Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
146.
Such' etwas Schönes dir nur immer aus vom Gang
Zu denken der Natur und Weltzusammenhang,
Was du ausdenken magst, es ist ein Traum allein;
Laß wenigstens den Traum sinnreich und trostreich seyn!
147.
Wenn du verachten willst, was andre vor dir dachten;
Wie sollen, was du denkst, die nach dir denken, achten?
Ja, deinem Denken selbst kanst du kein Zutraun schenken,
Wenn du kein Zutraun hast zu andrer Denker Denken.
146.
Such' etwas Schoͤnes dir nur immer aus vom Gang
Zu denken der Natur und Weltzuſammenhang,
Was du ausdenken magſt, es iſt ein Traum allein;
Laß wenigſtens den Traum ſinnreich und troſtreich ſeyn!
147.
Wenn du verachten willſt, was andre vor dir dachten;
Wie ſollen, was du denkſt, die nach dir denken, achten?
Ja, deinem Denken ſelbſt kanſt du kein Zutraun ſchenken,
Wenn du kein Zutraun haſt zu andrer Denker Denken.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0240" n="230"/>
        <div n="2">
          <head>146.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Such' etwas Scho&#x0364;nes dir nur immer aus vom Gang</l><lb/>
              <l>Zu denken der Natur und Weltzu&#x017F;ammenhang,</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Was du ausdenken mag&#x017F;t, es i&#x017F;t ein Traum allein;</l><lb/>
              <l>Laß wenig&#x017F;tens den Traum &#x017F;innreich und tro&#x017F;treich &#x017F;eyn!</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>147.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Wenn du verachten will&#x017F;t, was andre vor dir dachten;</l><lb/>
              <l>Wie &#x017F;ollen, was du denk&#x017F;t, die nach dir denken, achten?</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Ja, deinem Denken &#x017F;elb&#x017F;t kan&#x017F;t du kein Zutraun &#x017F;chenken,</l><lb/>
              <l>Wenn du kein Zutraun ha&#x017F;t zu andrer Denker Denken.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[230/0240] 146. Such' etwas Schoͤnes dir nur immer aus vom Gang Zu denken der Natur und Weltzuſammenhang, Was du ausdenken magſt, es iſt ein Traum allein; Laß wenigſtens den Traum ſinnreich und troſtreich ſeyn! 147. Wenn du verachten willſt, was andre vor dir dachten; Wie ſollen, was du denkſt, die nach dir denken, achten? Ja, deinem Denken ſelbſt kanſt du kein Zutraun ſchenken, Wenn du kein Zutraun haſt zu andrer Denker Denken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/240
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/240>, abgerufen am 24.11.2024.