und lieblicher als je. Auch kein einziges Unart- chen von der Krankheit her darf ihm ferner ge- stattet werden. Selbst das beständige Bitten um Essen muß ihm nach und nach abgewöhnt werden; so wie der kranke Magenreiz völlig aufhört. Aber wo der aufhört, und wann das stete Bedürfniß zu essen, bloße Gewohnheit ist, das ist bei so einem kleinen Kinde schwer zu bestimmen. Es zu zerstreuen, und ihm die Sache vergessen zu machen, ist das einzige wirksame Mittel, es nach und nach wieder an seine Stunde des Essens zu gewöhnen. -- Jetzt plaudert das Kind ganz artig. Wir haben uns, so viel möglich, des Nachsprechens seiner Mund- art zu enthalten gesucht, so verführerisch das auch war, und es fängt an, uns nachzusprechen, und spricht schon gar rein. Selbst schwere Namen bringt es heraus; auch den eignen.
Während der Krankheit hatte das Kind sich auch oft durch Schreien zu erleichtern, oder auch sich das schneller zu verschaffen gesucht, was nicht im Augenblicke zur Hand war. Auch dies haben wir ihr wieder abgewöhnt, und zwar dadurch,
und lieblicher als je. Auch kein einziges Unart- chen von der Krankheit her darf ihm ferner ge- ſtattet werden. Selbſt das beſtändige Bitten um Eſſen muß ihm nach und nach abgewöhnt werden; ſo wie der kranke Magenreiz völlig aufhört. Aber wo der aufhört, und wann das ſtete Bedürfniß zu eſſen, bloße Gewohnheit iſt, das iſt bei ſo einem kleinen Kinde ſchwer zu beſtimmen. Es zu zerſtreuen, und ihm die Sache vergeſſen zu machen, iſt das einzige wirkſame Mittel, es nach und nach wieder an ſeine Stunde des Eſſens zu gewöhnen. — Jetzt plaudert das Kind ganz artig. Wir haben uns, ſo viel möglich, des Nachſprechens ſeiner Mund- art zu enthalten geſucht, ſo verführeriſch das auch war, und es fängt an, uns nachzuſprechen, und ſpricht ſchon gar rein. Selbſt ſchwere Namen bringt es heraus; auch den eignen.
Während der Krankheit hatte das Kind ſich auch oft durch Schreien zu erleichtern, oder auch ſich das ſchneller zu verſchaffen geſucht, was nicht im Augenblicke zur Hand war. Auch dies haben wir ihr wieder abgewöhnt, und zwar dadurch,
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und lieblicher als je. Auch kein einziges Unart-
chen von der Krankheit her darf ihm ferner ge-
ſtattet werden. Selbſt das beſtändige Bitten um
Eſſen muß ihm nach und nach abgewöhnt werden;
ſo wie der kranke Magenreiz völlig aufhört. Aber
wo der aufhört, und wann das ſtete Bedürfniß zu
eſſen, bloße Gewohnheit iſt, das iſt bei ſo einem
kleinen Kinde ſchwer zu beſtimmen. Es zu zerſtreuen,
und ihm die Sache vergeſſen zu machen, iſt das
einzige wirkſame Mittel, es nach und nach wieder
an ſeine Stunde des Eſſens zu gewöhnen. — Jetzt
plaudert das Kind ganz artig. Wir haben uns,
ſo viel möglich, des Nachſprechens ſeiner Mund-
art zu enthalten geſucht, ſo verführeriſch das auch
war, und es fängt an, uns nachzuſprechen, und
ſpricht ſchon gar rein. Selbſt ſchwere Namen
bringt es heraus; auch den eignen.
Während der Krankheit hatte das Kind ſich
auch oft durch Schreien zu erleichtern, oder auch
ſich das ſchneller zu verſchaffen geſucht, was nicht
im Augenblicke zur Hand war. Auch dies haben
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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 2. Heidelberg, 1807, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung02_1807/251>, abgerufen am 24.07.2024.
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