Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.76. Ein Fürst ließ seinem Sohn verfertigen ein Schild, Vier Felder von Azur, in jedem Feld ein Bild. Und jedem Sinnbild war ein Sinnspruch beigegeben, Doch rings ums Ganze stand: Nach diesem sollst du leben. Im ersten Felde war ein Hirsch von Gold, dazu Die Schrift von Diamant: die Götter fürchte du. Im andern Feld ein Storch von Silber, und dazu Die Inschrift von Rubin: die Eltern ehre du. Im dritten Feld, von Erz die Schildkröt', und dazu Die Schrift von Karneol: dein Haus bestelle du. Im letzten Feld, von Stahl ein Delfin, und dazu Die Schrift von Perlensaat: den Freunden diene du. Warum ist Götterfurcht vom Hirsch gemeint? Er zittert Im Walde, wenn ob ihm der Himmel hochgewittert. 76. Ein Fuͤrſt ließ ſeinem Sohn verfertigen ein Schild, Vier Felder von Azur, in jedem Feld ein Bild. Und jedem Sinnbild war ein Sinnſpruch beigegeben, Doch rings ums Ganze ſtand: Nach dieſem ſollſt du leben. Im erſten Felde war ein Hirſch von Gold, dazu Die Schrift von Diamant: die Goͤtter fuͤrchte du. Im andern Feld ein Storch von Silber, und dazu Die Inſchrift von Rubin: die Eltern ehre du. Im dritten Feld, von Erz die Schildkroͤt', und dazu Die Schrift von Karneol: dein Haus beſtelle du. Im letzten Feld, von Stahl ein Delfin, und dazu Die Schrift von Perlenſaat: den Freunden diene du. Warum iſt Goͤtterfurcht vom Hirſch gemeint? Er zittert Im Walde, wenn ob ihm der Himmel hochgewittert. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0180" n="170"/> <div n="2"> <head>76.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ein Fuͤrſt ließ ſeinem Sohn verfertigen ein Schild,</l><lb/> <l>Vier Felder von Azur, in jedem Feld ein Bild.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und jedem Sinnbild war ein Sinnſpruch beigegeben,</l><lb/> <l>Doch rings ums Ganze ſtand: Nach dieſem ſollſt du leben.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Im erſten Felde war ein Hirſch von Gold, dazu</l><lb/> <l>Die Schrift von Diamant: die Goͤtter fuͤrchte du.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Im andern Feld ein Storch von Silber, und dazu</l><lb/> <l>Die Inſchrift von Rubin: die Eltern ehre du.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Im dritten Feld, von Erz die Schildkroͤt', und dazu</l><lb/> <l>Die Schrift von Karneol: dein Haus beſtelle du.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Im letzten Feld, von Stahl ein Delfin, und dazu</l><lb/> <l>Die Schrift von Perlenſaat: den Freunden diene du.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Warum iſt Goͤtterfurcht vom Hirſch gemeint? Er zittert</l><lb/> <l>Im Walde, wenn ob ihm der Himmel hochgewittert.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [170/0180]
76.
Ein Fuͤrſt ließ ſeinem Sohn verfertigen ein Schild,
Vier Felder von Azur, in jedem Feld ein Bild.
Und jedem Sinnbild war ein Sinnſpruch beigegeben,
Doch rings ums Ganze ſtand: Nach dieſem ſollſt du leben.
Im erſten Felde war ein Hirſch von Gold, dazu
Die Schrift von Diamant: die Goͤtter fuͤrchte du.
Im andern Feld ein Storch von Silber, und dazu
Die Inſchrift von Rubin: die Eltern ehre du.
Im dritten Feld, von Erz die Schildkroͤt', und dazu
Die Schrift von Karneol: dein Haus beſtelle du.
Im letzten Feld, von Stahl ein Delfin, und dazu
Die Schrift von Perlenſaat: den Freunden diene du.
Warum iſt Goͤtterfurcht vom Hirſch gemeint? Er zittert
Im Walde, wenn ob ihm der Himmel hochgewittert.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/180>, abgerufen am 25.07.2024. |