Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
Entzweiter Freunde Zwist hat er dadurch geschlichtet,
Daß er nicht jedem gleich, was jeder sprach, berichtet;
Wenn er, einander sie zu machen wohlgeneigt,
Die gute Rede sagt, das böse Wort verschweigt.
Er will das Herz mit Fleiß dir machen kühl, nicht heiß;
Gott sagt dir auch zum Glück nicht alles, was er weiß.

127.
Von einem Wandersmann wird nur das Land beschaut,
Vom Landbewohner wird's dagegen angebaut.
Wo du auf Erden wallst als Pilger voll Beschauung,
Dient's zur Erbauung dir, doch ihr nicht zur Bebauung.

Entzweiter Freunde Zwiſt hat er dadurch geſchlichtet,
Daß er nicht jedem gleich, was jeder ſprach, berichtet;
Wenn er, einander ſie zu machen wohlgeneigt,
Die gute Rede ſagt, das boͤſe Wort verſchweigt.
Er will das Herz mit Fleiß dir machen kuͤhl, nicht heiß;
Gott ſagt dir auch zum Gluͤck nicht alles, was er weiß.

127.
Von einem Wandersmann wird nur das Land beſchaut,
Vom Landbewohner wird's dagegen angebaut.
Wo du auf Erden wallſt als Pilger voll Beſchauung,
Dient's zur Erbauung dir, doch ihr nicht zur Bebauung.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0230" n="220"/>
            <lg n="3">
              <l>Entzweiter Freunde Zwi&#x017F;t hat er dadurch ge&#x017F;chlichtet,</l><lb/>
              <l>Daß er nicht jedem gleich, was jeder &#x017F;prach, berichtet;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Wenn er, einander &#x017F;ie zu machen wohlgeneigt,</l><lb/>
              <l>Die gute Rede &#x017F;agt, das bo&#x0364;&#x017F;e Wort ver&#x017F;chweigt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Er will das Herz mit Fleiß dir machen ku&#x0364;hl, nicht heiß;</l><lb/>
              <l>Gott &#x017F;agt dir auch zum Glu&#x0364;ck nicht alles, was er weiß.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>127.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Von einem Wandersmann wird nur das Land be&#x017F;chaut,</l><lb/>
              <l>Vom Landbewohner wird's dagegen angebaut.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Wo du auf Erden wall&#x017F;t als Pilger voll Be&#x017F;chauung,</l><lb/>
              <l>Dient's zur Erbauung dir, doch ihr nicht zur Bebauung.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[220/0230] Entzweiter Freunde Zwiſt hat er dadurch geſchlichtet, Daß er nicht jedem gleich, was jeder ſprach, berichtet; Wenn er, einander ſie zu machen wohlgeneigt, Die gute Rede ſagt, das boͤſe Wort verſchweigt. Er will das Herz mit Fleiß dir machen kuͤhl, nicht heiß; Gott ſagt dir auch zum Gluͤck nicht alles, was er weiß. 127. Von einem Wandersmann wird nur das Land beſchaut, Vom Landbewohner wird's dagegen angebaut. Wo du auf Erden wallſt als Pilger voll Beſchauung, Dient's zur Erbauung dir, doch ihr nicht zur Bebauung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/230
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/230>, abgerufen am 23.11.2024.