Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.308. Du sollst mir auch dein Ohr vor böser Rede sparen Nicht minder als davor die Zunge selbst bewahren. Denn auch das Hören schon von böser Red', o Sohn, Theilt einem Herzen mit die Stimmung und den Ton. 309. Muth ist die beste Kraft, zu allem Guten nöthig, Und willig sollst du seyn dazu mit Lust erbötig. Der Muth ist also gut, und besser noch Gutwillig; Wie wird aus beiden denn das böse Wort Muthwillig? Du lernst daraus, o Kind, viel Gutes wird zuletzt Ein Böses, wenn man es verkehrt zusammensetzt. Ein muth'ger Will' ist gut, noch besser will'ger Muth, Doch Willmuth und Muthwill' ist eine böse Brut. 308. Du ſollſt mir auch dein Ohr vor boͤſer Rede ſparen Nicht minder als davor die Zunge ſelbſt bewahren. Denn auch das Hoͤren ſchon von boͤſer Red', o Sohn, Theilt einem Herzen mit die Stimmung und den Ton. 309. Muth iſt die beſte Kraft, zu allem Guten noͤthig, Und willig ſollſt du ſeyn dazu mit Luſt erboͤtig. Der Muth iſt alſo gut, und beſſer noch Gutwillig; Wie wird aus beiden denn das boͤſe Wort Muthwillig? Du lernſt daraus, o Kind, viel Gutes wird zuletzt Ein Boͤſes, wenn man es verkehrt zuſammenſetzt. Ein muth'ger Will' iſt gut, noch beſſer will'ger Muth, Doch Willmuth und Muthwill' iſt eine boͤſe Brut. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0197" n="187"/> <div n="2"> <head>308.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Du ſollſt mir auch dein Ohr vor boͤſer Rede ſparen</l><lb/> <l>Nicht minder als davor die Zunge ſelbſt bewahren.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Denn auch das Hoͤren ſchon von boͤſer Red', o Sohn,</l><lb/> <l>Theilt einem Herzen mit die Stimmung und den Ton.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>309.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Muth iſt die beſte Kraft, zu allem Guten noͤthig,</l><lb/> <l>Und willig ſollſt du ſeyn dazu mit Luſt erboͤtig.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der Muth iſt alſo gut, und beſſer noch Gutwillig;</l><lb/> <l>Wie wird aus beiden denn das boͤſe Wort Muthwillig?</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Du lernſt daraus, o Kind, viel Gutes wird zuletzt</l><lb/> <l>Ein Boͤſes, wenn man es verkehrt zuſammenſetzt.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ein muth'ger Will' iſt gut, noch beſſer will'ger Muth,</l><lb/> <l>Doch Willmuth und Muthwill' iſt eine boͤſe Brut.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [187/0197]
308.
Du ſollſt mir auch dein Ohr vor boͤſer Rede ſparen
Nicht minder als davor die Zunge ſelbſt bewahren.
Denn auch das Hoͤren ſchon von boͤſer Red', o Sohn,
Theilt einem Herzen mit die Stimmung und den Ton.
309.
Muth iſt die beſte Kraft, zu allem Guten noͤthig,
Und willig ſollſt du ſeyn dazu mit Luſt erboͤtig.
Der Muth iſt alſo gut, und beſſer noch Gutwillig;
Wie wird aus beiden denn das boͤſe Wort Muthwillig?
Du lernſt daraus, o Kind, viel Gutes wird zuletzt
Ein Boͤſes, wenn man es verkehrt zuſammenſetzt.
Ein muth'ger Will' iſt gut, noch beſſer will'ger Muth,
Doch Willmuth und Muthwill' iſt eine boͤſe Brut.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/197 |
Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/197>, abgerufen am 05.07.2024. |