Beneide nicht den Mann um Ruhm, den er nicht hat Erworben ohne Müh, durch Leiden oder That.
Bist du bereit die That zu thun, die er gethan? Kannst du das Leiden, das er litt, auf dich empfahn?
Und wenn er weder litt für seinen Ruhm noch stritt; Verdienstlos möchtest du dich schmücken nie damit!
21.
Die Rach' ist süß, mein Sohn, wenn sie unschuldig ist, Wenn sich im eignen Netz verstrickt des Feindes List,
Und ihm zur Besserung wird ein gelinder Schlag, Ein kleines Weh, das, recht besehn, ihm frommen mag.
20.
Beneide nicht den Mann um Ruhm, den er nicht hat Erworben ohne Muͤh, durch Leiden oder That.
Biſt du bereit die That zu thun, die er gethan? Kannſt du das Leiden, das er litt, auf dich empfahn?
Und wenn er weder litt fuͤr ſeinen Ruhm noch ſtritt; Verdienſtlos moͤchteſt du dich ſchmuͤcken nie damit!
21.
Die Rach' iſt ſuͤß, mein Sohn, wenn ſie unſchuldig iſt, Wenn ſich im eignen Netz verſtrickt des Feindes Liſt,
Und ihm zur Beſſerung wird ein gelinder Schlag, Ein kleines Weh, das, recht beſehn, ihm frommen mag.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0199"n="189"/><divn="2"><head>20.</head><lb/><lgtype="poem"><l/><lgn="1"><l>Beneide nicht den Mann um Ruhm, den er nicht hat</l><lb/><l>Erworben ohne Muͤh, durch Leiden oder That.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Biſt du bereit die That zu thun, die er gethan?</l><lb/><l>Kannſt du das Leiden, das er litt, auf dich empfahn?</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Und wenn er weder litt fuͤr ſeinen Ruhm noch ſtritt;</l><lb/><l>Verdienſtlos moͤchteſt du dich ſchmuͤcken nie damit!</l></lg><lb/><l/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>21.</head><lb/><lgtype="poem"><l/><lgn="1"><l>Die Rach' iſt ſuͤß, mein Sohn, wenn ſie unſchuldig iſt,</l><lb/><l>Wenn ſich im eignen Netz verſtrickt des Feindes Liſt,</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Und ihm zur Beſſerung wird ein gelinder Schlag,</l><lb/><l>Ein kleines Weh, das, recht beſehn, ihm frommen mag.</l></lg><lb/><l/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[189/0199]
20.
Beneide nicht den Mann um Ruhm, den er nicht hat
Erworben ohne Muͤh, durch Leiden oder That.
Biſt du bereit die That zu thun, die er gethan?
Kannſt du das Leiden, das er litt, auf dich empfahn?
Und wenn er weder litt fuͤr ſeinen Ruhm noch ſtritt;
Verdienſtlos moͤchteſt du dich ſchmuͤcken nie damit!
21.
Die Rach' iſt ſuͤß, mein Sohn, wenn ſie unſchuldig iſt,
Wenn ſich im eignen Netz verſtrickt des Feindes Liſt,
Und ihm zur Beſſerung wird ein gelinder Schlag,
Ein kleines Weh, das, recht beſehn, ihm frommen mag.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/199>, abgerufen am 17.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.