Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.6. Aus Gelb und Blau entspringt nach unten Grün durch Mischen; Nach oben mischt sichs nicht, dort blüht das Roth dazwischen. Besonderstes ist Roth und Allgemeinstes Grün, Und beide fordern sich, wo Schönstes soll erblühn. Drum ist der höchste Schmuck, vom Lenz der Welt verliehn, Auf Thronen von Smaragd die Rose von Rubin. 7. Der Frühlingshimmel soll in Wolkendünsten brüten, Bis sich die Frühlingsflur gefüllt mit Laub und Blüten. Schön ist der blaue Raum, der wolkenlose, nur, Wenn ihm entgegen blüht die farbenreiche Flur. Doch bis die Lebensfüll' erwacht im Erdgefild, Sei ein Ersatz mir ein fantastisch Wolkenbild. 6. Aus Gelb und Blau entſpringt nach unten Gruͤn durch Miſchen; Nach oben miſcht ſichs nicht, dort bluͤht das Roth dazwiſchen. Beſonderſtes iſt Roth und Allgemeinſtes Gruͤn, Und beide fordern ſich, wo Schoͤnſtes ſoll erbluͤhn. Drum iſt der hoͤchſte Schmuck, vom Lenz der Welt verliehn, Auf Thronen von Smaragd die Roſe von Rubin. 7. Der Fruͤhlingshimmel ſoll in Wolkenduͤnſten bruͤten, Bis ſich die Fruͤhlingsflur gefuͤllt mit Laub und Bluͤten. Schoͤn iſt der blaue Raum, der wolkenloſe, nur, Wenn ihm entgegen bluͤht die farbenreiche Flur. Doch bis die Lebensfuͤll' erwacht im Erdgefild, Sei ein Erſatz mir ein fantaſtiſch Wolkenbild. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0017" n="7"/> <div n="2"> <head>6.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Aus Gelb und Blau entſpringt nach unten Gruͤn durch Miſchen;</l><lb/> <l>Nach oben miſcht ſichs nicht, dort bluͤht das Roth dazwiſchen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Beſonderſtes iſt Roth und Allgemeinſtes Gruͤn,</l><lb/> <l>Und beide fordern ſich, wo Schoͤnſtes ſoll erbluͤhn.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Drum iſt der hoͤchſte Schmuck, vom Lenz der Welt verliehn,</l><lb/> <l>Auf Thronen von Smaragd die Roſe von Rubin.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>7.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Fruͤhlingshimmel ſoll in Wolkenduͤnſten bruͤten,</l><lb/> <l>Bis ſich die Fruͤhlingsflur gefuͤllt mit Laub und Bluͤten.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Schoͤn iſt der blaue Raum, der wolkenloſe, nur,</l><lb/> <l>Wenn ihm entgegen bluͤht die farbenreiche Flur.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Doch bis die Lebensfuͤll' erwacht im Erdgefild,</l><lb/> <l>Sei ein Erſatz mir ein fantaſtiſch Wolkenbild.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [7/0017]
6.
Aus Gelb und Blau entſpringt nach unten Gruͤn durch Miſchen;
Nach oben miſcht ſichs nicht, dort bluͤht das Roth dazwiſchen.
Beſonderſtes iſt Roth und Allgemeinſtes Gruͤn,
Und beide fordern ſich, wo Schoͤnſtes ſoll erbluͤhn.
Drum iſt der hoͤchſte Schmuck, vom Lenz der Welt verliehn,
Auf Thronen von Smaragd die Roſe von Rubin.
7.
Der Fruͤhlingshimmel ſoll in Wolkenduͤnſten bruͤten,
Bis ſich die Fruͤhlingsflur gefuͤllt mit Laub und Bluͤten.
Schoͤn iſt der blaue Raum, der wolkenloſe, nur,
Wenn ihm entgegen bluͤht die farbenreiche Flur.
Doch bis die Lebensfuͤll' erwacht im Erdgefild,
Sei ein Erſatz mir ein fantaſtiſch Wolkenbild.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/17>, abgerufen am 16.02.2025. |