Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.Und der es ist versagt, im Hause Haus zu halten, Als einen Haushalt soll sie ihr Gemüt verwalten. Sein Wissen mag der Mann an alle Welt verschwenden; Ein Weib soll, was sie weiß, in ihr Gemüt verwenden. 50. Herr, deine Welt ist schön, Herr, deine Welt ist gut; Gib mir nur hellen Sinn, gib mir nur frohen Mut! Ich fühle, daß ich bin, ich fühle, daß du bist, Und daß mein Seyn von dir ein sel'ger Abglanz ist. Die Welt beseligst du, beseligst dich in ihr; Sollt' ich nicht selig seyn, Allseliger, in dir! 51. Geh' unempfindlich nicht und ungerührt vorbei Vorm Schönen dieser Welt, alsobs nicht Gottes sei. Zu schauen Blumenflor, zu hören Vogelchor,
Hat er das Auge dir erschlossen und das Ohr. Und der es iſt verſagt, im Hauſe Haus zu halten, Als einen Haushalt ſoll ſie ihr Gemuͤt verwalten. Sein Wiſſen mag der Mann an alle Welt verſchwenden; Ein Weib ſoll, was ſie weiß, in ihr Gemuͤt verwenden. 50. Herr, deine Welt iſt ſchoͤn, Herr, deine Welt iſt gut; Gib mir nur hellen Sinn, gib mir nur frohen Mut! Ich fuͤhle, daß ich bin, ich fuͤhle, daß du biſt, Und daß mein Seyn von dir ein ſel'ger Abglanz iſt. Die Welt beſeligſt du, beſeligſt dich in ihr; Sollt' ich nicht ſelig ſeyn, Allſeliger, in dir! 51. Geh' unempfindlich nicht und ungeruͤhrt vorbei Vorm Schoͤnen dieſer Welt, alsobs nicht Gottes ſei. Zu ſchauen Blumenflor, zu hoͤren Vogelchor,
Hat er das Auge dir erſchloſſen und das Ohr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0307" n="297"/> </l> <lg n="5"> <l>Und der es iſt verſagt, im Hauſe Haus zu halten,</l><lb/> <l>Als einen Haushalt ſoll ſie ihr Gemuͤt verwalten.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Sein Wiſſen mag der Mann an alle Welt verſchwenden;</l><lb/> <l>Ein Weib ſoll, was ſie weiß, in ihr Gemuͤt verwenden.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>50.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Herr, deine Welt iſt ſchoͤn, Herr, deine Welt iſt gut;</l><lb/> <l>Gib mir nur hellen Sinn, gib mir nur frohen Mut!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ich fuͤhle, daß ich bin, ich fuͤhle, daß du biſt,</l><lb/> <l>Und daß mein Seyn von dir ein ſel'ger Abglanz iſt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Die Welt beſeligſt du, beſeligſt dich in ihr;</l><lb/> <l>Sollt' ich nicht ſelig ſeyn, Allſeliger, in dir!</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>51.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Geh' unempfindlich nicht und ungeruͤhrt vorbei</l><lb/> <l>Vorm Schoͤnen dieſer Welt, alsobs nicht Gottes ſei.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Zu ſchauen Blumenflor, zu hoͤren Vogelchor,</l><lb/> <l>Hat er das Auge dir erſchloſſen und das Ohr.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [297/0307]
Und der es iſt verſagt, im Hauſe Haus zu halten,
Als einen Haushalt ſoll ſie ihr Gemuͤt verwalten.
Sein Wiſſen mag der Mann an alle Welt verſchwenden;
Ein Weib ſoll, was ſie weiß, in ihr Gemuͤt verwenden.
50.
Herr, deine Welt iſt ſchoͤn, Herr, deine Welt iſt gut;
Gib mir nur hellen Sinn, gib mir nur frohen Mut!
Ich fuͤhle, daß ich bin, ich fuͤhle, daß du biſt,
Und daß mein Seyn von dir ein ſel'ger Abglanz iſt.
Die Welt beſeligſt du, beſeligſt dich in ihr;
Sollt' ich nicht ſelig ſeyn, Allſeliger, in dir!
51.
Geh' unempfindlich nicht und ungeruͤhrt vorbei
Vorm Schoͤnen dieſer Welt, alsobs nicht Gottes ſei.
Zu ſchauen Blumenflor, zu hoͤren Vogelchor,
Hat er das Auge dir erſchloſſen und das Ohr.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |