Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.102. Was du solang erhofft, wann es nun endlich kam, Wie schnell ist es vorbei, und ewig bleibt der Gram, Daß es nie wieder kommt, weil's da nun einmal war; Doch sterbend läßt es dir ein Kind, das es gebar: Ein neues Hoffen, das zu seiner Zeit gebiert Ein neues wieder und sein Leben dran verliert. Das sind die Hoffnungen, verloren wie geboren, Durch die uns unvermerkt das Leben geht verloren. Das sind die Hoffnungen, geboren wie verloren, Durch die das Menschenherz ist immer neugeboren. 102. Was du ſolang erhofft, wann es nun endlich kam, Wie ſchnell iſt es vorbei, und ewig bleibt der Gram, Daß es nie wieder kommt, weil's da nun einmal war; Doch ſterbend laͤßt es dir ein Kind, das es gebar: Ein neues Hoffen, das zu ſeiner Zeit gebiert Ein neues wieder und ſein Leben dran verliert. Das ſind die Hoffnungen, verloren wie geboren, Durch die uns unvermerkt das Leben geht verloren. Das ſind die Hoffnungen, geboren wie verloren, Durch die das Menſchenherz iſt immer neugeboren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0208" n="198"/> <div n="2"> <head>102.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Was du ſolang erhofft, wann es nun endlich kam,</l><lb/> <l>Wie ſchnell iſt es vorbei, und ewig bleibt der Gram,</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Daß es nie wieder kommt, weil's da nun einmal war;</l><lb/> <l>Doch ſterbend laͤßt es dir ein Kind, das es gebar:</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ein neues Hoffen, das zu ſeiner Zeit gebiert</l><lb/> <l>Ein neues wieder und ſein Leben dran verliert.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Das ſind die Hoffnungen, verloren wie geboren,</l><lb/> <l>Durch die uns unvermerkt das Leben geht verloren.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Das ſind die Hoffnungen, geboren wie verloren,</l><lb/> <l>Durch die das Menſchenherz iſt immer neugeboren.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [198/0208]
102.
Was du ſolang erhofft, wann es nun endlich kam,
Wie ſchnell iſt es vorbei, und ewig bleibt der Gram,
Daß es nie wieder kommt, weil's da nun einmal war;
Doch ſterbend laͤßt es dir ein Kind, das es gebar:
Ein neues Hoffen, das zu ſeiner Zeit gebiert
Ein neues wieder und ſein Leben dran verliert.
Das ſind die Hoffnungen, verloren wie geboren,
Durch die uns unvermerkt das Leben geht verloren.
Das ſind die Hoffnungen, geboren wie verloren,
Durch die das Menſchenherz iſt immer neugeboren.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |