Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.77. Die ihr, und zwar mit Recht, eur altes Recht umwacht, Den Neurer schreckt ihr: laß! denn so hats Gott gemacht. Der Neurer, wenn er dis bestreiten will, ist dumm; Wenn er gescheit ist, kehrt er keck die Waffen um. Ja, Gott hat es gemacht, denn er macht alle Sachen; Drum, weil ers so gemacht, kann ers auch anders machen. Ein Werkzeug seiner Hand ist auch der Andersmacher, Ein Werkzeug stark und neu, an alter statt und schwacher. 78. Sohn, aufrecht sei dein Gang, und all dein Thun aufrichtig! Aufrechter Gang ist für den Menschen nicht unwichtig. Er ist, von Gott gewährt, die erste hehrste Gunst, Und ist, vom Kind gelernt, die erste schwerste Kunst; 77. Die ihr, und zwar mit Recht, eur altes Recht umwacht, Den Neurer ſchreckt ihr: laß! denn ſo hats Gott gemacht. Der Neurer, wenn er dis beſtreiten will, iſt dumm; Wenn er geſcheit iſt, kehrt er keck die Waffen um. Ja, Gott hat es gemacht, denn er macht alle Sachen; Drum, weil ers ſo gemacht, kann ers auch anders machen. Ein Werkzeug ſeiner Hand iſt auch der Andersmacher, Ein Werkzeug ſtark und neu, an alter ſtatt und ſchwacher. 78. Sohn, aufrecht ſei dein Gang, und all dein Thun aufrichtig! Aufrechter Gang iſt fuͤr den Menſchen nicht unwichtig. Er iſt, von Gott gewaͤhrt, die erſte hehrſte Gunſt, Und iſt, vom Kind gelernt, die erſte ſchwerſte Kunſt; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0182" n="172"/> <div n="2"> <head>77.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die ihr, und zwar mit Recht, eur altes Recht umwacht,</l><lb/> <l>Den Neurer ſchreckt ihr: laß! denn ſo hats Gott gemacht.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der Neurer, wenn er dis beſtreiten will, iſt dumm;</l><lb/> <l>Wenn er geſcheit iſt, kehrt er keck die Waffen um.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ja, Gott hat es gemacht, denn er macht alle Sachen;</l><lb/> <l>Drum, weil ers ſo gemacht, kann ers auch anders machen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ein Werkzeug ſeiner Hand iſt auch der Andersmacher,</l><lb/> <l>Ein Werkzeug ſtark und neu, an alter ſtatt und ſchwacher.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>78.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Sohn, aufrecht ſei dein Gang, und all dein Thun aufrichtig!</l><lb/> <l>Aufrechter Gang iſt fuͤr den Menſchen nicht unwichtig.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Er iſt, von Gott gewaͤhrt, die erſte hehrſte Gunſt,</l><lb/> <l>Und iſt, vom Kind gelernt, die erſte ſchwerſte Kunſt;</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [172/0182]
77.
Die ihr, und zwar mit Recht, eur altes Recht umwacht,
Den Neurer ſchreckt ihr: laß! denn ſo hats Gott gemacht.
Der Neurer, wenn er dis beſtreiten will, iſt dumm;
Wenn er geſcheit iſt, kehrt er keck die Waffen um.
Ja, Gott hat es gemacht, denn er macht alle Sachen;
Drum, weil ers ſo gemacht, kann ers auch anders machen.
Ein Werkzeug ſeiner Hand iſt auch der Andersmacher,
Ein Werkzeug ſtark und neu, an alter ſtatt und ſchwacher.
78.
Sohn, aufrecht ſei dein Gang, und all dein Thun aufrichtig!
Aufrechter Gang iſt fuͤr den Menſchen nicht unwichtig.
Er iſt, von Gott gewaͤhrt, die erſte hehrſte Gunſt,
Und iſt, vom Kind gelernt, die erſte ſchwerſte Kunſt;
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