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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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74.
Das höchste Liebeswerk, das Menschen ist verliehn
Zu thun, ist andere zur höchsten Liebe ziehn.

75.
Zwar geben kann nur, wer empfangen hat die Gaben,
Und um zu lehren, muß man erst gelernet haben.
Doch wer ein Licht mittheilt, wie es ihm aufgegangen,
Wird würdig selbst dadurch zu Lichterm zu gelangen.

76.
So wie dein Auge schaut mit Lust das grüne Laub,
Doch weh thut wenn darein gefallen ist der Staub;
So mögest du die Welt mit klarem Sinn genießen,
Doch vor Befleckungen des Staubs dein Herz verschließen.

74.
Das hoͤchſte Liebeswerk, das Menſchen iſt verliehn
Zu thun, iſt andere zur hoͤchſten Liebe ziehn.

75.
Zwar geben kann nur, wer empfangen hat die Gaben,
Und um zu lehren, muß man erſt gelernet haben.
Doch wer ein Licht mittheilt, wie es ihm aufgegangen,
Wird wuͤrdig ſelbſt dadurch zu Lichterm zu gelangen.

76.
So wie dein Auge ſchaut mit Luſt das gruͤne Laub,
Doch weh thut wenn darein gefallen iſt der Staub;
So moͤgeſt du die Welt mit klarem Sinn genießen,
Doch vor Befleckungen des Staubs dein Herz verſchließen.

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[174/0184] 74. Das hoͤchſte Liebeswerk, das Menſchen iſt verliehn Zu thun, iſt andere zur hoͤchſten Liebe ziehn. 75. Zwar geben kann nur, wer empfangen hat die Gaben, Und um zu lehren, muß man erſt gelernet haben. Doch wer ein Licht mittheilt, wie es ihm aufgegangen, Wird wuͤrdig ſelbſt dadurch zu Lichterm zu gelangen. 76. So wie dein Auge ſchaut mit Luſt das gruͤne Laub, Doch weh thut wenn darein gefallen iſt der Staub; So moͤgeſt du die Welt mit klarem Sinn genießen, Doch vor Befleckungen des Staubs dein Herz verſchließen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/184>, abgerufen am 25.11.2024.