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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

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73.
Die Götter nahen gern dem Menschenaufenthalt,
Und stellen uns sich dar in menschlicher Gestalt.
Doch können sie so ganz den Menschen niemals gleichen,
Daß nicht von Göttlichkeit an ihnen blieb' ein Zeichen.
Sie tragen eine Spur von göttlicher Natur,
Doch dem geweihten Aug' erkennbar ist sie nur.
Und wenn nicht sichtbar beim Erscheinen auch ihr Zeichen
Dem Auge ward, so wird es sichtbar beim Entweichen.
Und wer ihr Zeichen selbst nicht spürt mit dumpfem Sinne,
Wird doch die Götternäh' an einem Schauder inne.

73.
Die Goͤtter nahen gern dem Menſchenaufenthalt,
Und ſtellen uns ſich dar in menſchlicher Geſtalt.
Doch koͤnnen ſie ſo ganz den Menſchen niemals gleichen,
Daß nicht von Goͤttlichkeit an ihnen blieb' ein Zeichen.
Sie tragen eine Spur von goͤttlicher Natur,
Doch dem geweihten Aug' erkennbar iſt ſie nur.
Und wenn nicht ſichtbar beim Erſcheinen auch ihr Zeichen
Dem Auge ward, ſo wird es ſichtbar beim Entweichen.
Und wer ihr Zeichen ſelbſt nicht ſpuͤrt mit dumpfem Sinne,
Wird doch die Goͤtternaͤh' an einem Schauder inne.

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[175/0185] 73. Die Goͤtter nahen gern dem Menſchenaufenthalt, Und ſtellen uns ſich dar in menſchlicher Geſtalt. Doch koͤnnen ſie ſo ganz den Menſchen niemals gleichen, Daß nicht von Goͤttlichkeit an ihnen blieb' ein Zeichen. Sie tragen eine Spur von goͤttlicher Natur, Doch dem geweihten Aug' erkennbar iſt ſie nur. Und wenn nicht ſichtbar beim Erſcheinen auch ihr Zeichen Dem Auge ward, ſo wird es ſichtbar beim Entweichen. Und wer ihr Zeichen ſelbſt nicht ſpuͤrt mit dumpfem Sinne, Wird doch die Goͤtternaͤh' an einem Schauder inne.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/185>, abgerufen am 21.11.2024.