Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

Bild:
<< vorherige Seite
Noch minder gäb ich dir davon die Kunde gern,
Nah bliebe dir nur, was derweil mir schon ist fern.
Wie sollt' ich Dauer dem verleihn auf diesem Blatt,
Was in der Wirklichkeit zum Glück nicht Dauer hat!

32.
Schon wieder hat der Baum der Hoffnung fehlgetragen,
Und abermal das Reis des Wunsches fehlgeschlagen.
Was ist zu thun? geschwind, bevor der Tag vergeht,
Schlag auf das Tagebuch, worin soviel schon steht.
Trag ein den Fehlertrag, er fehle nicht darin;
Und schlag dir dann das Fehlgeschlagne aus dem Sinn.

Noch minder gaͤb ich dir davon die Kunde gern,
Nah bliebe dir nur, was derweil mir ſchon iſt fern.
Wie ſollt' ich Dauer dem verleihn auf dieſem Blatt,
Was in der Wirklichkeit zum Gluͤck nicht Dauer hat!

32.
Schon wieder hat der Baum der Hoffnung fehlgetragen,
Und abermal das Reis des Wunſches fehlgeſchlagen.
Was iſt zu thun? geſchwind, bevor der Tag vergeht,
Schlag auf das Tagebuch, worin ſoviel ſchon ſteht.
Trag ein den Fehlertrag, er fehle nicht darin;
Und ſchlag dir dann das Fehlgeſchlagne aus dem Sinn.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0034" n="24"/>
            <lg n="9">
              <l>Noch minder ga&#x0364;b ich dir davon die Kunde gern,</l><lb/>
              <l>Nah bliebe dir nur, was derweil mir &#x017F;chon i&#x017F;t fern.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="10">
              <l>Wie &#x017F;ollt' ich Dauer dem verleihn auf die&#x017F;em Blatt,</l><lb/>
              <l>Was in der Wirklichkeit zum Glu&#x0364;ck nicht Dauer hat!</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>32.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Schon wieder hat der Baum der Hoffnung fehlgetragen,</l><lb/>
              <l>Und abermal das Reis des Wun&#x017F;ches fehlge&#x017F;chlagen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Was i&#x017F;t zu thun? ge&#x017F;chwind, bevor der Tag vergeht,</l><lb/>
              <l>Schlag auf das Tagebuch, worin &#x017F;oviel &#x017F;chon &#x017F;teht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Trag ein den Fehlertrag, er fehle nicht darin;</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;chlag dir dann das Fehlge&#x017F;chlagne aus dem Sinn.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0034] Noch minder gaͤb ich dir davon die Kunde gern, Nah bliebe dir nur, was derweil mir ſchon iſt fern. Wie ſollt' ich Dauer dem verleihn auf dieſem Blatt, Was in der Wirklichkeit zum Gluͤck nicht Dauer hat! 32. Schon wieder hat der Baum der Hoffnung fehlgetragen, Und abermal das Reis des Wunſches fehlgeſchlagen. Was iſt zu thun? geſchwind, bevor der Tag vergeht, Schlag auf das Tagebuch, worin ſoviel ſchon ſteht. Trag ein den Fehlertrag, er fehle nicht darin; Und ſchlag dir dann das Fehlgeſchlagne aus dem Sinn.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/34
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/34>, abgerufen am 27.11.2024.