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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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Wir wissen dieses nur, daß hier uns etwas fehlt;
Wo es uns werden soll, und wie, ist uns verhelt.
Wo ist es? hier im Raum ist es nicht aufzuspüren;
Und über'n Raum hinaus, wie soll ein Weg uns führen?
Wir können aus der Welt und uns hinaus nicht treten;
Wann, Himmelsgast, tritst du bei uns ein, längsterbeten.
Längst harr' ich deiner hier in Abgeschiedenheit;
Das Glück ist nicht bei mir, doch die Zufriedenheit.
Glückseligkeit zerpflück', und jedem gib ein Stück,
Die Seligkeit gib mir, und dem, wer will, das Glück!

47.
Ein Mensch seyn ohne Gott, was ist das für ein Seyn!
Ein beßres hat das Thier, die Pflanze, ja der Stein.
Denn Stein und Pflanz' und Thier, die zwar um Gott nicht wissen,
Er aber weiß um sie, sie sind ihm nicht entrissen.
Sie sind nicht los von Gott, gottlos bist du allein,
Mensch, der du fühlst mit ihm, und leugnest, den Verein.

Wir wiſſen dieſes nur, daß hier uns etwas fehlt;
Wo es uns werden ſoll, und wie, iſt uns verhelt.
Wo iſt es? hier im Raum iſt es nicht aufzuſpuͤren;
Und uͤber'n Raum hinaus, wie ſoll ein Weg uns fuͤhren?
Wir koͤnnen aus der Welt und uns hinaus nicht treten;
Wann, Himmelsgaſt, tritſt du bei uns ein, laͤngſterbeten.
Laͤngſt harr' ich deiner hier in Abgeſchiedenheit;
Das Gluͤck iſt nicht bei mir, doch die Zufriedenheit.
Gluͤckſeligkeit zerpfluͤck', und jedem gib ein Stuͤck,
Die Seligkeit gib mir, und dem, wer will, das Gluͤck!

47.
Ein Menſch ſeyn ohne Gott, was iſt das fuͤr ein Seyn!
Ein beßres hat das Thier, die Pflanze, ja der Stein.
Denn Stein und Pflanz' und Thier, die zwar um Gott nicht wiſſen,
Er aber weiß um ſie, ſie ſind ihm nicht entriſſen.
Sie ſind nicht los von Gott, gottlos biſt du allein,
Menſch, der du fuͤhlſt mit ihm, und leugneſt, den Verein.

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[144/0154] Wir wiſſen dieſes nur, daß hier uns etwas fehlt; Wo es uns werden ſoll, und wie, iſt uns verhelt. Wo iſt es? hier im Raum iſt es nicht aufzuſpuͤren; Und uͤber'n Raum hinaus, wie ſoll ein Weg uns fuͤhren? Wir koͤnnen aus der Welt und uns hinaus nicht treten; Wann, Himmelsgaſt, tritſt du bei uns ein, laͤngſterbeten. Laͤngſt harr' ich deiner hier in Abgeſchiedenheit; Das Gluͤck iſt nicht bei mir, doch die Zufriedenheit. Gluͤckſeligkeit zerpfluͤck', und jedem gib ein Stuͤck, Die Seligkeit gib mir, und dem, wer will, das Gluͤck! 47. Ein Menſch ſeyn ohne Gott, was iſt das fuͤr ein Seyn! Ein beßres hat das Thier, die Pflanze, ja der Stein. Denn Stein und Pflanz' und Thier, die zwar um Gott nicht wiſſen, Er aber weiß um ſie, ſie ſind ihm nicht entriſſen. Sie ſind nicht los von Gott, gottlos biſt du allein, Menſch, der du fuͤhlſt mit ihm, und leugneſt, den Verein.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/154>, abgerufen am 27.11.2024.