Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.Einmal von wachsender Treulosigkeit der Bösen, Dann von zunehmenden Pochhammerwerkgetösen. Ehr die Treulosigkeit ertrügen sie wol noch, Doch hielten sie nicht aus das täubende Gepoch. Es wird das stille Volk der Musen auch ausziehn, Wär' ihnen nur ein Schlupf wie Zwergen auch verliehn! Auch vor den Bösen wär' im Lande noch zu bleiben, Doch vor Getösen nicht, die werden uns vertreiben, Wann erst durchs ganze Land sich Eisenbahnen kreuzen, Sich hörbar stundenweit Dampfwagen rasselnd schneuzen. Dann wird die Himmelskunst mit Schmach am Boden liegen, Wann wolkenhoch der Dampf der irdischen gestiegen. Einmal von wachſender Treuloſigkeit der Boͤſen, Dann von zunehmenden Pochhammerwerkgetoͤſen. Ehr die Treuloſigkeit ertruͤgen ſie wol noch, Doch hielten ſie nicht aus das taͤubende Gepoch. Es wird das ſtille Volk der Muſen auch ausziehn, Waͤr' ihnen nur ein Schlupf wie Zwergen auch verliehn! Auch vor den Boͤſen waͤr' im Lande noch zu bleiben, Doch vor Getoͤſen nicht, die werden uns vertreiben, Wann erſt durchs ganze Land ſich Eiſenbahnen kreuzen, Sich hoͤrbar ſtundenweit Dampfwagen raſſelnd ſchneuzen. Dann wird die Himmelskunſt mit Schmach am Boden liegen, Wann wolkenhoch der Dampf der irdiſchen geſtiegen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0149" n="139"/> <lg n="4"> <l>Einmal von wachſender Treuloſigkeit der Boͤſen,</l><lb/> <l>Dann von zunehmenden Pochhammerwerkgetoͤſen.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Ehr die Treuloſigkeit ertruͤgen ſie wol noch,</l><lb/> <l>Doch hielten ſie nicht aus das taͤubende Gepoch.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Es wird das ſtille Volk der Muſen auch ausziehn,</l><lb/> <l>Waͤr' ihnen nur ein Schlupf wie Zwergen auch verliehn!</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Auch vor den Boͤſen waͤr' im Lande noch zu bleiben,</l><lb/> <l>Doch vor Getoͤſen nicht, die werden uns vertreiben,</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Wann erſt durchs ganze Land ſich Eiſenbahnen kreuzen,</l><lb/> <l>Sich hoͤrbar ſtundenweit Dampfwagen raſſelnd ſchneuzen.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Dann wird die Himmelskunſt mit Schmach am Boden liegen,</l><lb/> <l>Wann wolkenhoch der Dampf der irdiſchen geſtiegen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [139/0149]
Einmal von wachſender Treuloſigkeit der Boͤſen,
Dann von zunehmenden Pochhammerwerkgetoͤſen.
Ehr die Treuloſigkeit ertruͤgen ſie wol noch,
Doch hielten ſie nicht aus das taͤubende Gepoch.
Es wird das ſtille Volk der Muſen auch ausziehn,
Waͤr' ihnen nur ein Schlupf wie Zwergen auch verliehn!
Auch vor den Boͤſen waͤr' im Lande noch zu bleiben,
Doch vor Getoͤſen nicht, die werden uns vertreiben,
Wann erſt durchs ganze Land ſich Eiſenbahnen kreuzen,
Sich hoͤrbar ſtundenweit Dampfwagen raſſelnd ſchneuzen.
Dann wird die Himmelskunſt mit Schmach am Boden liegen,
Wann wolkenhoch der Dampf der irdiſchen geſtiegen.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/149>, abgerufen am 17.02.2025. |