an dem mir nichts des neuen Erfreulichen geschehn, da muß mich altes freuen. 138. Mit deinem Lernen ists im Augenblick vorbei, Wo du dich selber fragst, wozu's ersprießlich sei. Es dient nicht deiner Seel' und nicht der Welt zum Heil; Was wendest du daran des Lebens einen Theil? 139. Die Freunde schweigen still; kein Laut hat mir entdeckt, Wie, was ich Neustes aufgetischt hab', ihnen schmeckt. Nur Fremde hör' ich, die dort auf dem Markte schelten,
Im Winkel loben dort; was kann mir beides gelten? 137. Nicht leicht vergeht ein Tag, an dem nicht was geſchah, Das herzlich mich erfreut, wenn ich es recht beſah. Wenn einer doch vergieng, an dem mir nichts des neuen Erfreulichen geſchehn, da muß mich altes freuen. 138. Mit deinem Lernen iſts im Augenblick vorbei, Wo du dich ſelber fragſt, wozu's erſprießlich ſei. Es dient nicht deiner Seel' und nicht der Welt zum Heil; Was wendeſt du daran des Lebens einen Theil? 139. Die Freunde ſchweigen ſtill; kein Laut hat mir entdeckt, Wie, was ich Neuſtes aufgetiſcht hab', ihnen ſchmeckt. Nur Fremde hoͤr' ich, die dort auf dem Markte ſchelten,
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137.
Nicht leicht vergeht ein Tag, an dem nicht was geſchah,
Das herzlich mich erfreut, wenn ich es recht beſah.
Wenn einer doch vergieng, an dem mir nichts des neuen
Erfreulichen geſchehn, da muß mich altes freuen.
138.
Mit deinem Lernen iſts im Augenblick vorbei,
Wo du dich ſelber fragſt, wozu's erſprießlich ſei.
Es dient nicht deiner Seel' und nicht der Welt zum Heil;
Was wendeſt du daran des Lebens einen Theil?
139.
Die Freunde ſchweigen ſtill; kein Laut hat mir entdeckt,
Wie, was ich Neuſtes aufgetiſcht hab', ihnen ſchmeckt.
Nur Fremde hoͤr' ich, die dort auf dem Markte ſchelten,
Im Winkel loben dort; was kann mir beides gelten?
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