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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 2. Heidelberg, 1807.

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wesentlich, damit der Geist des Hauses gleich vom
Anbeginn ein guter Geist sey.

3.

Der Plan ward von allen mit herzlichem Wohl-
gefallen gebilligt. Und Cläre rief mit einer Leb-
haftigkeit, als ob die Tante Selma gegenwärtig
wäre: ja, Du beste Tante, ich will es alles aus-
führen, wie Du es geordnet hast; ich bliebe Dir
ja sonst den Beweis schuldig, daß ich nicht
unwerth war, Deinem Geiste und Herzen so nahe
zu seyn! Jch will es zeigen, daß ich von Deinem
Feuer erwärmt, und von Deinem Glanze beschie-
nen worden. -- Das Landhaus, welches ehemals
von Selma und ihrer frohen Schaar bewohnt war,
ward von ihr der neuen Stiftung geschenkt, und
wurde nun zum zweitenmale zum Schauplatz der
Schönsten kindlichen Freuden. Nur ward es aus
Gründen, die im Plane liegen, merklich verän-
dert, und ganz für die neue Lebensweise einge-
richtet.

Jetzt kam es darauf an, solche Zöglinge aufzu-



weſentlich, damit der Geiſt des Hauſes gleich vom
Anbeginn ein guter Geiſt ſey.

3.

Der Plan ward von allen mit herzlichem Wohl-
gefallen gebilligt. Und Cläre rief mit einer Leb-
haftigkeit, als ob die Tante Selma gegenwärtig
wäre: ja, Du beſte Tante, ich will es alles aus-
führen, wie Du es geordnet haſt; ich bliebe Dir
ja ſonſt den Beweis ſchuldig, daß ich nicht
unwerth war, Deinem Geiſte und Herzen ſo nahe
zu ſeyn! Jch will es zeigen, daß ich von Deinem
Feuer erwärmt, und von Deinem Glanze beſchie-
nen worden. — Das Landhaus, welches ehemals
von Selma und ihrer frohen Schaar bewohnt war,
ward von ihr der neuen Stiftung geſchenkt, und
wurde nun zum zweitenmale zum Schauplatz der
Schönſten kindlichen Freuden. Nur ward es aus
Gründen, die im Plane liegen, merklich verän-
dert, und ganz für die neue Lebensweiſe einge-
richtet.

Jetzt kam es darauf an, ſolche Zöglinge aufzu-

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[402/0410] weſentlich, damit der Geiſt des Hauſes gleich vom Anbeginn ein guter Geiſt ſey. 3. Der Plan ward von allen mit herzlichem Wohl- gefallen gebilligt. Und Cläre rief mit einer Leb- haftigkeit, als ob die Tante Selma gegenwärtig wäre: ja, Du beſte Tante, ich will es alles aus- führen, wie Du es geordnet haſt; ich bliebe Dir ja ſonſt den Beweis ſchuldig, daß ich nicht unwerth war, Deinem Geiſte und Herzen ſo nahe zu ſeyn! Jch will es zeigen, daß ich von Deinem Feuer erwärmt, und von Deinem Glanze beſchie- nen worden. — Das Landhaus, welches ehemals von Selma und ihrer frohen Schaar bewohnt war, ward von ihr der neuen Stiftung geſchenkt, und wurde nun zum zweitenmale zum Schauplatz der Schönſten kindlichen Freuden. Nur ward es aus Gründen, die im Plane liegen, merklich verän- dert, und ganz für die neue Lebensweiſe einge- richtet. Jetzt kam es darauf an, ſolche Zöglinge aufzu-

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 2. Heidelberg, 1807, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung02_1807/410>, abgerufen am 23.11.2024.