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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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46.
Wie Pflanzen aus der Erd', ohn' ihr was abzubrechen,
So gehn Gedanken aus vom Geist, ohn' ihn zu schwächen.
Und wie der Erde Schooß stets neue Triebe treibt,
So auch der Geist in dir, der nie unthätig bleibt.
Wenn du der Stunde dienst, beherrschest du die Zeit;
Wirk' auf den Augenblick! er wirkt in Ewigkeit.
Wo ist der Sonnstral hin, der übers Feld gestreifet?
Er hat am Erntekranz der Welt ein Blatt gereifet.
Und alle Rosen blühn noch jetzt im irdischen Staube
Als Abglanz einer, die geblüht an Edens Laube.

46.
Wie Pflanzen aus der Erd', ohn' ihr was abzubrechen,
So gehn Gedanken aus vom Geiſt, ohn' ihn zu ſchwaͤchen.
Und wie der Erde Schooß ſtets neue Triebe treibt,
So auch der Geiſt in dir, der nie unthaͤtig bleibt.
Wenn du der Stunde dienſt, beherrſcheſt du die Zeit;
Wirk' auf den Augenblick! er wirkt in Ewigkeit.
Wo iſt der Sonnſtral hin, der uͤbers Feld geſtreifet?
Er hat am Erntekranz der Welt ein Blatt gereifet.
Und alle Roſen bluͤhn noch jetzt im irdiſchen Staube
Als Abglanz einer, die gebluͤht an Edens Laube.

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[203/0213] 46. Wie Pflanzen aus der Erd', ohn' ihr was abzubrechen, So gehn Gedanken aus vom Geiſt, ohn' ihn zu ſchwaͤchen. Und wie der Erde Schooß ſtets neue Triebe treibt, So auch der Geiſt in dir, der nie unthaͤtig bleibt. Wenn du der Stunde dienſt, beherrſcheſt du die Zeit; Wirk' auf den Augenblick! er wirkt in Ewigkeit. Wo iſt der Sonnſtral hin, der uͤbers Feld geſtreifet? Er hat am Erntekranz der Welt ein Blatt gereifet. Und alle Roſen bluͤhn noch jetzt im irdiſchen Staube Als Abglanz einer, die gebluͤht an Edens Laube.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/213>, abgerufen am 27.11.2024.