Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.Weh aber dem, der, wenn Geld oder Kraft versiecht, Um fortzukommen nur, in Postlandkutschen kriecht; Wo mit viel andern er liegt schichtweis aufgestoppelt, Und mit der Fracht ein Paar von dürren Mähren hoppelt. Aussteigt er wann er soll, ein wieder wann er muß, Und von der Fahrt ist nichts als Mühsal sein Genuß. Vom Wege wird ihm nichts bekannt, als daß er stäubt, Und vom Gerassel ist selbst das Gespräch betäubt. Wie duckt er sich und ruckt, wie druckt er sich und zuckt, Bis er durchs Fenster spuckt, oder durchs Fenster guckt. Von Landschaft hascht er schief bald hier bald dort ein Stück, Und bringt kein ganzes Bild davon nach Haus zurück. Weh aber dem, der, wenn Geld oder Kraft verſiecht, Um fortzukommen nur, in Poſtlandkutſchen kriecht; Wo mit viel andern er liegt ſchichtweis aufgeſtoppelt, Und mit der Fracht ein Paar von duͤrren Maͤhren hoppelt. Ausſteigt er wann er ſoll, ein wieder wann er muß, Und von der Fahrt iſt nichts als Muͤhſal ſein Genuß. Vom Wege wird ihm nichts bekannt, als daß er ſtaͤubt, Und vom Geraſſel iſt ſelbſt das Geſpraͤch betaͤubt. Wie duckt er ſich und ruckt, wie druckt er ſich und zuckt, Bis er durchs Fenſter ſpuckt, oder durchs Fenſter guckt. Von Landſchaft haſcht er ſchief bald hier bald dort ein Stuͤck, Und bringt kein ganzes Bild davon nach Haus zuruͤck. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0327" n="317"/> <lg n="7"> <l>Weh aber dem, der, wenn Geld oder Kraft verſiecht,</l><lb/> <l>Um fortzukommen nur, in Poſtlandkutſchen kriecht;</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Wo mit viel andern er liegt ſchichtweis aufgeſtoppelt,</l><lb/> <l>Und mit der Fracht ein Paar von duͤrren Maͤhren hoppelt.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Ausſteigt er wann er ſoll, ein wieder wann er muß,</l><lb/> <l>Und von der Fahrt iſt nichts als Muͤhſal ſein Genuß.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Vom Wege wird ihm nichts bekannt, als daß er ſtaͤubt,</l><lb/> <l>Und vom Geraſſel iſt ſelbſt das Geſpraͤch betaͤubt.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Wie duckt er ſich und ruckt, wie druckt er ſich und zuckt,</l><lb/> <l>Bis er durchs Fenſter ſpuckt, oder durchs Fenſter guckt.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>Von Landſchaft haſcht er ſchief bald hier bald dort ein Stuͤck,</l><lb/> <l>Und bringt kein ganzes Bild davon nach Haus zuruͤck.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [317/0327]
Weh aber dem, der, wenn Geld oder Kraft verſiecht,
Um fortzukommen nur, in Poſtlandkutſchen kriecht;
Wo mit viel andern er liegt ſchichtweis aufgeſtoppelt,
Und mit der Fracht ein Paar von duͤrren Maͤhren hoppelt.
Ausſteigt er wann er ſoll, ein wieder wann er muß,
Und von der Fahrt iſt nichts als Muͤhſal ſein Genuß.
Vom Wege wird ihm nichts bekannt, als daß er ſtaͤubt,
Und vom Geraſſel iſt ſelbſt das Geſpraͤch betaͤubt.
Wie duckt er ſich und ruckt, wie druckt er ſich und zuckt,
Bis er durchs Fenſter ſpuckt, oder durchs Fenſter guckt.
Von Landſchaft haſcht er ſchief bald hier bald dort ein Stuͤck,
Und bringt kein ganzes Bild davon nach Haus zuruͤck.
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