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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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29.
Bescheidenheit, ein Schmuck des Manns, steht jedem fein,
Doch doppelt jenem, der Grund hätte stolz zu seyn.

47.
Daß etwas gründlich du verstehst, ist nicht genug;
Geläufig muß dirs seyn, dann übest du's mit Fug.
Und ist es dir nur recht geläufig, brauchst du's gar
Nicht zu verstehn; das nimmst du leicht beim Rechnen wahr.
Der edlen Rechenkunst Vollkommenheit gedeiht
Am allerbesten bei Gedankenlosigkeit.


8*
29.
Beſcheidenheit, ein Schmuck des Manns, ſteht jedem fein,
Doch doppelt jenem, der Grund haͤtte ſtolz zu ſeyn.

47.
Daß etwas gruͤndlich du verſtehſt, iſt nicht genug;
Gelaͤufig muß dirs ſeyn, dann uͤbeſt du's mit Fug.
Und iſt es dir nur recht gelaͤufig, brauchſt du's gar
Nicht zu verſtehn; das nimmſt du leicht beim Rechnen wahr.
Der edlen Rechenkunſt Vollkommenheit gedeiht
Am allerbeſten bei Gedankenloſigkeit.


8*
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[171/0181] 29. Beſcheidenheit, ein Schmuck des Manns, ſteht jedem fein, Doch doppelt jenem, der Grund haͤtte ſtolz zu ſeyn. 47. Daß etwas gruͤndlich du verſtehſt, iſt nicht genug; Gelaͤufig muß dirs ſeyn, dann uͤbeſt du's mit Fug. Und iſt es dir nur recht gelaͤufig, brauchſt du's gar Nicht zu verſtehn; das nimmſt du leicht beim Rechnen wahr. Der edlen Rechenkunſt Vollkommenheit gedeiht Am allerbeſten bei Gedankenloſigkeit. 8*

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/181>, abgerufen am 22.12.2024.