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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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17.
Ich will durchaus nicht thun, was wollen die und lieben,
Für die gesungen jetzt, getanzt wird und geschrieben.
Nur hören wollen sie und sehn, ohn' aufzuthun
Ein innres Aug' und Ohr, im Aeußern müßig ruhn,
Genießen, schwelgen nur, nicht denken noch sich bilden;
Mit ungezügelter Einbildungskraft verwilden.
Dazu helf' ihnen treu Musik und Bühnenkunst,
Du, edle Poesie, verschmäh die schnöde Brunst!
Ob von den deinen auch sich ihnen beigeselle
Mährchen, Roman, Romanz', Erzählung und Novelle;
Doch, heil'ge Lyrik, du, von wo du bist, nach oben
Deut' ihnen warnend ernst, ob sie ob nicht sie's loben.

17.
Ich will durchaus nicht thun, was wollen die und lieben,
Fuͤr die geſungen jetzt, getanzt wird und geſchrieben.
Nur hoͤren wollen ſie und ſehn, ohn' aufzuthun
Ein innres Aug' und Ohr, im Aeußern muͤßig ruhn,
Genießen, ſchwelgen nur, nicht denken noch ſich bilden;
Mit ungezuͤgelter Einbildungskraft verwilden.
Dazu helf' ihnen treu Muſik und Buͤhnenkunſt,
Du, edle Poeſie, verſchmaͤh die ſchnoͤde Brunſt!
Ob von den deinen auch ſich ihnen beigeſelle
Maͤhrchen, Roman, Romanz', Erzaͤhlung und Novelle;
Doch, heil'ge Lyrik, du, von wo du biſt, nach oben
Deut' ihnen warnend ernſt, ob ſie ob nicht ſie's loben.

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[240/0250] 17. Ich will durchaus nicht thun, was wollen die und lieben, Fuͤr die geſungen jetzt, getanzt wird und geſchrieben. Nur hoͤren wollen ſie und ſehn, ohn' aufzuthun Ein innres Aug' und Ohr, im Aeußern muͤßig ruhn, Genießen, ſchwelgen nur, nicht denken noch ſich bilden; Mit ungezuͤgelter Einbildungskraft verwilden. Dazu helf' ihnen treu Muſik und Buͤhnenkunſt, Du, edle Poeſie, verſchmaͤh die ſchnoͤde Brunſt! Ob von den deinen auch ſich ihnen beigeſelle Maͤhrchen, Roman, Romanz', Erzaͤhlung und Novelle; Doch, heil'ge Lyrik, du, von wo du biſt, nach oben Deut' ihnen warnend ernſt, ob ſie ob nicht ſie's loben.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/250>, abgerufen am 22.12.2024.