Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.51. Das Wortspiel schelten sie, doch scheint es angemessen Der Sprache, welche ganz hat ihre Bahn gemessen. Daß sie vom Anbeginn, eh' es ihr war bewußt, Ein dunkles Wortspiel war, wird ihr nun klar bewußt. Womit unwissentlich sie allerorten spielen, Komm' und geflissentlich laß uns mit Worten spielen! 52. Das Wortspiel will ich auch wol deiner Sprach' erlauben, Wenn es nur Schmuck ihr leiht, ohn' ihr den Kern zu rauben. Der Prüfstein ist, wenn sie, fremdländisch übersetzt, Den eignen Schmuck verliert, und auch noch nackt ergetzt. 51. Das Wortſpiel ſchelten ſie, doch ſcheint es angemeſſen Der Sprache, welche ganz hat ihre Bahn gemeſſen. Daß ſie vom Anbeginn, eh' es ihr war bewußt, Ein dunkles Wortſpiel war, wird ihr nun klar bewußt. Womit unwiſſentlich ſie allerorten ſpielen, Komm' und gefliſſentlich laß uns mit Worten ſpielen! 52. Das Wortſpiel will ich auch wol deiner Sprach' erlauben, Wenn es nur Schmuck ihr leiht, ohn' ihr den Kern zu rauben. Der Pruͤfſtein iſt, wenn ſie, fremdlaͤndiſch uͤberſetzt, Den eignen Schmuck verliert, und auch noch nackt ergetzt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0273" n="263"/> <div n="2"> <head>51.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das Wortſpiel ſchelten ſie, doch ſcheint es angemeſſen</l><lb/> <l>Der Sprache, welche ganz hat ihre Bahn gemeſſen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Daß ſie vom Anbeginn, eh' es ihr war bewußt,</l><lb/> <l>Ein dunkles Wortſpiel war, wird ihr nun klar bewußt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Womit unwiſſentlich ſie allerorten ſpielen,</l><lb/> <l>Komm' und gefliſſentlich laß uns mit Worten ſpielen!</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>52.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das Wortſpiel will ich auch wol deiner Sprach' erlauben,</l><lb/> <l>Wenn es nur Schmuck ihr leiht, ohn' ihr den Kern zu rauben.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der Pruͤfſtein iſt, wenn ſie, fremdlaͤndiſch uͤberſetzt,</l><lb/> <l>Den eignen Schmuck verliert, und auch noch nackt ergetzt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [263/0273]
51.
Das Wortſpiel ſchelten ſie, doch ſcheint es angemeſſen
Der Sprache, welche ganz hat ihre Bahn gemeſſen.
Daß ſie vom Anbeginn, eh' es ihr war bewußt,
Ein dunkles Wortſpiel war, wird ihr nun klar bewußt.
Womit unwiſſentlich ſie allerorten ſpielen,
Komm' und gefliſſentlich laß uns mit Worten ſpielen!
52.
Das Wortſpiel will ich auch wol deiner Sprach' erlauben,
Wenn es nur Schmuck ihr leiht, ohn' ihr den Kern zu rauben.
Der Pruͤfſtein iſt, wenn ſie, fremdlaͤndiſch uͤberſetzt,
Den eignen Schmuck verliert, und auch noch nackt ergetzt.
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