Du kannst in der Natur nicht ein Gebilde streichen, Und siehst Zusammenhang in allen ihren Reichen,
Vom Stein zur Pflanze, von der Pflanze bis zum Thier, Und von dem Thier hinan, o stolzer Mensch, zu dir.
Du siehst das Höhere vom Niederen getragen; Nimm dis, und jenem ziehst du weg die Unterlagen.
Warum denn irrt es dich, daß in des Geistes Reich Vorstellungsweisen auch nicht sind an Höhe gleich?
Du selber hast dich noch zur höchsten nicht erhoben, Wenn du nicht einsiehst, daß Gott auch die niedern loben.
35.
Du kannſt in der Natur nicht ein Gebilde ſtreichen, Und ſiehſt Zuſammenhang in allen ihren Reichen,
Vom Stein zur Pflanze, von der Pflanze bis zum Thier, Und von dem Thier hinan, o ſtolzer Menſch, zu dir.
Du ſiehſt das Hoͤhere vom Niederen getragen; Nimm dis, und jenem ziehſt du weg die Unterlagen.
Warum denn irrt es dich, daß in des Geiſtes Reich Vorſtellungsweiſen auch nicht ſind an Hoͤhe gleich?
Du ſelber haſt dich noch zur hoͤchſten nicht erhoben, Wenn du nicht einſiehſt, daß Gott auch die niedern loben.
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35.
Du kannſt in der Natur nicht ein Gebilde ſtreichen,
Und ſiehſt Zuſammenhang in allen ihren Reichen,
Vom Stein zur Pflanze, von der Pflanze bis zum Thier,
Und von dem Thier hinan, o ſtolzer Menſch, zu dir.
Du ſiehſt das Hoͤhere vom Niederen getragen;
Nimm dis, und jenem ziehſt du weg die Unterlagen.
Warum denn irrt es dich, daß in des Geiſtes Reich
Vorſtellungsweiſen auch nicht ſind an Hoͤhe gleich?
Du ſelber haſt dich noch zur hoͤchſten nicht erhoben,
Wenn du nicht einſiehſt, daß Gott auch die niedern loben.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/152>, abgerufen am 05.07.2024.
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