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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

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56.
Du thust, da du dir sollst die Unart abgewöhnen,
Als sollte dir entgehn das Schönste von dem Schönen.
Wie schön sie dünke dir, doch gib die Unart mir,
Und zum Ersatze geb' ich meine Liebe dir.
Bist du's zufrieden? Gut! geschlossen ist der Kauf,
Die Unart ist nun mein, du hast die Liebe drauf.
Der Handel freut mich sehr; mög' er dich auch erfreun!
Bedenke dieses nur, und nie wird es dich reun:
Einst nähme doch die Welt die Unart nach Gebühr
Dir ab und gäbe nichts als ihren Spott dafür.

56.
Du thuſt, da du dir ſollſt die Unart abgewoͤhnen,
Als ſollte dir entgehn das Schoͤnſte von dem Schoͤnen.
Wie ſchoͤn ſie duͤnke dir, doch gib die Unart mir,
Und zum Erſatze geb' ich meine Liebe dir.
Biſt du's zufrieden? Gut! geſchloſſen iſt der Kauf,
Die Unart iſt nun mein, du haſt die Liebe drauf.
Der Handel freut mich ſehr; moͤg' er dich auch erfreun!
Bedenke dieſes nur, und nie wird es dich reun:
Einſt naͤhme doch die Welt die Unart nach Gebuͤhr
Dir ab und gaͤbe nichts als ihren Spott dafuͤr.

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[39/0049] 56. Du thuſt, da du dir ſollſt die Unart abgewoͤhnen, Als ſollte dir entgehn das Schoͤnſte von dem Schoͤnen. Wie ſchoͤn ſie duͤnke dir, doch gib die Unart mir, Und zum Erſatze geb' ich meine Liebe dir. Biſt du's zufrieden? Gut! geſchloſſen iſt der Kauf, Die Unart iſt nun mein, du haſt die Liebe drauf. Der Handel freut mich ſehr; moͤg' er dich auch erfreun! Bedenke dieſes nur, und nie wird es dich reun: Einſt naͤhme doch die Welt die Unart nach Gebuͤhr Dir ab und gaͤbe nichts als ihren Spott dafuͤr.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/49>, abgerufen am 23.12.2024.